Rechtzeitig zur Maisonne sind auch die Beeren wieder los: Die Erdbeersaison ist eröffnet! Am Montag gab ganz offiziell die Hessische Erdbeerkönigin Meta I. den Startschuss für die Saison der roten Beeren von heimischen Feldern. Regionale Produkte haben große Vorteile: Sie sind meist aromatischer und schonen Umwelt und Transportwege. Die Erdbeerproduzenten gehen optimistisch in die Saison 2022, einen Haken gibt es dennoch: Die leckeren roten Beeren werden teurer.
Hessen ist einer der Schwerpunkte der Erdbeerproduktion in Deutschland, und sicher im Rhein-Main-Gebiet: Gerade in der Gegend um Weiterstadt und im Kreis Groß-Gerau wachsen neben dem Spargel auch die Erdbeeren. Auf dem Erdbeerfeld des Spargelhofes Mager in Weiterstadt-Gräfenhausen wurde denn auch die diesjährige Erdbeersaison offiziell eröffnet – mit royaler Präsenz: Die neue Hessische Erdbeerkönigin Meta I. gab sich die Ehre. Die 32 Jahre alte Kommunikationsdesignerin heißt mit bürgerlichem Namen Meta Mönich-Schimmel und repräsentiert in dieser Saison die hessischen Erdbeerbetriebe.
Und die gehen durchaus optimistisch in die Saison: Hessische Erdbeeren zeichneten sich „durch besondere Frische und hohe Qualität aus“, warben die Erzeuger, Verbraucher können das am Qualitäts- und Herkunftszeichens „Geprüfte Qualität – Hessen“ erkennen. Das Siegel garantiere durch unabhängige Kontrolle, dass besondere Qualitätsansprüche erfüllt werden, die über den gesetzlichen Standards liegen, heißt es weiter.
„Auf die hessischen Erdbeeren zu warten und sie als regionale Lebensmittel wertzuschätzen, lohnt sich“, betonte denn auch die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) bei der Eröffnung: „Wenn wir heimische Erdbeeren essen, schonen wir Umwelt und Klima, denn kurze Transportwege verursachen weniger Treibhausgasemissionen.“ Außerdem schmeckten frisch geerntete, vollreife Früchte „einfach am besten“, schwärmte Hinz. Hessen zählt allein 169 Betriebe, die auf rund 1.140 Hektar Flächen Erdbeeren anbauen, davon 729 Hektar im Freiland und 202 Hektar im geschützten Anbau. 2021 wurden insgesamt 8.460 Tonnen Erdbeeren geerntet, davon 5.465 Tonnen im Freiland und 2.995 Tonnen im geschützten Anbau.
Die Freiland-Beeren hatten allerdings ein schwieriges Frühjahr: „Die Entwicklung der Erdbeerbestände ist durch die warme Phase im Februar und März sehr schnell vorangeschritten, sie wurde aber durch die kalten Nächte im April leicht gebremst“, berichtete Andreas Klein vom Hessischen Landesverband für Erwerbsobstbau e.V. (HLEO). Die Nachtfröste an den ersten beiden Aprilwochenenden hätten denn auch zu leichten Schäden in den Freilandbeständen geführt – die Pflanzen in den Tunneln seien hingegen besser durch die kalten Nächte gekommen.
Und noch einen Wermutstropfen gibt es: Auch die Erdbeeren werden dieses Jahr teurer: Die allgemeine Kostenentwicklung stelle die regionalen Erdbeerbetriebe vor große Herausforderungen, klagte Reiner Paul vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer: „Die Kostenexplosion bei Lohnkosten, Energie, Dünger und allen weiteren Materialien für den Erdbeeranbau treiben die Produktionskosten in die Höhe.“ Einen Teil der gestiegenen Produktionskosten werde man selbst schultern, „aber ganz ohne Preiserhöhung wird es nicht gehen“, betonte Paul. Die Verbraucher müssen sich nun auf ein durchschnittliches Plus von etwa zehn Prozent einstellen.
Auch in Mainz hat die Erdbeersaison bereits begonnen, auch hier werden an Ständen wie am Bretzenheimer Gutenberg-Center Erdbeeren und Spargel aus dem hessischen Nachbarland verkauft. Beliebt ist auch, Erdbeeren auf Feldern selbst zu pflücken, doch auf die beliebten Hechtsheimer Erdbeeren müsst Ihr noch warten: Die Felder des Erdbeervereins Hechtsheim sind derzeit noch geschlossen. Voraussichtlich Ende Mai, Anfang Juni werde es losgehen, teilt der Verein auf seiner Homepage mit.
Info& auf Mainz&: Infos zu den Erdbeerfeldern in Hechtsheim mit Erdbeeren zum Selbstpflücken findet Ihr hier im Internet.