Am Sonntagabend erwartet Euch ein ganz besonderes Himmelsschauspiel: Über Mainz geht ein Blutmond auf. Der erste Vollmond des Herbstes wird nämlich mitten in einer totalen Mondfinsternis über dem Horizont erscheinen – und damit im tiefen dunklen Rotton. Es ist der erste Herbst-Vollmond, und der befindet sich bei seinem Auftritt komplett im Kernschatten der Erde. Wir sagen Euch, wann und wie Ihr das Schauspiel am besten beobachten könnt: Auf einer Anhöhe oder an der Sternwarte der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft Mainz.

Blutmond bei der totalen Mondfinsternis über Mainz im Januar 2019. - Foto: gik
Blutmond bei der totalen Mondfinsternis über Mainz im Januar 2019. – Foto: gik

Mondfinsternisse sind gar nicht so selten, es gibt sie etwa zwei- bis vier Mal im Jahr, doch nicht jedes Mal wandert der Vollmond dabei durch den Schatten der Erde. Zuletzt konnte das faszinierende Schauspiel im Januar 2019 am Himmel über Mainz beobachtet werden, damals in den frühen Morgenstunden. An diesem Sonntag erwartet uns etwas ganz Besonderes: Eine totale Mondfinsternis, bei der der Vollmond komplett vom Kernschatten der Erde verdunkelt wird. Aus Sicht des Mondes schiebt sich die Erde in dem Moment vor die Sonne und verdunkelt sie komplett – stünde man auf dem Mond, würde man also eine totale Sonnenfinsternis erleben.

Die totale Mondfinsternis an diesem Sonntag ist in ganz Asien, Afrika und eben auch bei uns in Europa zu sehen. Der September-Vollmond ist der erste Herbstvollmond, auch „Erntemond“ genannt. Die Luft ist dann meist ziemlich klar, was Effekt und Farben noch verstärkt. Besonders ist diese totale Mondfinsternis, weil sie genau zum Mondaufgang passiert: In Mainz geht der Mond am Sonntag um 19.39 Uhr auf, um 20.08 Uhr erreicht er seine komplette Vollmondrundung –  aber ab 19.31 Uhr befindet sich der Mond bereits komplett im Kernschatten der Erde.

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Totale Mondfinsternis: Blutmond geht über Mainz auf

Das heißt: Am Sonntagabend wird sich ein blutroter Mond über den Horizont erheben. Die Chancen, das Himmelsschauspiel sehen zu können, stehen gut, die Wettervorhersagen versprechen einen wolkenlosen Himmel. Wichtig für Euch ist: Sucht Euch einen möglichst hohen Platz mit freiem Blick auf den Horizont – also etwa einen Anhöhe über Mainz -, damit Ihr den tiefstehenden Mond auch sehen könnt. Ideal wäre natürlich die Sternwarte der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft Mainz auf den Feldern bei Klein-Winternheim, auf der Homepage der AAG heißt es: „Wir öffnen die Sternwarte bei klarem Himmel.“

Wenn sich der Mond in den Kernschatten schiebt - oder herauskommt - ergibt sich ein faszinierendes Spiel von Rot und Silber. - Foto: gik
Wenn sich der Mond in den Kernschatten schiebt – oder herauskommt – ergibt sich ein faszinierendes Spiel von Rot und Silber. – Foto: gik

Hilfreich ist dabei, dass es jetzt schon früh dunkel wird, bereits ab 20.00 Uhr wird es deutlich finsterer als noch vor Kurzem – und das spielt der Mondfinsternis in die Karten. Die Kernphase dauert nämlich bis 20.53 Uhr, Sonnenuntergang ist aber bereits 19.43 Uhr – so zumindest die Daten für München. Die Kollegen des Wissens-Senders BR Alpha haben diesen Zeitplan errechnet:

9.31 Uhr  – Beginn Totalität
19.40 Uhr – Mondaufgang (München), Mainz: 19.55 Uhr
19.43 Uhr – Sonnenuntergang (München)
20.12 Uhr  – Maximum der totalen Mondfinsternis
20.53 Uhr  – Ende Totalität
21.56 Uhr  – Austritt Kernschatten endet
22.55 Uhr  – Austritt Halbschatten endet

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In Mainz Mondaufgang erst um 19.55 Uhr – parallel zum Sunset

In Mainz geht der Mond allerdings erst um 19.55 Uhr auf, also kurz vor dem Maximum der Mondfinsternis, die Sonne geht hier genau parallel um 19.58 Uhr unter. Um kurz vor 21.00 Uhr schiebt sich der Mond dann also aus dem Kernschatten der Erde heraus, ein ganz besonderer Moment, weil dann der helle Vollmond mit dem dunkelroten Blutmond „kämpft“. Etwa eine Stunde später, um kurz vor 22.00 Uhr, fällt dann nur noch der Halbschatten der Erde auf den Mond, dann scheint nur noch ein Grauschleier den Mond zu überziehen, wie die Kollegen schreiben: „Um 22.55 Uhr ist der ganze Spuk vorbei und der Vollmond strahlt ungetrübt die restliche Nacht vom Firmament.“

Vollmond tief über den Feldern von Klein-Winternheim - dort solltet Ihr den "Blutmond" auch am Sonntag suchen. - Foto: AAG
Vollmond tief über den Feldern von Klein-Winternheim – dort solltet Ihr den „Blutmond“ auch am Sonntag suchen. – Foto: AAG

Solche „Blutmonde“ galten in früheren Zeiten übrigens als unheilbringende Vorzeichen, und auch heute kann man sich beim Betrachten eines leichten Schauers nicht erwehren: Wenn der Vollmond verblasst, und die Sterne auf einmal heller am Himmel erscheinen, ergibt sich ein ganz eigenes Licht. Vor allem aber überwiegt die Faszination: Solche totalen Mondfinsternisse kommen nur alle zwei bis drei Jahre vor – die nächste totale Mondfinsternis ist über Deutschland erst am 31.12.2028 wieder zu sehen.

Die nächste Mondfinsternis findet in knapp einem Jahr statt, am 28. August 2026 – das wird allerdings nur eine partielle Mondfinsternis, bei der aber ein sehr großer Teil der Mondscheibe im Schatten verschwindet überschattet. Unser Tipp zum Beobachten des Schauspiels an diesem Sonntag: Die Laubenheimer Höhe oder die Felder bei Klein-Winternheim – von dort hat man einen weiten Blick, der nur von ein paar Windrädern eingerahmt wird. Wichtig ist ein freier Blick nach Osten, ab etwa 20.30 Uhr müsstet Ihr dort den verfinsterten Mond entdecken können.

Info& auf Mainz&: Die Sternwarte der Mainzer Astronomiefreunde von der AAG Mainz soll ab 19.30 Uhr für Besucher geöffnet sein, sofern das Wetter mitspielt – genau Infos bitte am Sonntag hier im Internet nachschlagen! Wie Ihr die Sternwarte findet, steht hier im Internet, samt einer Karte. Den ganzen Bericht der Kollegen von BR Alpha zur totalen Mondfinsternis am 07. September 2025 ab 19.31 Uhr findet ihr hier im Internet. Daten und Fakten zu Mondphasen in Mainz könnt Ihr zum Beispiel auf dieser Webseite bei „TimeandDate“ nachschlagen.

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