Der Fahrradverkehr boomt, gerade in der Coronakrise setzen viele Menschen vermehrt auf das Rad als Verkehrsmittel – doch da ist ja noch das Transportproblem. Die Lösung für Fahrradfans: Lastenräder, die inzwischen in vielen verschiedenen Designs und ganz modern als „Cargobikes“ daherkommen. In Mainz kann man am Samstag nun eine große Vielfalt genau solcher Bikes bestaunen und auch ausprobieren – bei einer Cargobike-Roadshow. Die hessische Nachbarstadt Wiesbaden fördert die Anschaffung solcher Bikes sogar mit bis zu 1.000 Euro, in Mainz gibt es 600 Euro bei der Anschaffung eines E-Lastenrads – aber nur für Stromkunden der Mainzer Mobilität.

Lastenräder sind heute windschnittig, modern und fahren mit E-Unterstützung. - Foto: Cargobike Roasdshow
Lastenräder sind heute windschnittig, modern und fahren mit E-Unterstützung. – Foto: Cargobike Roasdshow

Die Nutzung des Rads ist in Mainz stark steigend, und zunehmend sieht man auch Räder im Straßenbild, die Kästen oder Kinder transportieren: Lastenräder sind im Trend. Um das Thema Lastenrad noch bekannter zu machen, tourt eine Cargobike-Roadshow nun bereits zum 5. Mal durch Deutschland – der bundesweite Auftakt für die Herbsttour ist am kommenden Samstag in Mainz. Auf dem Fischtorplatz könnt Ihr dann von 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr zwölf unterschiedliche eCargobikes besichtigen und sogar auch ausprobieren: Auf einem Testparcours können die zwei- und dreirädrigen Modelle getestet und verglichen werden.

Ausgestattet sind die Testräder mit Aufbauten für die private Nutzung – Kindertransport inklusive – sowie mit einem elektronischen Pedelec25-Antrieb. Die Beratung erfolge durch ein fachkundiges Team und sei strikt neutral und unabhängig von den teilnehmenden Marken sowie dem lokalen Handel, betonen die Organisatoren auf ihrer Homepage. Es bestehe kein wirtschaftliches Interesse am Verkauf der Räder. Alle Projekt-Mitarbeitenden seien gut vernetzte Cargobike-Fans mit Expertise in unterschiedlichen Schwerpunkten.

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Zu Gast will am Samstag um die Mittagszeit auch Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) sein, sie wolle mit Nutzern auch über die Anforderungen sprechen, die die steigende Nutzung dieser Verkehrsmittel an die Infrastruktur unserer Stadt stelle, teilte die Stadt Mainz im Vorfeld mit. Tatsächlich brauchen Lastenräder deutlich breitere Radwege, als sie zumeist in Mainz zur Verfügung stehen – in Skandinavien setzt man deshalb auf separate Radwege, die von den Autostraßen getrennt sind.

Lastenräder in Wiesbaden bei der Vorstellung der Landesprämie. - Foto HMUKLV
Lastenräder in Wiesbaden bei der Vorstellung der Landesprämie. – Foto HMUKLV

In Wiesbaden gibt es seit 2019 sogar eine eigene Kaufprämie bei der Anschaffung eines Lastenrads: Privatleute und Gewerbetreibende können sich bis zu 1.000 Euro bei einer Anschaffung erstatten lassen, erstattet werden maximal 25 Prozent des Kaufpreises. Die Nachfrage nach der Kaufprämie sei 2019 enorm gewesen und habe die Erwartungen der Stadt bei weitem übertroffen, sagte Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne) im Januar – da kündigte die Stadt gerade den Start in das zweite Förderjahr an. Dafür stehen 2020 wieder Fördermittel von insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung, die jeweils zur Hälfte von der Landeshauptstadt Wiesbaden und ESWE Versorgung getragen werden.

Seit Inkrafttreten der Kaufprämie im vergangenen März hätten bereits 140 Förderzusagen erteilt werden können, teilte die Stadt im Januar mit. 30 Anträge konnten nur Dank der Verlängerung bearbeitet werden. Das Lastenrad sei als innovatives Verkehrsmittel im Stadtverkehr vielseitig einsetzbar, betonte Kowol: Privatpersonen nutzten es als Autoersatz zum Transport von Einkäufen, Getränkekiste oder zum Holen und Bringen von Kindern. Betriebe wiederum transportierten damit Arbeitsmaterialien oder nutzten das Rad für Kundenbesuche. „Oft kommt man damit im Stadtverkehr sogar schneller voran“, sagte Kowol.

Die Cargobike-Roadshow macht am Samstag in Mainz Station. - Foto: Cargobike
Die Cargobike-Roadshow macht am Samstag in Mainz Station. – Foto: Cargobike

Das Land Hessen startete Ende Juli inzwischen eine landesweite Förderung für die Anschaffung von Lastenrädern, hier stehen pro Jahr 900.000 Euro zur Verfügung. „Lastenräder sind praktisch, emissionsfrei und dank unseres Förderprogramms nun auch für mehr Bürger erschwinglich“, warb Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) zum Start der Förderprämie. In der Stadt sei das Fahrrad für kurze Strecken das schnellste Verkehrsmittel und verursache dabei keine Abgase und keinen Lärm.

Gefördert werden Lastenräder oder Lastenanhänger mit oder ohne Elektroantrieb, bewerben können sich Bürger, Vereine und kleinere Unternehmen. Für ein Lastenrad ohne Elektroantrieb gibt es 500,- Euro vom Land, für ein E-Lastenrad 1.000,- Euro. Lasten- und Kinderanhänger werden mit 100,- bzw. 200,- Euro gefördert, je nachdem ob ohne Motor oder mit.

In Mainz ist eine Förderung für die Anschaffung eines Cargobikes schwieriger: Wer ein gewerbliches Schwerlastenrad anschaffen will, kann auf eine Förderprämie des Bundes zurückgreifen – ansonsten muss man Kunder der Mainzer Mobilität sein, um in den Genuss einer Anschaffungsprämie zu kommen: Stromkunden der Mainzer Stadtwerke können eine Förderprämie von 600 Euro bei Anschaffung eines E-Lastenrads beantragen, mehr dazu hier im Internet.

Info& auf Mainz&: Infos zum Förderprogramm des Landes Hessen für Lastenräder gibt es hier im Internet, in Rheinland-Pfalz gibt es so etwas bisher nicht. Einen guten Überblick über Anschaffungsprämien für Cargobikes in Hessen gibt es hier bei Cargobike.de, für Rheinland-Pfalz findet Ihr die Übersicht hier – so gibt es etwa in Ingelheim seit dem 1. Juli eine Lastenfahrräder-Prämie. Alle Informationen zur Cargobike-Roadshow findet Ihr hier im Internet.

 

HINTERLASSEN SIE EINEN KOMMENTAR

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein