Es ist einer der großen Trends unserer Zeit: Retro, Vintage, Shabby-Chic – eigentlich sind das nur andere Bezeichnungen für einen alten Trend: das Wiederverwenden von alten Dingen. Und das ist gerade auf dem Möbelmarkt voll im Trend: alte Möbel, echte oder unechte, sind stilistisch höchst angesagt. Dieser Trend ist schon seit einigen Jahren zu beobachten, kommt aber in seiner Akzeptanz heraus aus der Individualisten-Ecke und immer mehr in der breiteren Masse an. Kein Wunder: Alte Möbel bieten einen ganz besonderen Charme und eine hohe Wohnlichkeit – und sie sind gut für die Umwelt.
Gerade erst hat die Europäische Union noch einmal mit ihrem Aktionsplan für eine Kreislaufwirtschaft nachgelegt: bis zum Jahr 2050 will die EU eine nachhaltige, schadstofffreie und ökologische Kreislaufwirtschaft etablieren, und das aus guten Gründen. „Wenn sich die Art und Weise, wie wir Ressourcen verbrauchen, nicht ändert, bräuchten wir bis 2050 drei Erden, um unseren Bedarf zu decken“, mahnt die EU-Kommission: „Die Ressourcenknappheit und der Klimawandel erfordern den Übergang von einer Wegwerf-Gesellschaft, in der genommen, hergestellt, verbraucht und weggeworfen wird, hin zu einer Kreislaufwirtschaft bis 2050.“
Schlüsselsektoren dieser Kreislaufwirtschaft sind Maßnahmen zur Eindämmung von Plastikmüll, Erhöhung der Recyclingraten bei Elektroschrott und Textilien – und eben auch die Verringerung von Abfall in jedem Bereich. Dazu gehören gerade auch die privaten Haushalte, und hier kommt die Möbelindustrie ins Spiel: Alte Möbel, ob echt oder nachgemacht, sind inzwischen auch in der breiten Masse angesagt. Die Kunden lieben den Charme der individuellen Möbel, die sich so wohltuend von den derzeit vorherrschenden kubischen Designs von Möbeln im Billigsektor abheben, die – vorwiegend in in Grau- und Anthrazittönen gehalten – alles andere als Wohnlichkeit vermitteln.
Retro-Möbel, echtes Vintage oder auf Shabby-Chic getrimmt
Die Gegenbewegung heißt: Retro, Vintage oder eben Shabby-Chic, begriffliche Feinheiten, die aber leider nicht jeder Händler einhält. Retro sind Möbel, die eigentlich neu sind, aber so aussehen sollen, als stammten sie aus einer anderen Zeit. Sie sind, im Unterschied zu Shabby-Chic, nicht mit mehr oder weniger künstlichen Gebrauchsspuren wie Schrammen oder verblichener Farbe versehen. Sieht es etwas heruntergekommen („shabby“) aus ist aber neu, dann haben Designer geholfen, es so aussehen zu lassen – oft mit hoch ansprechendem Ergebnis.
Retro Möbel hingegen bezeichnen ein Interieur, das in Formgebung und Materialbeschaffenheit den Vorbildern vergangener Stilepochen nachempfunden ist. Ein Schrank, ein Stuhl ein Bett – jeder Einrichtungsgegenstand hat formschöne Vorläufer, deren besonderer Charme sich in Retro Möbeln wiederfindet. Die Vorbilder können beispielsweise aus den 1970er Jahren entlehnt und von geradliniger, schlichter Formgebung sein, oder aber von Vorbildern aus „Uromas Zeiten“ geprägt worden sein.
„Vintage“ unterdessen sind echte alte Stücke, die ganz einfach das Glück hatten, die Zeiten zu überstehen, als man sie noch nicht so schätzte für das, was sie sind – und solche Sachen einfach auf den Sperrmüll warf. Manchmal wurden sie aber auch einfach nur von Menschen gehegt und gepflegt, die sie schätzten, Erinnerungen damit verknüpften und sich einfach an sie gewöhnt hatten. Echte „Vintage“-Möbel sind denn auch das Gegenmodell zu seelenlosen Stücken aus der Massenproduktion von heute, wie sie in Möbelhäusern gewöhnlich angeboten werden – sie bieten hohen Wohnkomfort und Wohlfühl-Charakter.
