Die Uhr tickt, der Countdown läuft: Am Donnerstag haben die Mainzer die vorerst letzte Chance, sich im Impfzentrum der Stadt Mainz eine Spritze gegen das Corona-Virus abzuholen. Die Corona-Schutzimpfung sei „der Schlüssel, um die Pandemie dauerhaft unter Kontrolle zu bringen“, heißt es bei der Stadt Mainz noch einmal – Impfstoff ist bereits seit Wochen in ausreichendem Maße vorhanden. Noch bis einschließlich 30. September kann man die Impfung ohne Voranmeldung im Impfzentrum erledigen, dann geht das Mainzer Impfzentrum in den Stand By-Betrieb. In Wiesbaden endete der Betrieb bereits am 18. September. Die Impfbusse des Landes rollen aber weiter.

Das Impfzentrum in Mainz-Gonsenheim schließt zum 1. Oktober seine Tore. - Foto: gik
Das Impfzentrum in Mainz-Gonsenheim schließt zum 1. Oktober seine Tore. – Foto: gik

Die alte Fachhochschule in Mainz-Gonsenheim war Ende Dezember 2020 zum Impfzentrum für Mainz umgerüstet worden, in den alten Aula gab es Wartezonen und Impf-Aufklärung, in den ehemaligen Klassenräumen die Behandlungsräume für die Spritze. Bis zu 1.000 Impfungen pro Tag konnten in dem Zentrum durchgeführt werden – seit dem Start der Corona-Impfungen wurden in Mainz insgesamt 284.717 Impfdosen verabreicht. Davon erhielten Stand Montag 148.719 Personen eine Erstimpfung, 133.497 Personen sind bereits zum zweiten Mal geimpft. Dazu kommen noch 2.501 Personen, die mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson geimpft wurden, bei dem eine Spritze zur Immunisierung ausreicht.

Nun aber sind die Tage des Impfzentrums erst einmal gezählt: Am Freitag schließt das Impfzentrum, seine Tore. Nach dem Willen der Landesregierung wird das Mainzer Zentrum – im Gegensatz zu anderen Zentren im Land – aber erst einmal nicht abgebaut, sondern geht lediglich in den Stand-By-Modus: Das Mainzer Impfzentrum dient gemeinsam mit acht anderen Zentren landesweit als Reserve für den Fall, dass noch einmal eine größere Auffrischungs-Impfkampagne nötig wird. Die Zentren hätten sich zwar in einer Phase massenhafter Impfungen „als wichtige und stabile Säule erwiesen“, sagte Gesundheitsminister Clemens (SPD) Hoch im Juli, diese Phase sei nun aber vorbei – künftig könne die Impfkampagne von den Ärzten gestemmt werden.

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Das Impfzentrum in Wiesbaden ist bereits dicht, am Donnerstagabend folgen auch die Impfzentren in Rheinland-Pfalz. - Foto: Stadt Wiesbaden
Das Impfzentrum in Wiesbaden ist bereits dicht, am Donnerstagabend folgen auch die Impfzentren in Rheinland-Pfalz. – Foto: Stadt Wiesbaden

Die Ärzte allerdings stöhnten in den Hochzeiten unter dem Ansturm der Impfwilligen, bislang werden Auffrischungsimpfungen zudem nur für Senioren über 80 Jahren oder auch Hochrisikogruppen empfohlen. Das aber könnte sich ändern: Laut Impfstoff-Hersteller Biontech etwa, beginnt der Impfschutz des Serums nach etwa sechs Monaten nachzulassen. Ein Schutz gegen schwere Erkrankungen besteht zwar weiter, aber Infektionen mit dem Coronavirus werden dann wieder wahrscheinlicher – Experten rechnen deshalb langfristig mit Auffrischungsimpfungen für die gesamte Bevölkerung, womöglich noch in diesem Winter.

Vorerst aber endet die Impfkampagne im Impfzentrum – in den Impfbussen des Landes geht sie aber weiter. In den knapp zwei Monaten, in denen die Impfbusse nun unterwegs sind, seien dort rund 41.000 Schutzimpfungen durchgeführt worden, hieß es nun vom Land. Gesundheitsminister Hoch hatte angekündigt, die Busse würden noch den gesamten Oktober weiter touren, unter anderem sollen sie dabei auch Hochschulen und Berufsschulen anfahren. Nach Angaben des Landes sind Stand diese Woche haben inzwischen bereits 80 Prozent der Menschen über 18 Jahren in Rheinland-Pfalz ihre erste Impfung erhalten, das Ziel seien aber mindestens 85 Prozent sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag in Mainz.

Die Impfbusse des Landes bieten Impfungen auf Parkplätzen ohne Voranmeldung. - Foto: Staatskanzlei RLP/Sämmer
Die Impfbusse des Landes bieten Impfungen auf Parkplätzen ohne Voranmeldung. – Foto: Staatskanzlei RLP/Sämmer

Denn Kinder unter 12 Jahren können bislang weiter nicht geimpft werden, noch sind die Impfstoffe offiziell nicht für jüngere Kinder zugelassen – der Mainzer Hersteller Biontech kündigte aber jüngst an, die Zulassung für seinen Impfstoff auch für Kinder unter 12 Jahren zu beantragen. Die Studien seien sehr gut verlaufen, der Impfstoff funktioniere in einer niedrigeren Dosierung auch bei Kindern sehr gut. Das Robert-Koch-Institut geht dafür aus, dass für eine Herdenimmunität in Deutschland mindestens 85 Prozent geimpft sein müssen – aber von der gesamten Bevölkerung. Vergangene Woche waren dem Land zufolge rund 41,6 Prozent der 12-17-Jährigen in Rheinland-Pfalz mindestens einmal geimpft.

In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden hatte das Impfzentrum im RheinMain CongressCenter (RMCC) bereits am 18. September seine Tore geschlossen, dort wurden in mehr als acht Monaten mehr als 220.000 Impfungen verabreicht. Das Impfzentrum habe „wesentlich dazu beigetragen, die Impfkampagne in Wiesbaden voranzutreiben“, sagte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) zum Abschluss: „Es ist großartig, wie professionell die Impfungen dort durchgeführt wurden. Gleichzeitig wurde sich fürsorglich um die Menschen, die zum Impfen kamen, gekümmert.“ Die Landeshauptstadt Wiesbaden werde nun neben der Impfkampagne über die Hausärzte weiterhin mobile Teams über das Gesundheitsamt im Einsatz haben, um Impfungen dezentral vornehmen zu können.

Info& auf Mainz&: Am Donnerstag, den 30. September 2021, öffnet das Impfzentrum in Mainz zum letzten Mal seine Tore, mehr dazu findet Ihr hier im Internet. Am selben Tag macht aber auch der Impfbus des Landes in Mainz Station, und zwar von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr auf dem Gutenbergplatz vor dem Mainzer Staatstheater. Alle Standorte und Informationen zu den Impfbussen sowie zur Corona-Impfung selbst findet Ihr hier im Internet.

 

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