Deutschland hinkt in Sachen Mobilfunk noch immer dem Standard in vielen anderen Ländern hinterher, eine Mobilfunkmesswoche soll das ändern helfen: Vom 26. Mai bis 1. Juni 2025 sucht Deutschland das schönste Funkloch – oder so 😉 Die Suche ist Ernst gemeint, unter dem Motto „Deutschland Checkt Sein Netz“ sind die Bürger aufgerufen, Funklöcher zu melden – dafür muss man eine App aufs Handy herunterladen. Die gesammelten Daten sollen „Handlungspotenziale und positive Entwicklungen aufzeigen“ heißt es. Rheinland-Pfalz war hier tatsächlich Vorreiter, dumm nur: Bei den Funklöchern ist man auch immer noch mit an der Spitze.

Smartphones werden immer wichtiger, auch für das Erleben in der Freizeit, wie hier im "Alten Dom" zu Mainz. - Foto: gik
Smartphones werden immer wichtiger, auch für das Erleben in der Freizeit, wie hier im „Alten Dom“ zu Mainz. – Foto: gik

Erstmals findet in diesem Jahr bundesweit ein Mobilfunkmesswoche statt, dabei können Interessierte mithilfe Ihres Smartphones die Mobilfunkversorgung in ihrer Umgebung erfassen. Nötig ist dafür eine App der „Bundesnetzagentur zur Breitbandmessung“, die zum Download benötigte Internetseite war allerdings am späten Montagabend zumindest bei uns in Mainz nicht erreichbar. Die per App erhobenen Daten sollen aber zu einer Qualitätssteigerung der Mobilfunkversorgung beitragen, sie flössen anonymisiert in die Funklochkarte des Gigabitgrundbuchs ein, versicherte die Mainzer Digitalministerin Dörte Schall (SPD).

Die Mobilfunk-Messwoche ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern und Kommunen, Vorreiter war hier tatsächlich Rheinland-Pfalz: Im Main 2024 hatte das Land Rheinland-Pfalz seine Bürger schon einmal dazu aufgerufen, mithilfe der Funkloch-App der Bundesnetzagentur die Netzverfügbarkeit ihrer Mobilfunkanbieter zu erfassen. Auf Basis der gesammelten Daten wurden im Sommer 2024 Schwerpunktmessungen auf einer insgesamt 1.800 Kilometer langen Messroute durch ganz Rheinland-Pfalz durchgeführt.

Funklöcher gesucht: Messwoche „Deutschland checkt sein Netz“

Nun findet die Aktion in ganz Deutschland statt, so will die Politik die Mobilfunkversorgung aus Sicht der Bürger erfassen. Denn die Bundesnetzagentur erhebt zwar im Rahmen des Mobilfunk-Monitorings regelmäßig Versorgungsdaten zum Mobilfunk. „Dabei handelt es sich allerdings um gemeldete Daten der Mobilfunknetzbetreiber“, heißt es auch dem Bundesministerium für Digitales: „Und die stimmen im Alltag nicht immer mit dem Mobilfunkerlebnis der Nutzenden überein.“

Aktionswoche: Bei "Deutschland checkt sein Netz" können Bürger Funklöcher und schlechten Empfang melden. - Grafik: Bundesministerium für Digitales
Aktionswoche: Bei „Deutschland checkt sein Netz“ können Bürger Funklöcher und schlechten Empfang melden. – Grafik: Bundesministerium für Digitales

Dummerweise ist Rheinland-Pfalz aber gleichzeitig immer noch eines der Schlusslichter in Sachen Funklöcher in Deutschland: Erst im März „kürte“ das Vergleichsportal Verivox einen kleinen Ort in der Südeifel in Rheinland-Pfalz zum „schlimmsten Funkloch“ der Republik – in Waldhof-Falkenstein sind nicht einmal Notrufe via Handy oder der Versand einer SMS möglich. Rheinland-Pfalz gehöre gemeinsam mit Bayern zu den Regionen mit den schlimmsten Mobilfunk-Wüsten, konstatierte das Vergleichsportal, betroffen seien auch beliebte Wanderregionen und Touristenziele.

Abhilfe gestaltet sich weiter schwierig, das sich für die Mobilfunkanbieter das Aufstellen von Funkmasten in den Regionen offenbar nicht wirklich lohnt – allerdings hat die Politik offenbar auch weiter keine Methode gefunden, die Betreiber dazu zu verpflichten. Dabei betont die Ministerin im Mainzer Ministerium, eine stabile Mobilfunkverbindung sei „heute unverzichtbar – ob auf dem Weg ins Büro, bei einem Treffen mit Freunden oder beim Spaziergang im Wald.“ Die real existierenden Funklöcher werden in der sogenannten Funklochkarte des Gigabitgrundbuchs erfasst, die Daten aus der Mobilfunk-Messwoche sollen diese bestehenden Daten ergänzen.

Info& auf Mainz&: Für den Netzcheck während der Aktionswoche vom 26. Mai bis 01. Juni 2025 „Deutschland checkt sein Netz“ muss man die offizielle App der Bundesnetzagentur herunterladen, das soll samt aller Informationen auf dieser Internetseite https://check-dein-netz.de/ gehen – bei uns streikte die Seite am Montagabend allerdings. Vielleicht war’s ja ein Funkloch…