Sie war erst im Juni 2024 in den Mainzer Stadtrat gewählt worden, nun gibt sie ihr Amt bereits wieder auf: Die Stadträtin Francesca Beyer von der Fraktion VOLT Mainz hat ihr Mandat am 31. März 2025 niedergelegt. Das teilte die VOLT-Fraktion am Montag mit. Beyer sei die Entscheidung nicht leicht gefallen, aber sowohl berufliche als auch gesundheitliche Gründe machten diesen Schritt notwendig. Nachfolger wird der Jurist und Ko-Vorsitzender von VOLT Mainz, Philipp Leisner.

Der Mainzer Stadtrat hat seinen ersten Wechsel: Nur zehn Monate nach ihrer Wahl in den Mainzer Stadtrat hat die VOLT-Stadträtin Francesca Beyer am Montag ihr Amt wieder niedergelegt. Beyer war erst bei der Kommunalwahl Anfang Juni 2024 in den Stadtrat gewählt worden und hatte ihr Amt mit der konstituierenden Sitzung des Stadtparlaments am 9. Juli 2024 angetreten. Die Europapartei VOLT war bei der Kommunalwahl, die gemeinsam mit der Europawahl stattfand, in Mainz überraschend stark geworden und auf 5,2 Prozent gekommen. VOLT zog damit mit gleich drei Stadträten in das Stadtparlament ein. Die junge Fraktion lehnte aber Koalitionsverhandlungen mit SPD und Grünen ab.
Die 29 Jahre alte Beyer hatte eigentlich auf Listenplatz 4 kandidiert. Die Sozialarbeiterin hatte sich im Wahlkampf vor allem für soziale Themen stark gemacht. In der Kommunalpolitik war sie allerdings eine Neueinsteigerin. Nun legte sie ihr Amt aus gesundheitlichen, aber auch aus beruflichen Gründen nieder: Insbesondere ihr Schichtdienst stelle „eine große Herausforderung für die kommunalpolitische Arbeit dar“, teilte Beyer über die Fraktion mit. Kurzfristige Terminplanungen im Stadtrat und von öffentlichen Veranstaltungen ließen sich nicht mit ihren beruflichen Verpflichtungen vereinbaren.
Beyer: Vereinbarkeit mit Beruf und Gesundheit nicht möglich
„Kommunalpolitik lebt von Austausch, Präsenz und der Möglichkeit, flexibel auf Entwicklungen zu reagieren“, sagte Beyer: „Mein Anspruch war es immer, diesem Amt voll und ganz gerecht zu werden – das ist mir unter den gegebenen Umständen nicht mehr möglich.“ Denn auch ihre Gesundheit habe aktuell für sie oberste Priorität. Um sich auf ihre Genesung zu konzentrieren, habe sie sich entschlossen, ihr Mandat niederzulegen. Welche Gesundheitsprobleme genau die Ursache sind, teilte sie nicht mit.

Trotz ihres Rücktritts werde Beyer Volt Mainz erhalten bleiben, sie wolle sich weiter für die politischen Ziele der Partei engagieren, so VOLT-Fraktionschef Sascha Kolhey weiter. Beyer wolle die Arbeit der Fraktion unterstützen, sich in Ausschüssen sowie ihre Expertise in die kommunalpolitische Gestaltung der Stadt einbringen. „Francesca hat mit großem Einsatz für Volt und für Mainz gearbeitet, wir bedauern ihren Rücktritt“, betonte Kolhey. Als Nachfolger wurde der Jurist und Ko-Vorsitzende von Volt Mainz, Philipp Leisner, berufen. Er muss in der Sitzung des Stadtrats kommende Woche vereidigt werden.
Turbulenzen bei der Fraktion von VOLT hatte es schon früher gegeben: In der vergangenen Wahlperiode des Mainzer Stadtrats hatte sich die Fraktion von VOLT ein Jahr vor der Kommunalwahl aufgelöst – und der Fraktion der Grünen angeschlossen. Die junge Partei war eigentlich als unideologisches Gegengewicht gerade zu Parteien wie den Grünen angetreten und genau dafür gewählt worden.
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