Schock am späten Rosenmontag-Nachmittag: Im nordhessischen Volkmarsen ist ein Auto in den Rosenmontagszug gerast, die Behörden schließen einen Anschlag nicht aus. Nach Angaben des hessischen Innenministeriums fuhr ein Mann mit seinem Pkw mit hoher Geschwindigkeit in die Menschenmenge um den Rosenmontagszug. Er gehe mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Anschlag aus, sagte der Landrat des Kreises Waldeck-Frankenberg, Reinhard Kubat (SPD), am Nachmittag live im Radiosender hr1. In Mainz feierten dagegen rund 500.000 Narren friedlich mehr als fünf Stunden lang beim großen Rosenmontagszug in der Mainzer Innenstadt.

In Mainz feierten rund 500.000 Menschen fröhlich und friedlich Rosenmontag. - Foto: gik
In Mainz feierten rund 500.000 Menschen fröhlich und friedlich Rosenmontag. – Foto: gik

Der Vorfall im nordhessischen Volkmarsen ereignete sich offenbar gegen 14.30 Uhr. Nach Angaben der „Hessenschau“ raste ein silberfarbener Mercedes-Kombi mit hoher Geschwindigkeit in eine Menschengruppe am Rande des Rosenmontagszuges. Landrat Kubat sagte, der Fahrer sei trotz Barrieren gezielt in die Menge gefahren, rund 30 Menschen seien verletzt worden. „Es gibt keine Toten“, betonte der Landrat, der selbst in Volkmarsen vor Ort war. Das Innenministerium sprach von zahlreichen Verletzten, darunter einigen Schwerverletzen. Der Fahrer habe umgehend festgenommen werden können, er sei zurzeit aber nicht vernehmungsfähig. Nähere Angaben über die Identität des Mannes machten zunächst weder der Landrat noch das Wiesbadener Innenministerium.

In der „hessenschau online“ hieß es hingegen, der Fahrer sei ein 29 Jahre alter Deutscher aus der Region. Zum Rosenmontagszug in Volkmarsen seien rund 1.500 Menschen erwartet worden, die Kleinstadt habe rund 6.800 Einwohner, berichtet die Hessenschau weiter. Volkmarsen ist rund 30 Kilometer von Kassel entfernt. Aus Sicherheitsgründen wurden sämtliche noch ausstehenden Fastnachtsumzüge in Hessen abgesagt, die Polizeipräsenz vor Ort verstärkt.

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In Mainz wurde die Nachricht am späten Nachmittag bekannt, just als sich der Mainzer Rosenmontagszug seinem Ende zuneigte. Die Polizei verstärkte umgehend ihre Beobachtung der Zufahrtswege: Der Polizeihubschrauber kreiste über der Stadt, die verfügbaren drei Drohnen wurden eingesetzt, um den sich auflösenden Zug und die abziehenden Besucherscharen absichern zu können. Die Drohnen würden nun explizit für den Bereich der Zufahrtsstraßen und Ränder des Veranstaltungsraumes eingesetzt, hieß es weiter, um auffällige Fahrzeugbewegungen frühzeitig zu erkennen.

Der Mainzer Rosenmontagszug hatte sich um 11.11 Uhr pünktlich in der Mainzer Neustadt in Bewegung gesetzt, mehr als sechs Stunden lang zogen rund 9.500 Teilnehmer durch die Mainzer Innenstadt. Die große Party am Zugrand verlief völlig friedlich und ohne größere Vorkommnisse, teilte die Polizei mit. Bis 17.00 Uhr seien 559 Personen kontrolliert worden, darunter 257 Kinder und Jugendliche, wovon lediglich 29 alkoholisiert auf die Einsatzkräfte wirkten. Etwa 57 Liter Alkohol wurden im Rahmen von Jugendschutzkontrollen vernichtet, neun Personen insgesamt in Gewahrsam genommen.

Insgesamt gab es bis 17.00 Uhr in Mainz lediglich 26 Straftaten, darunter sieben Körperverletzungen, vier Beleidigungen gegen Polizeibeamte, ein Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, zwei sexuelle Belästigungen, eine Sachbeschädigung und zwei Diebstahlsdelikte.

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