UPDATE& — Am Dienstag wurde bei Bauarbeiten eine Weltkriegsbombe im Wiesbadener Stadtteil Biebrich gefunden, genauer gesagt: Der Fund geschah nördlich des Kallebads und damit in der Nähe der Autobahn 643 und kurz nördlich des Autobahnkreuzes mit der A 66. Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wiegt satte 500 Kilogramm, die Entschärfung ist bereits für Mittwochmittag, den 3. April 2024 angesetzt. Für rund 10.000 Anwohner heißt das: Sie müssen wohl bis Mittwochfrüh 9.00 Uhr ihre Wohnungen verlassen haben. Auch Verkehrsbehinderungen auf den Autobahnen 643 und A66 sind zu erwarten. Wir aktualisieren diesen Artikel fortlaufend bei neuen Infos.

Eine entschärfte Weltkriegsbombe 2022 in Mainz-Gonsenheim - diese hier wog 250 Kilo. Der in Wiesbaden-Biebrich gefundene Blindgänger ist doppelt so schwer. - Foto: Polizei Mainz
Eine entschärfte Weltkriegsbombe 2022 in Mainz-Gonsenheim – diese hier wog 250 Kilo. Der in Wiesbaden-Biebrich gefundene Blindgänger ist doppelt so schwer. – Foto: Polizei Mainz

Erst am Dienstagabend teilte die Stadt Wiesbaden den Fund einer enormen Weltkriegsbombe in Wiesbaden mit: Im Bereich nördlich des Kallebads sei bei Bauarbeiten eine 500 Kilo schwere Bombe entdeckt worden, teilte die Stadt um kurz vor 19.00 Uhr per Emailverteiler mit. Der Bereich gehört technisch gesehen noch zum Stadtteil Biebrich, das Fundgebiet liegt damit in der Nähe des Autobahnzubringers der A643 in Richtung Wiesbaden-Innenstadt – und nur wenig nördlich des Autobahnkreuzes mit der A66.

Es ist nicht das erste Mal, dass hier eine Weltkriegsbombe gefunden wurde: Vor fast genau drei Jahren, im April 20231, war in dem gleichen Areal ebenfalls bei Bauarbeiten ein Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg gefunden worden. Damals handelte es sich allerdings „nur“ um eine 125 Kilo schwere Bombe, zur Sicherheit mussten für die Entschärfung rund 3.500 Wiesbadener in einem Radius von 750 Metern evaluiert werden.

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Mehr als 10.000 Menschen werden Mittwochfrüh bis 9.00 Uhr evakuiert

Dieses Mal handelt es sich mit dem 500 Kilo schweren Geschoss um ein mehr als dreimal so großes Überbleibsel – Funde in dieser Größenordnung sind selten. Offenbar eilt es den Sprengstoffexperten zudem sehr: Die „Entschärfung oder Sprengung“ sei bereits für Mittwochmittag, spätestens 12.00 Uhr, angesetzt, teilte die Stadt Wiesbaden mit. Die Bombe sei gesichert, ob sie entschärft werden kann, ist offenbar noch unklar – die Stadt spricht alternativ von einer Sprengung, die eine erheblichen Knall nach sich ziehen dürfte.

Evakuierungsgebiet nach dem Fund einer 500 Kilo schweren Weltkriegsbombe in Wiesbaden. - Grafik: Stadt Wiesbaden
Evakuierungsgebiet nach dem Fund einer 500 Kilo schweren Weltkriegsbombe in Wiesbaden. – Grafik: Stadt Wiesbaden

Für die Evaluierung ist nun ein 1.000 Meter großer Radius angesetzt, mehr als 10.000 Einwohner müssen ihre Häuser zur Sicherheit verlassen. Das Gebiet umfasst den gesamten Gräselberg sowie das Sauerland und reicht über das Wiesbadener Kreuz nach Süden. Damit sind auch Teile des Gewerbegebiets an der Äppelallee betroffen. Die Evakuierung werde bis Mittwoch, den 3. April, 9.00 Uhr, notwendig, heißt es von der Stadt. Einsatzkräfte von Ordnungsamt, Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und Kampfmittelräumdienst seien im Einsatz, die Bürger würden „über weitere Details informiert, sobald diese bekannt sind.“

Eine Karte des Evakuierungsgebietes könnt Ihr hier bei der Stadt Wiesbaden auf dieser Internetseite einsehen – unten bitte das pdf öffnen. Bürger werden gebeten, bei Fragen zur Evakuierung NICHT die Notrufnummern 112 oder 110 zu wählen, sondern sich an das eigens eingerichtete Bürgertelefon unter (0611) 318080 zu wenden. Es sollte ab Dienstag, dem 2. April 2024, 20.30 Uhr geschaltet sein. Eingeschränkt gehfähige oder nicht mobile Personen, die im Evakuierungsbereich wohnen und einen Transport zu den Betreuungsstellen oder eine Verlegung in eine Klinik benötigen, werden gebeten sich unter der (NEU!!) Rufnummer (0611) 318080 zu melden.

Autobahnen A643 und A66 werden am Wiesbadener Kreuz gesperrt

Das einzig Gute an der Lage: In Hessen sind noch Schulferien, viele Familien deshalb wahrscheinlich gar nicht zu Hause. Für Menschen, die nicht bei Familie, Freunden oder Bekannten außerhalb der Sperrzone unterkommen können, soll eine Betreuungsstelle eingerichtet werden. Aktuell stehe aber noch nicht fest, wo diese eingerichtet werde, räumte die Stadt ein. Sobald diese Informationen vorliege, werde auch sie auf der Internetseite bekannt gegeben.

Wegen der Entschärfung oder der kontrollierten Sprengung der Weltkriegsbombe sei zudem am Mittwoch, den 3. April, ab 7.00 Uhr mit Behinderungen im Straßenverkehr zu rechnen, heißt es von Seiten der Stadt weiter. Betroffen sei das Stadtgebiet Wiesbaden und hier insbesondere die AB 643 sowie die AB 66 im Bereich des Schiersteiner Kreuzes. Hier komme es voraussichtlich ab 9.30 Uhr zu Vollsperrungen.

Info& auf Mainz&: Laufende aktuelle Informationen solltet Ihr hier im Internet bei der Stadt Wiesbaden, oder aber in den sozialen Netzwerken auch bei Feuerwehr oder Polizei Wiesbaden finden.