Kommendes Wochenende wird die Mainzer Innenstadt zum Labor, und die Wissenschaft präsentiert sich zum Anfassen und Mitmachen: Mainz lädt zum 21. Wissenschaftsmarkt! Auf dem Gutenbergplatz vor dem Staatstheater und entlang der Ludwigsstraße laden am 9. und 10. September 2023 insgesamt 46 Stände dazu ein, aktuelle Forschung zu erleben – und vor allem sie auch auszuprobieren. Es gibt Künstliche Intelligenz und Virtual Reality-Brillen, Wolken zum Anfassen, einen Climate Escape Room und Pepper, den humanoiden Roboter, mit dem Ihr auch Interagieren könnt.
Der Wissenschaftsmarkt wird von der Mainzer Wissenschaftsallianz veranstaltet, einem Zusammenschluss der Johannes-Gutenberg-Universität mit rund zwei Dutzend weiterer Forschungseinrichtungen aus der Landeshauptstadt und ihrer Umgebung – von den Fraunhofer Instituten über die Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim und Biontech bis hin zu den Leibniz Instituten für Geschichte und dem neuen LEIZA, dem Leibniz-Zentrum für Archäologie.
2023 lädt die Allianz bereits zum 21. Wissenschaftsmarkt, und der wird groß und erlebnisreich wie nie: In einer 800 Quadratmeter großen Zeltlandschaft mit vier Schwerpunktthemen laden insgesamt 46 Stände zum Entdecken und Staunen. Das Themenjahr steht unter dem Motto „Mensch und Gemeinschaft“, viel spannender ist, was sich dahinter verbirgt: Da gibt es Wolken zum Anfassen, einen begehbaren Darm oder sogar einen Climate Escape Room – beim Wissenschaftsmarkt ist Mitmachen ausdrücklich gewünscht.
Wolken zum Anfassen, verschollene Kultursorten und Dunkle Materie
So zeigt etwa das Institut für Physik der Atmosphäre, wie Wolken im Labor erzeugt werden., man kann ihnen beim Entstehen zusehen und sie anschließend sogar selbst verändern. Am Stand des Exzellenzclusters PRISMA+ wiederum geht es um das Prinzip der Streuung, das die Besucher selbst in einem Streuexperiment erkunden können. Zudem ist PRISMA+ am 9. September mit dem Vortrag „Das Geheimnis der Dunklen Materie“ aus der Veranstaltungsreihe „Physik im Theater“ auch Teil des Begleitprogramms zum Wissenschaftsmarkt 2023.
Den Climate Escape Room wiederum haben die Scientists for Future im Gepäck, am Stand des Mainzer Zukunftsmoduls werden hier spielerisch und mit verschiedenen Sinnen die Grundlagen der Klimakrise vermittelt. Die treffen auch den heimischen Garten: Alte und robuste Sorten können den neuen klimatischen Bedingungen mitunter besser trotzen. Beim Wissenschaftsmarkt zeigen Studierende des Projekts „Vielfaltsgarten im Botanischen Garten“ fast verschollene regionale Kultursorten.
„Mainz ist Wissenschaftsstandort – und wir bringen Menschen und Erkenntnisse zueinander, mitten in der Stadt“, sagt auch der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos). Haase nimmt gemeinsam mit Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD) an der Eröffnung des Marktes am 9. September um 10.00 Uhr auf der Bühne teil, und diskutiert dabei mit dem Vorstandsvorsitzenden der Mainzer Wissenschaftsallianz und Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM, Michael Maskos „über die vielfältigen Perspektiven, welche Rolle Wissenschaft in der Gemeinschaft spielt, spielen kann, spielen sollte“, wie es in der Ankündigung heißt.
Frühstückbrettchen designen, Virtual Reality und Pepper begegnen
„Gemeinschaften leben von Bindungen an Traditionen und Regeln, an gleiche Wurzeln und Interessen“, betonte Maskos im Vorfeld: „Doch um existent zu bleiben, bedarf es der Anbindung auch an das Außen: für ‚frischen Wind‘, neue Blickwinkel und das kritische Hinterfragen des eigenen Selbstverständnisses.“ Und so ist der Wissenschaftsmarkt auch ein riesiger Marktplatz für das Treffen von Wissenschaftsinstitutionen untereinander.
Da kann man beim Verbundprojekt EMPOWER Frühstücksbrettchen und andere 3D-Objekte selbst designen, oder Handlungsoptionen im digitalen Raum mit Hilfe von Virtual Reality (VR) Brillen und Augmented Reality (AR) Anwendungs-Apps selbst erfahren. So wird etwa die App BaSeTaLK vorgestellt, eine Abkürzung für „Biographiearbeit in Senioreneinrichtungen mit Tablet-Unterstützung zur Verbesserung der Lebensqualität und Kommunikation“. Die an der Katholischen Hochschule Mainz in Kooperation mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg entwickelte App nimmt Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen auf virtuelle Ausflüge mit.
Mit Künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigt sich das i3mainz – Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik im Rahmen des KI-Lab. Am Wissenschaftsmarkt können Besucher mit Hilfe von Explainable Artificial Intelligence einen Blick in die Blackbox KI werfen: Was passiert mit den Daten, die wir in ein Modell eingeben, was macht die KI mit ihnen? Im Projekt RAFVINIERT wiederum wird die Zukunft des Wohnens untersucht – gerade mit Blick auf die Versorgung älterer Menschen im ländlichen Raum: Hier werden Konzepte und Werkzeuge für eine seniorenbezogene Versorgungsanalyse und -planung erarbeitet und via „Walk Score“ eine Erreichbarkeitsübersicht für jedes Gebäude bereitgestellt.
Beim ERASMUS+ Projekt „CoVHer – Computer-based Visualisation of Architectural Cultural Heritage“ wiederum wird die Geschichte und Architektur Europas zum Leben erweckt – mittels digitaler 3D-Rekonstruktion. Die Präsentation wird von Vorträgen zur Gamification und Virtual Reality begleitet – und bei der Forschungsgruppe für Wirtschaftsinformatik und Medienmanagement (WIMM) der Hochschule Mainz könnt Ihr sogar Pepper begegnen, einem humanoiden Roboter. Parallel zum Wissenschaftsmarkt lädt zudem das Leibniz-Institut für europäische Geschichte in der Alten Universität zum Tag der Offenen Tür.
Info& auf Mainz&: Der 21. Mainzer Wissenschaftsmarkt findet am 9. und 10. September 2023 auf dem Gutenbergplatz in der Mainzer Innenstadt statt. Das gesamte Programm, alle Bühnenaktivitäten und Ausstellungen sowie einen genauen Plan zur Zeltstadt findet Ihr hier im Internet.
