Da wird wochenlang über Facebook’s Weigerungen, rassistische Kommentare zu blockieren, diskutiert, und dann das: „zu nackte Bilder /// zu beleidigende Namen – Die Antwort weiß nur FB“, postete die Gonsenheimer Ortsvorsteherin Sabine Flegel am Dienstag auf Facebook. Denn Facebook hatte sich verweigert – einer Anzeige, die Flegel schalten wollte. Es ging um den Domstollen-Verkauf am 9. und 10. Dezember auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Schillerplatz – das Mainz&-Adventskalendertürchen Nummer 8. Nur: Facebook lehnte ab – das Bild zeige zu viel Nacktheit, Dekolleté oder sei „unnötigerweise auf Körperteile“ konzentriert.

Verkauf Domstollen Weingut der Stadt Mainz
Bild des Anstoßes: Dieses Foto war Facebook zu sexuell, die Dame und die drei Herren zu nackig…

Das Bild, das auch Mainz& veröffentlichte, zeigte Flegel sowie die Fastnachtsgrößen Thomas Neger, Andreas Schmitt und Pit Rösch beim Backen des Domstollens – vollständig angezogen und mit Bäckermützen auf dem Kopf. Zugegeben, die Dame und die drei Herren lachen, zeigen mithin Zähne, dazu sind ihre Gesichter zu sehen – zu viel der Nacktheit?

„Also, definitiv sind wir auf dem Bild in der Backstube ALLE angezogen“, sagte Flegel Mainz&, auf ihren Facebook-Post angesprochen. „Zwar ist mein erster Knopf der Bluse geöffnet… ob das zuviel Dekolleté ist?“ wundert sich die Ortspolitikerin von der CDU, die auch Vorsitzende des Mainzer Dombauvereins ist – und zu dessen Gunsten wird ja bekanntlich der Domstollen gebacken und dann auch verkauft.

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Ablehnung Facebook Anzeige Flegel 1
Die Facebook-Ablehnung für Flegels Anzeige für den Domstollen-Verkauf

Und wir wissen ja, dass gerade Andreas Schmitt, Obermessdiener und Sitzungspräsident von „Mainz bleibt Mainz“, eine geballte Ladung Naturpower auf der Bühne darstellt – aber „übermäßig sexuell“? Nein, sie sehe eigentlich keinen der vier Protagonisten des Fotos als „übermäßig sexuell“ an, sagt Flegel. Schmitt, Neger und Rösch sähen das übrigens ganz genau so.

Vielleicht also lag es dann noch an etwas anderem: Flegels Anzeige wurde nämlich zweimal zurückgewiesen, und beim ersten Mal lautete die Antwort: „Deine Werbeanzeige wurde nicht genehmigt, da sie wegen vulgärer oder bedrohlicher Sprache nicht den Facebook-Werberichtlinien entspricht oder starkes negatives Feedback hervorruft.“ Was das nun wieder sollte?

Flegel vermutet, Facebook habe schlicht auf zwei Namen im Text reagiert: auf Flegel und Neger. Denn bei Facebook heißt es weiter: „In Werbeanzeigen darf keine Sprache verwendet werden, die Personen beleidigt, belästigt oder erniedrigt oder sich auf das Alter, das Geschlecht, den Namen, die ethnische Herkunft, den physischen Zustand oder die sexuelle Orientierung von Personen bezieht.“ Tja, Facebook, dürfen Menschen jetzt einfach heißen, wie sie nun mal heißen?

Sabine Flegel und ihre Fastnachts-Mitstreiter nehmen es jedenfalls mit Humor: „Es kamen auch ohne Werbung wahnsinnig viele Besucher“, sagt Flegel: „Die Veranstaltung war ein voller Erfolg!“ Genau, Frau Flegel-haft 😉 Darauf ein herzliches Helaulujah!

Info& auf Mainz&: Den Facebook-Post von Sabine Flegel mit den Facebook-Absagen zum Nachlesen findet Ihr hier.

 

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