Das Gesundheitsamt Mainz-Bingen wird wohl 2023 umziehen, und zwar in das Gewerbegebiet am Mainzer Kisselberg. Der Landkreis Mainz-Bingen habe im Innovationspark Kisselberg, in direkter Nähe zum Europakreisel, für rund 20 Millionen Euro ein Gebäude für das neue Gesundheitsamt erworben, teilte Landrätin Dorothea Schäfer (CDU) am Freitag mit. der vierstöckige Neubau werde auf rund 4.100 Quadratmetern Flächen den rund 115 Mitarbeitern endlich moderne Büroräume bieten. Damit finde eine „jahrelange Suche nach einem geeigneten Standort ein gutes Ende“, betonte Schäfer.

Das alte Gebäude des Gesundheitsamtes in Mainz an der großen Langgasse. - Foto: gik
Das alte Gebäude des Gesundheitsamtes in Mainz an der großen Langgasse. – Foto: gik

Das Gesundheitsamt Mainz-Bingen ist gemeinschaftlich für die Stadt Mainz und den Landkreis Mainz-Bingen zuständig, in der Corona-Pandemie hatte das sonst eher weniger beachtete Amt schlagartig mehr Aufmerksamkeit bekommen – und mehr Mitarbeiter. Bislang hatte das Gesundheitsamt seinen Sitz in Mainz an der Großen Langgasse sowie und im Kreuzhof in Nieder-Olm, doch die Räume waren eher veraltet, die Einrichtung wenig modern – die Corona-Pandemie legte auch hier offen, was lange versäumt worden war.

Nun soll sich das ändern: Beide Standorte des Gesundheitsamtes sollen zusammengeführt werden, das Amt ein neues, modernes Gebäude bekommen – so der in der Corona-Pandemie beschlossenen Plan. Nun geht es in die Umsetzung: „Der Landkreis Mainz-Bingen hat im Innovationspark Kisselberg in Mainz, in direkter Nähe zum Europakreisel, für rund 20 Millionen Euro ein Gebäude für das neue Gesundheitsamt erworben“, teilte Landrätin Dorothea Schäfer (CDU) am Freitag mit.

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Der seit einem Jahr geplante Kauf sei nun vollzogen worden, nachdem das Land Rheinland-Pfalz kürzlich eine Projektförderung in Höhe von 2,1 Millionen Euro zugesagt hatte, teilte die Landrätin weiter mit. „Unsere jahrelange Suche nach einem geeigneten Standort findet damit ein gutes Ende“, freute sich Schäfer. Es sei wichtig, dass die bisher geteilte Belegschaft nun an einem Standort zusammengeführt werde, zudem sei der neue Standort sowohl vom Landkreis als auch von der Stadt Mainz aus gut erreichbar: „Autobahn und Saarstraße, 40 Parkplätze, die Straßenbahn, Buslinien – die Infrastruktur am Kisselberg ist optimal“, betonte Schäfer.

Das neue Gebäude des Gesundheitsamtes Mainz-Bingen am Kisselberg, im Foto vorne zu sehen. - Foto: Projektgesellschaft Kisselberg
Das neue Gebäude des Gesundheitsamtes Mainz-Bingen am Kisselberg, im Foto vorne zu sehen. – Foto: Projektgesellschaft Kisselberg

Der Innovationspark Kisselberg ist den Angaben zufolge Teil des Büroparks Kisselberg, der von der J. Molitor Immobilien GmbH seit über zwei Jahrzehnten mit der Mainzer Aufbaugesellschaft mbH (MAG) gemeinsam weiterentwickelt wird. In dem Gewerbepark am Mainzer Europakreisel haben sich in den vergangenen Jahren mehrere Firmenzentralen namhafter Unternehmen und Institutionen angesiedelt, darunter der Softwareentwickler Aereon oder das Finanzunternehmen Coface, nach dem einige Jahre die Mainz 05-Arena benannt war.

Nun werde neben dem Gesundheitsamt auch das Pharmaunternehmen Novo Nordisk 2023 hier seinen neuen Deutschlandsitz am Kisselberg beziehen, heißt es weiter. „Mit den beiden Ansiedlungen aus dem Gesundheitssektor setzen öffentliche Hand und Wirtschaft gemeinsam ein starkes Signal für die weitere Entwicklung am Mainzer Stadteingang“, betonte Molitor-Geschäftsführer F. Albrecht Graf von Pfeil. „Nur eine Fußgängerbrücke entfernt“, auf der anderen Seite der Saarstraße, soll in den kommenden Jahren der neue Innovationspark Mainz als neuer Biotechnologie- und Lifescience-Standort entstehen.

 

„Die gemeinsame Projektentwicklung mit Molitor schafft für alle Seiten einen sichtbaren Mehrwert“, betonte auch MAG-Geschäftsführer Martin Dörnemann: Gerade mit der Vernetzung von Wissenschaft und Forschung, von Dienstleistern und Industrie mit wichtigen Zukunftsthemen rund um das Thema Gesundheit werde der Kisselberg zu einem „hochspannenden Wachstumsstandort.“

Bundeswehrsoldaten halfen während der Corona-Pandemie bei der Kontaktnachverfolgung im Mainzer Gesundheitsamt. - Foto: gik
Bundeswehrsoldaten halfen während der Corona-Pandemie bei der Kontaktnachverfolgung im Mainzer Gesundheitsamt. – Foto: gik

Freuen werden sich aber vor allem die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes: Ihnen soll 2023 ein hochmodernes Bürogebäude zur Verfügung stehen. Der vierstöckige Neubau in der Isaac-Fulda-Allee 2d sei nahezu fertiggestellt, für Anfang 2023 sei die Schlüsselübergabe geplant, heißt es weiter. Dann werden dem Gesundheitsamt rund 4.100 Quadratmeter Bürofläche, 63 Büroräume und 10 Besprechungsräume zur Verfügung stehen. Die 115 Mitarbeiter seien bereits „seit einiger Zeit mit Aufräumen, Sichten, Packen und Entsorgen beschäftigt“, sagte Schäfer.

„Das neue Gebäude entspricht zu 100 Prozent den Anforderungen eines modernen Gesundheitsdienstes“, freute sich der für Gesundheit zuständige Kreisbeigeordnete Erwin Malkmus: „Es stehen damit jetzt hochmoderne und klimatechnische bestens ausgestattete Arbeitsplätze zur Verfügung.“ Das Gebäudemanagement habe die Vertragsgestaltung des Ankaufs begleitet und zudem gemeinsam mit dem Gesundheitsamt die Büros und deren Besetzung geplant. Herzstück des Umzuges sei der IT-Anlage mit Serverschrank, Telekom-Standleitung, Technikräume und W-Lan-Accesspoints.

Neben den für den Landkreis-Mainz-Bingen und die Stadt Mainz zuständigen Amtsärzten sollen am Kisselberg auch der sozialpsychiatrische Dienst des Kreises und die Methadon-Ambulanz untergebracht werden. Noch offen sei die Nutzung des vierten Stockwerkes, dessen Büroräume auch abgetrennt und vermietet werden könnten, sagte Schäfer weiter. In der Großen Langgasse in Mainz sollen zunächst noch das Veterinäramt mit dem Fachbereich Landwirtschaft bleiben, die 24 Kollegen des Veterinäramtes sollen im Sommer 2023 ins neue Dienstgebäude der Kreisverwaltung in Ingelheim umziehen.

Info& auf Mainz&: Mehr zu den Plänen für das neue Gesundheitsamt haben wir unter anderem hier auf Mainz& berichtet.