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Start 2016 April

Monatsarchive: April 2016

Neustart für Frühjahrsmesse: Neuer Ort & neue Attraktionen bei Mainzer Rhein-Frühling

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Das Riesenrad steht schon, jeden Tag rollen neue Fahrgeschäfte an – aber die stehen ja gar nicht am Rathaus! In der Tat: Ostern ist Zeit für die Mainzer Frühjahrsmesse, doch die zieht in diesem Jahr um. Neuer Ort, neuer Name, neue Attraktionen – die Stadt Mainz und die Mainzer Schausteller haben der altehrwürdigen Mainzer Frühjahrsmesse einen Neustart verordnet. Am Samstag eröffnet deshalb erstmals der Mainzer Rhein-Frühling, bis zum 10. April locken dann täglich Autoscooter und Bratwurst, Geisterbahn und neue Fahrattraktionen ans Rheinufer.

Johannisnacht 2015 - Kettenkarussel
Kommt zum Mainzer Rhein-Frühling: Das große Kettenkarussel von der Johannsnacht – Foto: gik

„Wir legen jetzt einen Neustart hin“, sagt Marco Sottile, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Mainzer Schausteller, „wir sind stolz, dass wir mit der Stadt gemeinsam die Veranstaltung auf die Beine gestellt haben.“ Denn die Mainzer Frühjahrsmesse war in den vergangenen Jahren gebeutelt, die Besucherzahlen waren nicht mehr rosig, die Messe drohte zu versanden. Dabei hat die Mainzer Frühjahrsmesse eine lange Tradition: Seit „bestimmt schon 500 Jahren“, wie die Familie Sottile weiß, gibt es schon einen Frühjahrsmarkt zu Ostern in der Nähe von Stadthalle und Rathaus.

Ortswechsel wegen unterspültem Rheinufer

„Die Messe war nicht mehr so attraktiv, weil die Fläche gefehlt hat“, erklärt Sottile – und das habe einen handfesten Grund: „Das Rheinufer ist unterspült, wir hätten deshalb mindestens zehn Meter vom Ufer wegbleiben müssen“, erklärt der Schausteller. Die Unterspülung des Rheinufers gebe es schon lange, jetzt aber sei die Lage so akut geworden, „dass wir nicht mal mehr ein Kinderkarussel hinstellen konnten“, sagt Sottile. Auch sei die Lage hinter dem Mainzer Rathaus eigentlich gar nicht so günstig gewesen, „wir wurden von der Straße aus gar nicht gesehen.“

Mainzer Rhein-Frühling - Riesenrad am Rhein
Schon da: Das Riesenrad am Rhein markiert den neuen Standort des neuen Mainzer Rhein-Frühlings – Foto: gik

Nun also zieht die Messe um, auf den zunehmend als Festmeile etablierten Teil der Rheinpromenade zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Kaisertor. Unterhalb der Baumreihen findet die Messe ihre neue Heimat auf dem alten Parkplatz – gleich gegenüber vom Schloss. Mit dem neuen Standort werde die Messe „optisch präsenter und inhaltlich attraktiver“, sagte Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP): „Ich bin sicher, der Mainzer Rheinfrühling wird ein Hingucker werden!“

Neue Attraktionen: Propeller, Riesenschaukel

Dazu beitragen werden auch eine ganze Reihe neuer Attraktionen: Die Riesenschaukel Hip Hop Fly sei noch nie in Mainz gewesen, verrät Sottile, der Riesenpropeller No Limit feiert ebenfalls Premiere in Mainz. Auch die große Geisterbahn ist ein Novum, auch die Riesenrutsche Taboga ist neu auf der Messe. Dazu können sich die Mainzer auf den legendären Reibekuchenstand vom Weihnachtsmarkt freuen, auf das große Kettenkarussel von der Johannisnacht sowie auf Churros und einen Fischstand mit Showcooking, wie Sottile verrät.

