Schlechte Nachrichten für alle Pendler: Die Busfahrer privater Busunternehmer in Rheinland-Pfalz werden ab Mittwochabend spontan in den Streik treten – unbefristet und landesweit. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di rief die Busfahrer des privaten Omnibusgewerbes am Mittwoch auf, ab 20.00 Uhr aus dem laufenden Betrieb heraus in den Streik zu gehen. In Mainz sind davon die Busse der DB Regio betroffen, bei der Mainzer Mobilität hieß es am Abend, es könne auf zahlreichen Linien zu einzelnen Fahrtausfällen kommen.

Die Gewerkschaft Ver.di ruft spontan die Busfahrer privater Unternehmen zum Streik auf. - Foto: gik
Die Gewerkschaft Ver.di ruft spontan die Busfahrer privater Unternehmen zum Streik auf. – Foto: gik

Der Konflikt schwelt bereits seit Monaten, mehrfach hatte die Gewerkschaft Ver.di bereits zu Streiks aufgerufen – gelöst ist der Konflikt um einen neuen Tarifvertrag im privaten Busfahrergewerbe noch immer nicht. „1114 Tage ohne Manteltarifvertrag – Busfahrerinnen und Busfahrern platzt der Kragen“, überschrieb Verdi die Pressemitteilung zum Spontan-Streik. Verdi wirft dem Arbeitgeberverband VAV vor, am Mittwoch einen weiteren Schlichtungsversuch erneut abgelehnt zu haben.

VAV und Ver.di können sich seit Monaten nicht auf einen Tarifvertrag einigen, erst ging es um die Weiterbezahlung von Busfahrern während ihrer Pausen-Standzeiten, dann um eine ausbleibende Refinanzierung durch das Land Rheinland-Pfalz. Am Dienstagabend hätte der VAV dann „einen Manteltarifvertrag vorgelegt, der grundsätzlich schlechtere Bedingungen beinhaltete als der bisher gültige Tarifvertrag“, behauptete Ver.-di am Mittwoch nun, das sei doch „der blanke Hohn.“ Verdi-Verhandlungsführer Marko Bärschneider schimpft, „nach 1114 Tagen ohne einen Manteltarifvertrag ist das Vorgehen der Arbeitgeberseite skandalös.“

- Werbung -
Werben auf Mainz&
Verwaiste Haltestelle beim Busstreik 2014 in Mainz-Kastel. - Foto: privat
Verwaiste Haltestelle beim Busstreik 2014 in Mainz-Kastel. – Foto: privat

Am Mittwoch habe die Arbeitgeberseite dann auch noch eine von ver.di vorgeschlagene Schlichtungsvereinbarung abgelehnt, mit der die Streiks hätten abgewendet werden können, sagte Bärschneider weiter. Nun rufe die Gewerkschaft die Busfahrer umgehend zum Streik auf, der noch „aus dem laufenden Betriebe heraus“ ab 20.00 Uhr beginnen soll.  Das Ende sei „nicht absehbar“, sagte Bärschneider weiter.

Von dem Streik betroffen seien nun sämtliche Betriebe und Standorte der DB Regio Bus Mitte, der DB Regio Bus Rhein-Mosel, der Palatina Bus, der Stadtbus Bad Kreuznach, der MB Moselbahn, der Eurobus Verkehrs-Service GmbH sowie von Orthen Reisen. Auch eine Ausweitung auf weitere Betriebe des privaten Omnibusgewerbes sei nicht ausgeschlossen, hieß es bei Ver.di weiter: „Weite Teile des Landes dürften von den Streikmaßnahmen betroffen sein“, ebenso der gesamte Überlandverkehr in den betroffenen Regionen und Gemeinden. „Auch der Berufspendlerverkehr wird in vielen Teilen des Landes nicht mehr stattfinden“, prophezeite Ver.di.

In Mainz teilte die Mainzer Mobilität mit, es könne auf den Linien 6, 33, 54, 56, 58, 60, 63, 64, 65, 66, 76, 78 und 91 ab Mittwoch, 20.00 Uhr, bis voraussichtlich zum 6. Februar zu einzelnen Fahrtausfällen kommen.

Info& auf Mainz&: Aktuelle Informationen zum Verkehrsgeschehen findet Ihr in Euren Apps auf dem Handy und hier bei der Mainzer Mobilität im Internet. Über den Tarifkonflikt und den damaligen Busstreik im Juni 2021 haben wir hier auf Mainz& berichtet.

HINTERLASSEN SIE EINEN KOMMENTAR

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein