Am 24. Februar 2024 jährt sich zum zweiten Mal der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Zur Erinnerung an das Unrecht und das Leid des Angriffskrieges, und zur Unterstützung für die Ukraine veranstaltet der Weisenauer Kultursommer genau an diesem Tag ein Benefizkonzert. Moderiert von Schauspieler Jonas Minthe musizieren an diesem Tag im Weisenauer Kulturheim Weltstars der Klassik zugunsten der ukrainischen Musikszene. Der Krieg sei „nicht nur ein Krieg gegen die Menschen in der Ukraine und ein Bruch des Völkerrechts, sondern auch ein Krieg gegen die Kultur“, sagt Initiator Thomas Mann.

Am 24. Februar jährt sich zum zweiten Mal der Ausbruch des Ukraine-Krieges. - Foto: Weisenauer Kultursommer
Am 24. Februar jährt sich zum zweiten Mal der Ausbruch des Ukraine-Krieges. – Foto: Weisenauer Kultursommer

Am 24. Februar 2022 überfiel Russland das Nachbarland Ukraine, explizites Ziel von Russlands Präsident Wladimir Putin bis heute: Die Ukraine in das eigene Reich einzugliedern und ihre eigenständige Identität und Existenz auszulöschen. Seither sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen mindestens 10.000 Zivilisten in der Ukraine getötet worden – diese Zahl könne man zumindest bestätigen. Die wahren Opferzahlen dürften weitaus höher liegen, denn Russland hat ganze Städte in der Ukraine dem Erdboden gleich gemacht.

Die Zahl der getöteten Soldaten auf beiden Seiten ist noch viel schwerer zu beziffern, bestätigte Zahlen gibt es nicht. Die „New York Times“ schrieb aber bereits im August 2023 unter Berufung auf US-Regierungsvertreter von fast 500.000 getöteten russischen und ukrainischen Soldaten. Die Zahl der gefallenen Russen wurde dabei auf bis zu 120.000 geschätzt, die Zahl der Verletzten auf 170.000 bis 180.000. In der Ukraine seien bei den Kämpfen rund 70.000 Soldaten ums Leben gekommen und 100.000 bis 120.000 verwundet worden, hieß es damals.

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Weltstars der Klassik musizieren in Mainz zum 2. Jahrestag des Kriegs

Inzwischen dürften die Zahlen weitaus höher liegen, Kriegsreporter wie CNN-Reporter Fritz Pleitgen berichteten gerade in den vergangenen Wochen von hohen Verlusten an der Front – und von Massen gerade russischer Soldaten, deren Körper von niemandem geborgen würden. Und das Sterben geht weiter, auch zum zweiten Jahrestag am 24. Februar ist kein Ende des Krieges in Sicht.

Thomas Mann, Initiator des Weisenauer Kultursommers. - Foto: gik
Thomas Mann, Initiator des Weisenauer Kultursommers. – Foto: gik

Auch daran will nun der Initiator des „Weisenauer Kultursommers“ erinnern: „Seit Ausbruch des Krieges bin ich bestrebt, ein Zeichen der Solidarität und Hilfsbereitschaft mit der ukrainischen Kulturszene und gegen eine spürbare Ermüdung in Teilen der Zivilgesellschaft zu setzen“, sagt Thomas Mann, der den „Kultursommer“ in der Corona-Pandemie zur Unterstützung der darbenden Kulturszene ins Leben rief.

Zum zweiten Jahrestag des Ukraine-Krieges hat Mann nun gemeinsam mit der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft und in Zusammenarbeit mit der Staatskanzlei ein Benefizkonzert organisiert. Dafür sei es gelungen, „zwei Weltstars der Klassik, den Schweizer Pianisten und Komponisten Jean-Sélim Abdelmoula und den ukrainischen Geiger Professor Andrej Bielow, für ein Benefizkonzert zu gewinnen“, freut sich Mann. Der Krieg sei „nicht nur ein Krieg gegen die Menschen in der Ukraine und ein Bruch des Völkerrechts, sondern auch ein Krieg gegen die Kultur“, der Abend ruft deshalb auch zu Spenden für die Musikhochschule in Kiew aus.

Der weltbekannte Violinist Bielow hat selbst fünf Jahre an der Musikhochschule in Kiew studiert, nun wird er in dem Konzert in Mainz ebenso wie der Schweizer Pianist und Komponist Jean-Sélim Abdelmoula Werke von Beethoven, Bach, Fauré und Franck aufführen. Die beiden werden vor der Pause Beethovens Violinsonate Nummer 7, C-Moll sowie die „Chaconne“ von Bach aufführen, nach der Pause wird es dann Nocturnes 1,2 und 3 von Fauré sowie die Sonate A-dur für Violine und Klavier von Franck geben.

Benefizkonzert zum zweiten Jahrestag des Kriegsausbruchs in der Ukraine mit Weltstars am Flügel und an der Violine. - Foto: Weisenauer Kultursommer
Benefizkonzert zum zweiten Jahrestag des Kriegsausbruchs in der Ukraine mit Weltstars am Flügel und an der Violine. – Foto: Weisenauer Kultursommer

Piano Porth aus Wiesbaden stelle für das Konzert eigens einen Konzertflügel im Wert von 190.000 Euro zu Sonderkonditionen zur Verfügung, berichtet Mann im Vorfeld. Abdelmoula sei „ein weltweit gefragter Konzert-Pianist und Komponist, den die New York Times als ‚einen ungewöhnlich poetischen Musiker‘ beschrieben habe.“ Moderiert wird die Veranstaltung von dem Mainzer Schauspieler Jonas Minthe.

Das Konzert steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und Landtagspräsident Hendrik Hering, und findet mit Förderung der Landeshauptstadt Mainz und dem Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) statt. Auch Schauspielerin Gudrun Landgrebe ruft dazu auf, das Benefizkonzert und die Kulturszene in der Ukraine zu unterstützen.

Info& auf Mainz&: Das Konzert „Gegen das Vergessen“ findet am 24. Februar 2024 um um 20.00 Uhr im Weisenauer Kulturheim, Friedrich-Ebert-Straße 61 statt. Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, um Anmeldung wird aber gebeten: bitte schriftlich an Thomas Mann, Jakob-Sieben-Str. 33, 55130 Mainz oder per Mail an weisenauer-kultursommer@t-online.de.