Dazu kommen natürlich auch unverzichtbare traditionelle Geschäfte wie der Autoscooter, der Breakdance, Kinderkarussel und natürlich das gigantische Riesenrad. Zu Essen gibt es alle Variationen von Bratwurst, Steaks, Champions, Crèpes, Softeis, Popchorn, gebrannte Mandeln – ach, einfach alles, was eine richtige Mess‘ so braucht 😉 13 Fahrgeschäfte und rund 30 Stände warten ab Samstag am Rheinufer auf Euch.

Plakat Mainzer Rhein-Frühling
Riesenrad am Schloss – der neue Mainzer Rhein-Frühling

Fässer-Dorf mit Feuer und Oldtimertreffen

Neu ist außerdem ein „geselliges Dorf“, das Ihr auch vom Weihnachtsmarkt kennt: Es sind die gemütlichen Weinfässer, in denen man so toll sitzen kann. „Am Wasser ist es im Frühjahr ja oft noch kalt und windig, da können die Leute Zuflucht suchen“, erklärt Sottile. Das Fass-Dorf wird auch eine Feuerstelle in der Mitte haben – ein echtes Osterfeuer.

Am Ostermontag findet zudem das traditionelle Oldtimertreffen statt, bei dem auch viele Oldie-Traktoren kommen. Und um 11.00 Uhr gibt es den Autoscootergottesdienst der Evangelischen Schaustellerseelsorge mit anschließender Traktorensegnung. Jeden Mittwoch ist übrigens auf dem Mainzer Rhein-Frühling Familientag mit ermäßigten Preisen an allen Geschäften.

Info& auf Mainz&: Mainzer Rhein-Frühling, die Frühjahrsmesse am Rheinufer zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Kaisertor, vom 26. März bis einschließlich 10. April 2016. Öffnungszeiten: 12.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Die offizielle Eröffnung ist am Samstag, den 26. März um 16.30 Uhr. Die Infos zum neuen Mainzer Rhein-Frühling gibt es auf der Internetseite der Stadt Mainz, genau hier, oder ausführlich auch mit Sonderaktionen auf der Facebook-Seite der Messe, genau hier.

 

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Erdogan will Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“ verbieten – Rößner protestiert am 1. April

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Foto: gik

Jetzt schlägt’s aber dreizehn: Der türkische Präsident Recep Erdogan will jetzt offenbar auch noch die Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“ verbieten! Es habe sie ein Schreiben des türkischen Botschafters erreicht, in dem die Absetzung der Fernsehsitzung gefordert werde, teilte die Mainzer Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (Grüne) am 1. April in Mainz mit. Es sei zu befürchten, dass sich die Fastnachter über Präsident Erdogan lustig machen würden. Als Ausgleich bot der Botschafter ein zweites Tarkan-Konzert an. Rößner will nun UN-Generalsekretär Ban Ki-moon einschalten.

Foto: gik
Der türkische Präsident Erdogan will nun auch „Mainz bleibt Mainz“ verbieten! Hieß es am 1. April – Foto: gik

Damit erreicht die Posse um Meinungsfreiheit und türkische Empfindlichkeiten wahrlich ihren Höhepunkt: Gerade erst hatte die türkische Regierung mit der Einbestellung des deutschen Botschafters gegen einen Beitrag der NDR-Satiresendung Extra3 protestiert, der Erdogan und seinen Umgang mit der Pressefreiheit aufs Korn nahm. Es dauerte Tage, bis sich die deutsche Bundesregierung dazu erklärte, Medien und Öffentlichkeit waren empört.

Missfallen gegenüber Obermessdiener, Reichow und Guddi Gutenberg

Und jetzt das: „Jetzt ist offenbar die Mainzer Fastnacht das Ziel der türkischen Regierung“, sagte Rößner empört, und sprach von einem „üblen Angriff auf die Presse- und Kunstfreiheit unseres Landes.“ Rößner unterrichtete am Freitag, dem 1. April die Presse von einem Schreiben des türkischen Botschafters, das Mainz& natürlich vorliegt. Darin schreibt der Botschafter an Rößner, es sei zu befürchten, dass die Künstler der Mainzer Fastnacht die „Agitationen gegen den Präsidenten“ aufgreifen würden. In der Tat sind die Mainzer Fastnachter bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, auch in der Vergangenheit wurde schon gegen Erdogan scharf geschossen.

