Am Samstag ist es wieder so weit: Weltweit schalten Millionen Menschen und auch ganze Städte das Licht aus, um ein Zeichen für mehr Klimaschutz zu setzen. „Earth Hour“ heißt die Aktion, die 2007 im australischen Sydney vom World Wildlife Fund (WWF) erfunden wurde. Der Effekt ist vor allem ein symbolischer – und zumindest in Deutschland in diesem Jahr wohl geringer als sonst: In Mainz gibt es kaum noch öffentliche Denkmäler, bei denen das Licht gelöscht werden kann. Trotzdem appelliert die Stadt Mainz an die Bürger, bei der Aktion mitzumachen – im Alltag mit der Aktion „Licht aus“.
„Earth Hour“, die Stunde der Erde, lautet der Titel der Aktion: Jedes Jahr Ende März ruft der World Wildlife Fund (WWF) dazu auf, eine Stunde lang das Licht auszuschalten, um ein Zeichen für Energiesparen und Klimaschutz zu setzen. In diesem Jahr ist es der 25. März 2023: Pünktlich um 20.30 Uhr unserer Zeit werden dann weltweit die Lichter an berühmten Gebäuden wie dem Brandenburger Tor in Berlin, Big Ben in London oder auch der Christusstatue in Rio de Janeiro gelöscht.
Auch in Mainz werden die Lichter ausgehen, die Landeshauptstadt beteiligt sich bereits seit 2012 an der globalen Klimaschutzaktion. Doch in diesem Jahr dürfte der Effekt deutlich kleiner ausfallen: Wegen der Energiesparmaßnahmen seit Beginn des Ukraine-Krieges vor einem Jahr gibt es kaum noch öffentliche Gebäude in Mainz, die nachts überhaupt noch angestrahlt werden. Konnte die Stadt in den vergangenen Jahren noch bei rund 40 Gebäuden das Licht ausschalten, sind es aktuell nur noch drei: der Mainzer Dom, die St. Stefans Kirche und die Christuskirche.
Licht aus in Mainz am Dom, der Christuskirche und St. Stephan
Bei diesen drei Denkmälern wird nun am Samstag für eine Stunde das Licht ausgehen, kündigte die Stadt nun an. Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) rief die Mainzer auf, sich ebenfalls an der Earth Hour zu beteiligen: „Nach einem Jahr mit verheerenden extremen Wetterereignissen, einer Energiekrise und sich ändernden politischen Prioritäten ist die Earth Hour 2023 ein wichtiger Moment, um unsere Unterstützung für ambitionierten Klimaschutz zu zeigen“, sagte Steinkrüger.
Mit dem symbolischen Lichtausschalten könnten am 25. März „auch alle Mainzer selbst ein Zeichen für den Klimaschutz setzen, und damit eine Botschaft an die Politik senden“, betonte die Dezernentin weiter: „Ob von daheim oder unterwegs, ob analog oder digital – der WWF lädt alle ein, sich an der Earth Hour 2023 zu beteiligen.“ Dafür kann man sich auch als Teilnehmer auf www.wwf.de/earth-hour anmelden.
Steinkrüger appellierte zudem an Läden, Unternehmen, Schulen, Büros oder Geschäfte, sich an der Mainzer Energiespar-Aktion „Der Letzte macht das Licht aus“ zu beteiligen. „Beim Spaziergang abends durch Mainz fällt eines direkt ins Auge: Licht“, sagte die Dezernentin. Viele Büros und Geschäfte seien auch nach Feierabend oder am Wochenende noch großzügig beleuchtet. Allerdings sehen sich viele Geschäfte dazu aus Sicherheitsgründen genötigt: Ohne Licht ist das Risiko, Opfer eines Einbruchs zu werden, ungleich größer.
Appell für mehr Klimaschutz und Energiesparen
Steinkrüger monierte indes, es gebe auch „dauerhaft helle Treppenhäuser, illuminierte Gebäude und blinkende Reklametafeln, die selbst aus Marketingsicht wenig sinnvoll sind.“ Hier ließe sich der Energieverbrauch schnell und unkompliziert senken, schlägt die Dezernentin vor: Unter www.licht-aus-mainz.de finden die Mainzer Informationsmaterial zu der Kampagne, und können sich auch gleich anmelden.
Die Earth Hour des WWF findet dieses Jahr bereits zum 17. Mal statt und wird weltweit in mehr als 180 Ländern veranstaltet. Rund 7.000 Städte nehmen daran teil. In Deutschland endete die Earth Hour 2022 mit einer Rekordbeteiligung von 663 Städten und Gemeinden, so die Stadt Mainz weiter. Das gilt auch für die Nachbarstadt Wiesbaden: Umweltdezernentin Christiane Hinninger (Grüne) lud auch hier die Bürger dazu auf, sich an der Umweltstunde zu beteiligen.
„Wir alle tragen Verantwortung für unsere Umwelt und jede und jeder kann etwas für den Klimaschutz tun“, sagte Hinninger. Die Teilnahme an der Earth Hour sei einfach, wer möge, könne die eine Stunde Dunkelheit „zum Spazierengehen, für ein Kerzenschein-Dinner oder einfach zum Innehalten und Nachdenken nutzen“, sagte Hinninger weiter: „Wie gehen wir mit Energie um? Welche Auswirkungen hat der Energieverbrauch?“ Was könne jeder einzelne tun, um klimafreundlicher zu leben – das sei der Zweck der Earth Hour.
Mainz Zero: Infoaktion am Rheinufer Höhe Fischtorplatz
Darum geht es auch bei einer Aktion der Klimainitiative Mainz Zero am kommenden Samstag: Von 14.00 Uhr bis 20.00 Uhr laden die Klima-Aktivisten zu einer Infostandaktion ans Adenauerufer Höhe Fischtorplatz in Mainz. Gemeinsam mit BUND, der Vernetzungsgruppe zum Biotechstandort, der Albert-Schweitzer-Stiftung sowie Students- und Scientist-for-Future will Mainz Zero über die Earth Hour sowie generell das Thema Energie- und Ressourcen-Sparen informieren. Mit dabei sind auch das neue Foodsharing-Café „Krumm & Schepp“ sowie Greenpeace.
Im Anschluss an die Infoaktionen findet von 20.00 bis 21.30 Uhr am gleichen Ort eine Kundgebung statt. Neben Reden der Aktionspartner gibt es dann einen Poetry Slam sowie ein Konzert mit Auftritten der Mainzer Indie-Pop-Rock-Band „Die Ehrlichen Finder“ sowie des „Chors des guten Lebens“.
Info& auf Mainz&: Die Earth Hour 2023 findet am Samstag, denn 25. März zwischen 20.30 Uhr und 21.30 Uhr statt, Infos unter auf www.wwf.de/earth-hour