Seit mehr als zwei Jahren herrscht nun schon Krieg in der Ukraine – und der geht derzeit in eine besonders schlimme Phase: Russland bombardiert derzeit ukrainische Städte in hohem Maße, während das angegriffene Land mit Mangel an Munition und Soldaten kämpft. Umso wichtiger sind in diesen Tagen Zeichen der Unterstützung, und eines davon gibt es am kommenden Sonntag: Am 14. April laden der Mainzer Kabarettist Lars Reichow und das Staatstheater Mainz zu einer Benefizgala für die Ukraine. An der Johannes-Gutenberg-Universität trägt derweil eine Moses-Statue eine Fahne mit Handabdrücken in den Nationalfarben der Ukraine.

Mahnwache gegen den drohenden Krieg in der Ukraine am 22. Februar 2022 - zwei Tage später überfiel Russland das Nachbarland. - Foto: gik
Mahnwache gegen den drohenden Krieg in der Ukraine am 22. Februar 2022 – zwei Tage später überfiel Russland das Nachbarland. – Foto: gik

„Mainz versteht die Ukraine – und hilft immer weiter!“ So lautet das Motto einer großen Benefizgala, die am kommenden Sonntag in Mainz stattfindet. Um 18.00 Uhr im Großen Haus geben sich zahlreiche Akteure die Ehre, um der Ukraine Solidarität und Unterstützung zukommen zu lassen. „Es entspricht den gnadenlosen Gesetzen unserer Mediengesellschaft, dass nur die aktuellen Krisen und Kriege das Licht der Aufmerksamkeit bekommen“, heißt es in der Ankündigung des Staatsheaters Mainz: „Wir gewöhnen uns an die schlimmen Nachrichten, doch für die Menschen in der Ukraine und für die Geflüchteten hier gibt es auch im dritten Kriegsjahr keine Gewöhnung und keine Normalität.“

Über vier Millionen Ukrainer haben ihr Land seit dem Überfall durch Russland am 24. Februar 2022 verlassen, rund 1,1 Millionen davon leben in Deutschland. Die meisten hat übrigens Nordrhein-Westfalen aufgenommen (232.000), gefolgt von Bayern (159.000) und Baden-Württemberg (155.000). In Rheinland-Pfalz leben nach aktuellen Zahlen des Mediendienstes Integration knapp 47.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, deutlich weniger als im Nachbarland Hessen, das rund 88.850 aufgenommen hat.

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Flagge mit Handabdrücken in den Farben der Ukraine

Von den hier lebenden Ukrainern sind etwa 65 Prozent der Erwachsenen Frauen und rund 35 Prozent Männer, etwa 350.000 sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Geflüchtete aus der Ukraine haben im Durchschnitt ein sehr hohes Bildungsniveau, Mitte 2023 waren bereits 41 Prozent der berufstätigen Kriegsflüchtlingen in Vollzeit tätig, weitere 21 Prozent arbeiteten in Teilzeit – und mehr als 90 Prozent würden gerne arbeiten. Die Lage in ihre Heimatland wird derweil immer prekärer: Ganze Städte sind in Schutt und Asche gelegt, die Bombardements gehen mit voller Wucht weiter – und ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht.

Moses-Statue mit einer Flagge mit Handabdrücken in den Farben der Ukraine in einer Bibliothek an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. - Foto: Peter Pulkowski/ JGU
Moses-Statue mit einer Flagge mit Handabdrücken in den Farben der Ukraine in einer Bibliothek an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. – Foto: Peter Pulkowski/ JGU

Zum zweiten Jahrestag des Krieges hatte bereits der „Weisenauer Kultursommer“ ein Benefizkonzert mit Weltstars der Klassik veranstaltet, auch fand an diesem Tag eine große Gedenkveranstaltung in der Innenstadt statt. „Dabei ist eine große Flagge entstanden, auf der viele Menschen ihre Handabdrücke in den Nationalfarben der Ukraine platziert haben“, teilte die Johannes-Gutenberg-Universität nun auf ihrem Facebook-Account mit: Diese Flagge als Zeichen der Solidarität hat heute einen neuen Platz gefunden – auf den Schultern der Moses-Statue in der Bereichsbibliothek GFG Universitätsbibliothek Mainz.“

„Die Fahne soll zeigen: Wir stehen weiter an der Seite der Ukrainer“, betonte JGU-Vizepräsident Professor Stephan Jolie im Beisein von Victoriya Jost vom Ukrainischer Verein Mainz e.V. _ Українське Товариство у Майнці, die sich für das „offene Herz“ der Mainzer*innen bedankte. Auch Jolie warb dabei für die Benefizgala am kommenden Sonntag, die unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) steht.

Lage in der Ukraine: „Not ist groß und Hilfe bitter nötig“

„Die Not ist groß und Hilfe bitter nötig“, betont man beim Mainzer Staatstheater: Nach einer ersten Spendengala im Herbst 2023 haben sich darum nun Lars Reichow und das Staatstheater Mainz zusammengetan, um wieder laut und vernehmlich die Spendentrommel zu rühren. „Es wird ein wunderbarer Abend“, sagte Reichow in einem Video auf seinem Facebook-Kanal: „Kommt zahlreich!“

Kabarettist Lars Reichow an seinem Arbeitsgerät, dem Klavier. - Screenshot: gik, Video: Reichow
Kabarettist Lars Reichow an seinem Arbeitsgerät, dem Klavier. – Screenshot: gik, Video: Reichow

Die Einnahmen des Abends, sämtliche Abendspenden und im Vorfeld eingeworbene Gelder kommen den Kriegsopfern des russischen Überfalls auf die Ukraine zugute. Die Spenden werden an den Ukrainischen Verein Mainz e.V. überwiesen. Auf der Bühne zu erleben sein wird ein vielfältiges Programm mit dem Philharmonischen Staatsorchester unter der Leitung von Generalmusikdirektor Hermann Bäumer, dem Lemberg-Quartett, dem Mainzer Domchor und den Sängern Victoria Gricutenkov, Karina Repova und Daniel Semsichko.

Auch inhaltlich soll die Lage in der Ukraine beleuchtet werden: Lars Reichow kündigte ein Gespräch mit dem Osteuropahistoriker Professor Jan Kusber von der Johannes Gutenberg-Universität sowie dem als „MrWissen2go“ bekannten Moderator Mirko Drotschmann. Dazu soll „dieses wunderbare europäische Land, das gerade beschossen und zerbombt wird, mit Videos und Botschaften im Zentrum des Abends stehen“, heißt es weiter. „Es wird ein wichtiges Signal aus Mainz“, betonte Reichow noch: „Wir lassen die Ukraine nicht im Stich!“

Info& auf Mainz&: Benefizgala „Mainz versteht die Ukraine – und hilft immer weiter!“ am Sonntag, den 14. April 2024 um 18.00 Uhr im Großen Haus des Staatstheaters Mainz. Der Eintrittspreis beträgt 25,- Euro, inklusive einer Gastropauschale von 7,- Euro. Tickets kann man bereits online kaufen, und zwar hier beim Staatstheater in Mainz, dort gibt’s auch weitere Infos zu der Benefizgala.