Foto: gik
Missfallen beim Präsidenten? Guddi Gutenberg schießt scharf aus der Narrenbütt – Foto: gik

Die Fernsehsitzung sei bereits mehrfach Gegenstand diplomatischer Gespräche gewesen, schreibt der Botschafter weiter, die türkische Regierung habe „nicht nur einmal“ ihr Missfallen gegenüber den politischen Aussagen von Künstlern wie dem Obermessdiener Andreas Schmitt, Lars Reichow oder „Guddi Gutenberg“ Hans-Peter Betz geäußert. Deren Beiträge „tragen nicht unmittelbar zum guten Verhältnis unserer Länder bei“, warnt der Botschafter. Deshalb „regt der Präsident höchstpersönlich die Absetzung der Fernsehsitzung im kommenden Jahr an“, heißt es weiter.

Tabea fordert Sanktionen wie Ausfuhr von Helene Fischer-CDs

Rößner ist medienpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag und Mitglied des Kultur- und Medienausschusses. Aus ihrer vom Botschafter erbetenen Hilfestellung bei dem Vorhaben wird indes nichts: „Für mich hört hier der Spaß auf“, wies Rößner das Ansinnen zurück – und forderte die Bundesregierung auf, umgehend Sanktionen gegen die türkische Regierung zu verhängen. Als ersten Schritt solle es ein Ausfuhrverbot für „qualitativ hochwertige“ Unterhaltungsprodukte geben, namentlich nannte Rößner dabei CDs von Helene Fischer oder Episoden der Lindenstraße. Auch wenn dies soziale Unruhen auslöse, halte sie diesen Schritt für „unverzichtbar“, betonte Rößner.

Brief türkische Botschaft Rößner Verbot Fernsehsitzung 1. April 16
Der ominöse „Brief des türkischen Botschaftes“ an Rößner über die Ansetzung der Fernsehsitzung

Als Ausgleich schlägt Erdogan übrigens ein Konzert des türkischen Popstars Tarkan aus Alzey vor – dessen Konzert in Mainz am 28. Mai soll ausverkauft sein. Erdogan erklärte sich laut dem Botschafter-Schreiben auch bereit, vor dem Konzert „wenige begrüßende Worte an das deutsche Volk zu richten“ – so maximal 45 Minuten lang.

Rößner: Zivilen Protest durch außerplanmäßigen Rosenmontagszug

Rößner wies das Ansinnen empört zurück und forderte die Bevölkerung zu zivilen Protesten gegen Erdogans Einmischung auf: „Deshalb ermutige ich alle Fastnachtsvereine, in diesem Jahr außerplanmäßig einen Rosenmontagsumzug in den nächsten Monaten durchzuführen“, sagte Rößner – ein möglicher Termin sei der 8. Mai 2016. „Unsere Fastnacht ist unantastbar und verdient internationalen Schutz“, betonte die Abgeordnete weiter. Daher werde sie in den kommenden Tagen den Kontakt mit dem UN-Generalsekretär Ban Ki-moon suchen, „und über weitere Schritte mit ihm diskutieren.“

Mainz& findet: Das geht natürlich gar nicht! Wir lassen uns weder den Mund noch die Fastnacht verbieten! Also: Lasst uns am 8. Mai in Massen auf die Straße gehen, und bunt und fröhlich für unser Recht auf freie Meinung, für die Fastnacht und für unsere Lebensart demonstrieren! Ersten Hinweisen zufolge haben die Fastnachtsvereine und die Stadt Mainz schon Zustimmung signalisiert! Mehr dazu lest Ihr auf Mainz& – in den Tagen nach dem 1. April.