Liebe zu Vollholz, Absage an Billig-Fertigungspraktiken
Für Retro, Vintage und Shabby-Chic gibt es kein Stiljahrzehnt, im Gegensatz zu Möbeln aus dem Barock, dem Biedermeier oder der Gründerzeit – um einige bekannte Stile von Antikmöbeln zu nennen. Möbel mit dem Retro-Stil können aus fast jedem Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts stammen, meist aber kommen sie aus den Fünfziger- bis frühen Siebzigerjahren oder aber aus den Vorkriegszeiten. „Retro“ können aber auch Möbel sein, die neu gefertigt wurden, aber eben nach alten Herstellungsmethoden – wie etwa Möbelreplika aus Indien und anderen Herstellerländern, die wie bei den alten Originalen Massivholz in manueller Arbeit verarbeiten.
Die Liebe zu diesen Möbeln hat oft auch etwas mit einer Absage an heutige Fertigungspraktiken zu tun, die einer würdigen Alterung im Wege stehen: Pressspan-Erzeugnisse sind sowohl anfällig für Druckbelastung (Durchbiegen) als auch Feuchtigkeit (Aufquellen) und enthalten zudem oft auch Giftstoffe wie Formaldehyd oder giftige Klebstoffe in hohem Ausmaß. Die Liebe zu Retro- oder Vintage-Möbeln hat deshalb oft auch etwas mit der Wertschätzung für Vollholzmöbel in individueller und hochwertiger Fertigung zu tun.
Bei der Zusammenstellung kommt es den meisten Kunden deshalb auch mehr auf den Charme der Möbelstücke an, als auf die exakte Übereinstimmung von Hölzern und Maserung. Die nostalgische Anmutung steht bei Freunden von Retro und Vintage Möbeln eindeutig höher im Kurs als Stileinheit oder gar Prestigewirkung. Kombinieren querbeet ist erlaubt – Naserümpfen über wilden Mix verboten. Wichtiger ist, dass stilistisch dasselbe Jahrzehnt (etwa die Fünfziger mit ihren typischen, dürren Rundholzbeinen, die zur Beinmitte hin stärker werden) bedient.
Beim Vintage- und Retro-Shoppen: Zeit lassen und vergleichen!
Der Tipp für den Kunden deshalb: Beim Vintage- oder Retro-Shoppen sollte man sich Zeit lassen und viele Quellen vergleichen, statt impulsiv beim ersten Angebot zuzugreifen, das gilt gerade, wenn man ein Zusammenspiel verschiedener Stücke beabsichtigt. Onlineshops mit speziellen Retro Abteilungen, wie Pharao24 bieten da einen guten Überblick über Stile und Varianten. Hier ist es auch möglich, zu bereits im Gebrauch befindlichen ‚guten alten‘ Stücken Ergänzungen zu suchen, die sich mit diesen gut vertragen.
Die Onlinehändler bieten, neben alten Fotografien oder Filmen aus den Epochen, nebenher auch gute Inspirationsquellen, was gewählt werden könnte. Es muss ja nicht immer Holz sein: Kunststoff-Freischwinger waren etwa in den Sechzigern und Siebzigern absolut stylish angesagt. Highlights sind auf der anderen Seite des Spektrums dann natürlich massive Vollholzmöbel mit reichlich geschnitzten Schmuckreliefs, wie man sie auf Buffets aus dem 19. Jahrhundert findet oder gar solche mit Intarsien-Arbeiten – hier befinden wir uns dann im hochpreisigen Liebhaberbereich. Der Vorteil: Die hochwertigen Holzarbeiten bieten eben auch ein langes Nutzungserlebnis, das gilt für die Originale ebenso wie für Nachbauten.
Tatsache ist: der Trend zu Liebhaberstücken, ob „alt“ oder nachgebaut, boomt – und er ist gut für die Umwelt: Die Wiederverwendung alter Stücke reduziert die Müllhalden und schont Ressourcen für die Herstellung neuer Stücke. Schämen muss man sich für die „alten Möbel“ ohnehin schon lange nicht mehr: in Punkto Gemütlichkeit und Wohlfühlen haben die alten Schätzchen schon lange die Nase vorn.
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