Die Halloween-Nacht in Mainz ist alles andere als friedlich verlaufen, es kam zu heftigen Schlägereien und üblem Vandalismus. Der schlimmste Vorfall: In Mainz-Hechtsheim wurde ein 32 Jahre alter Polizeikommissar von Randalierern auf einer Halloween-Feier brutal zusammengeschlagen und schwer verletzt, der Mann musste in eine Klinik eingeliefert werden. Auf dem Friedhof in Mainz-Finthen wurden zudem rund 30 Gräber verwüstet, Grabsteine umgestoßen, Bepflanzungen herausgerissen und Dekorationen zerstört. Die Stadt Mainz zeigte sich entsetzt und verurteilte die Störung der Totenruhe scharf. Update: Der unabhängige OB-Kandidat Nino Haase (CDU/ÖDP/FW) verurteilte derweil den „feigen Angriff“ gegen den Polizeibeamten.

Gräber auf dem Mainzer Haupfriedhof. - Foto: gik
Gräber auf dem Mainzer Haupfriedhof. – Foto: gik

Es war eine wahrhaft dunkle Nacht für Mainz, die Mainzer Polizei meldete verschiedenen Schlägereien – so etwa eine Schlägerei in der Mainzer Altstadt, als zwei 18-Jährige aus Mainz und Ingelheim einander schlugen und in den Bauch traten, hier wurden auch weitere Personen verletzt. Eine Massenschlägerei war offenbar auch der Auslöser für einen üblen Vorfall: Bei einer Halloween-Party in der Mainzer Pyramide schlug eine Gruppe Männer einen 32 Jahre alten Polizeikommissar brutal zusammen und verletzte ihn schwer.

Der Polizist war gemeinsam mit einer Kollegin in Zivil im Umfeld der Veranstaltung unterwegs, als gegen 2.00 Uhr Nachts eine Gruppe begann, im Foyer des Gebäudes zu randalieren. Nach Angaben der Mainzer Polizei gab es eine Auseinandersetzung zwischen einer zehnköpfigen Personengruppe und dem Sicherheitspersonal, dabei seien auch Möbelstücke geworfen worden. Der 32-jährige Polizeikommissar und seine Streifenpartnerin hätten versucht, die Situation zu schlichten und wollten der Personengruppe im Anschluss einen Platzverweis erteilen.

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Stattdessen aber umzingelten die laut Polizeibericht „aggressiven jungen Männer die Polizeibeamten und griffen den 32-Jährigen unvermittelt an.“ Der Kommissar wurde von mehreren Personen aus der Gruppe massiv zusammengeschlagen, und auch als der Beamte bereits am Boden lag, sei er weiter getreten worden. „Einer der Täter trat dem am Boden liegenden Beamten gezielt gegen den Kopf, worauf der der Kommissar das Bewusstsein verlor“, heißt es im Polizeibericht. Der 32-Jährige erlangte später das Bewusstsein wieder, musste aber vom Rettungsdienst schwerverletzt in eine Klinik eingeliefert werden. Dort liege er noch immer, hieß es am Freitagabend.

Grabschmuck auf einem Friedhof. - Foto: gik
Grabschmuck auf einem Friedhof. – Foto: gik

Seine Kollegin versuchte, dem Mann zu Hilfe zu eilen und setzte dabei auch Pfefferspray ein, hatte aber offenbar gegen die zehnköpfige Gruppe keine Chance. Die Polizistin sei aber nicht getreten oder verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher Mainz&. Erst als weitere Polizeistreifen zur Unterstützung anrückten, flohen die Täter, konnten aber während der Fahndungsmaßnahmen festgestellt und identifiziert werden. Die Polizei nahm vier männliche Tatverdächtige im Alter von 16 bis 30 Jahren fest, zwei von ihnen seien bereits polizeilich bekannt. Bei der Polizei in Mainz ist man geschockt, die Folgen für den Kollegen seien „noch nicht absehbar“, hieß es am Freitagabend.

Update: Am Samstag verurteilte sich der unabhängige OB-Kandidat Nino Haase (CDU/ÖDP/FW) die Tat als „feigen Angriff“. „Keinen Fußbreit nachgeben bei Aggressionen gegen Einsatzkräfte aller Art!“, forderte Haase am Samstag nach einem Besuch auf der Polizeiinspektion auf dem Lerchenberg. Haase besuchte die Polizeiinspektion, um „meine Solidarität zu bekunden und beste Genesungswünsche zu übermitteln“ und forderte danach auf seinem Facebook-Profil „mehr Respekt vor unseren Einsatzkräften.“ Auch der Generalsekretär der rheinland-pfälzischen CDU, der Mainzer Gerd Schreiner, wünschte dem verletzten Beamten „gute Besserung“, ebenso Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) auf seinem Twitter-Account.

Entsetzen löste auch eine andere Tat in der Halloweennacht aus: 30 Gräber wurden auf dem Friedhof in Mainz-Finthen verwüstet, nach Angaben der Polizei wurden Grabsteine umgestoßen, Bepflanzungen herausgerissen und Dekorationen zerstört. Zudem wurde in das Haupthaus des Friedhofes eingebrochen, ein Einbruch in eine nahe gelegene Kapelle scheiterte aber an der stabilen Eingangstür. Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) und Gründezernentin Katrin Eder (Grüne) zeigten sich am Freitag entsetzt: „Wir sind fassungslos und verurteilen die Tat aufs Schärfste“, teilten die beiden am Freitag mit: „Dieser Vorfall ist kein Halloween-Scherz, sondern eine Straftat.“ Die Störung der Totenruhe sei „eine abscheuliche Tat“, in Gedanken sei man bei den Angehörigen der verwüsteten Gräber.

Info& auf Mainz&: Wegen der geschändeten Gräber hat der für die Mainzer Friedhöfe zuständige Wirtschaftsbetrieb Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt, die Polizei ermittelt. Zeugen werden gebeten sich mit der Polizeiinspektion Mainz 3 unter der Telefonnummer 06131 und dann 654310 in Verbindung zu setzen. Mehr zum Fall des zusammengeschlagenen Polizeikommissars lest Ihr hier bei Mainz&.

 

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