 

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„Sauvignon Arabica“: Neue Traubensorte mit Koffein gezüchtet – Am 1. April bekannt gegeben

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Das ist die Revolution im Weinbau: Der Weinbauhochschule Geisenheim ist es gelungen, eine neue Traubensorte zu züchten. Der „Sauvignon Arabica“ vereint die Vorzüge einer Weintraube mit den Eigenschaften der Kaffeepflanze und ist dabei auch noch absolut resistent gegen Schädlinge. Die neue Frucht verfüge „über alle Eigenschaften einer Weintraube und zusätzlich einen hohen Koffeinanteil“, teilte die hessische Umweltministerin Priska Hinz am 1. April in Wiesbaden mit. Das Koffein wirke in der Traube als natürliche Abwehr gegen eine Vielzahl von Schädlingen und wirke gleichzeitig der Müdigkeit des Alkohols sowie dem Kater am Tag danach entgegen.

Spätburgunderttrauben an der Hessischen Bergstraße
Spätburgundertrauben an der Hessischen Bergstraße – nun gibt es eine Traube mit Kaffee – Foto: gik

Die Sensation gelang den Rheingauer Wissenschaftlern in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Argentinien und Brasilien. „Schon bei meiner Delegationsreise nach Argentinien im Herbst 2014 haben mich Experten aus Geisenheim begleitet und mir das Projekt vorgestellt. Alle Mitwirkenden hatten absolutes Stillschweigen vereinbart, denn das wirtschaftliche Potential dieser Entdeckung sprengt alle Rahmen“, sagte Hinz am Freitag. In der Tat: mit der neuen Weintraube könnten die in Hessen gefürchteten Schädlinge wie die Kirschessigfliege (Drosophila susukii) oder der Traubenwickler (Lobesia vitisana) den Winzern künftig „nichts mehr anhaben“, betonte Hinz.

Bei der Entwicklung der neuen Traube, die vollkommen ohne den Einsatz von Gentechnik zu Stande kam, mussten anfangs einige Rückschläge hingenommen werden, teilte das Ministerium weiter mit. „Die Traube bildete zuerst nur sehr wenig Fruchtfleisch aus und damit zu wenig Saft und Fruchtzucker. Für den Prozess der Weinherstellung ist aber genau das von elementarer Bedeutung“, sagte Professor Ernst Rühl von der Hochschule Geisenheim. Rühl hatte auf hessischer Seite die Züchtungsarbeit begleitet und der internationalen Forschergruppe vorgesessen. Als die Gruppe dann aber männliche Kaffeepflanzen und weibliche Trauben verwendete, „war das Problem fast sofort gelöst“, berichtet Rühl begeistert.

Kollage Weintrauben und Kaffee
Das Beste aus Trauben und Kaffee in einer Weintraube – das wär’s! – Foto: gik

In Argentinien wurden bereits zwei Generationen der Trauben im Feldversuch angebaut, geerntet und zur Weinherstellung genutzt. „Der Öchslegrad der neuen Traube war sehr zufriedenstellend“, sagte Rühl, dazu seien die Trauben in der Wachstumsphase vollkommen frei von Schädlingsbefall gewesen. In der kommenden Pflanzsaisonperiode sollen deshalb zu Versuchszwecken etwa 0,5 Hektar im Rheingau und 0,25 Hektar an der Bergstraße angebaut werden.

Das Land Hessen stellte für das Forschungsprojekt die stolze Summe von rund 250.000 Euro zur Verfügung. Diese Investition werde sich aber bezahlt machen, „denn die Rechte an dieser neuen Traube liegen auch bei uns in Hessen“, zeigte sich die Ministerin berzeugt und erfreut.

An die neue Weintraube knüpfen sich hohe Erwartungen: Das Koffein soll den Weingeschmack nicht verändern, aber deren positive Eigenschaften behalten: Es sorge für einen schnelleren Abbau von Alkohol im Körper, auch könnten die Nachwirkungen des „Katers“ geringer ausfallen. Der Koffeingehalt wirke auch körperlich stimulierend. so werde dem eine Müdigkeit auslösenden Effekt des Alkohols direkt entgegengewirkt, freute sich Hinz. Nun sucht das Ministerium noch nach einem griffigen Namen für die Traube des 1. April und würde sich über Vorschläge aus der Bevölkerung sehr freuen. „Sauvignon Arabica“, so die Ministerin weiter, sei nämlich bislang erst einmal nur der Arbeitstitel.

 

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