Jedes Jahr Mitte August hinterlässt der Komet Swift-Tuttle allerlei Sternenstaub in unserer Atmosphäre – und der regnet als Sternschnuppen herab. In diesem Jahr allerdings ist das Spektakel der Perseiden arg getrübt: Der wundervolle Vollmond macht einen Strich durch die Sternschnuppen-Rechnung. Aber keine Sorge: Wir sagen Euch, wie Ihr trotzdem die faszinierenden fallenden Sterne sehen könnt. Und das große Himmels-Highlight steht eh erst im September an: Am 7. September ist eine totale Mondfinsternis über Mainz zu beobachten.

Animation des Meteoritenschweifs des Kometen Swift Tuttle. – Grafik: meteoritenschauer.org, Screenshot: gik
Animation des Meteoritenschweifs des Kometen Swift Tuttle. – Grafik: meteoritenschauer.org, Screenshot: gik

Jedes Jahr Mitte August kreuzt die Erde die Bahn des Kometen „Swift-Tuttle“, dessen Schweif aus Millionen kosmischen Mini-Teilchen besteht. Das Ergebnis: Zig-Tausende von winzigen Geschossen verglühen in unserer Erdatmosphäre – und erden von uns als Sternschnuppen wahrgenommen. Den Höhepunkt erreicht das kosmische Spektakel in der Nacht vom 12. auf den 13. August, doch wer die Perseiden jetzt „verpasst“ hat, keine Bange: Noch bis Ende August gibt es viele Sternschnuppen am Nachthimmel zu sehen.

Das Problem in diesem Jahr ist nämlich ohnehin der Super-Vollmond, der die Nacht zum Tag macht, und das Beobachten des Himmelszeltes arg beeinträchtigt. Doch Vollmond war am 9. August, seither nimmt die Strahlkraft ab, und damit die Sichtbarkeit der Sternschnuppen wieder zu. Auch in den Nächten vor dem Vollmond waren bereits locker rund ein Dutzend der fallenden Sterne pro Stunde zu sehen, wer in den kommenden ein bis zwei Wochen zum Himmel schaut, hat gut Karten, viele der zauberhaften fallenden Teile zu sichten.

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Perseiden schwächeln, Mond strahlt: Weniger Schnuppen

Experten raten, die erste Abendstunde nach Sonnenuntergang zu nutzen, bevor gegen 22.00 Uhr der Mond aufgeht, allerdings sind zu dieser Zeit noch gar nicht so viele Schnuppen unterwegs. „Das Sternbild Perseus, aus dem die Meteore kommen, steht derzeit nicht im Zenit, sondern steigt erst im Laufe der Nacht am Nordosthimmel auf“, weiß man bei Wetter Online: „So fallen in den Abendstunden viele Schnuppen noch ‚hinter dem Horizont‘ und bleiben daher unsichtbar.“

Sternschnuppen-Schauer der Perseiden. – Foto: Astronomische Arbeitsgemeinschaft Mainz
Sternschnuppen-Schauer der Perseiden. – Foto: Astronomische Arbeitsgemeinschaft Mainz

Überhaupt sind die Perseiden nicht mehr das, was sie einmal waren: „Die Staubspur des Mutterkometen ist mit der Zeit dünner geworden und wird zudem nur selten direkt getroffen“, sagen die Experten von Wetter Online, die hatten schon 2024 gewarnt: „Die Schnuppenparade ist nicht mehr so spektakulär wie noch vor 20 Jahren.“ Die oft zitierte Sichtbarkeitsrate von bis zu 100 Meteoren pro Stunde sei daher „mit Vorsicht zu genießen.“ Selbst bei besten Bedingungen und einem dunklen Himmel seien realistisch eher 20 bis 30 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen.

„Trotzdem zählen die Perseiden weiterhin zu den schönsten Himmelsschauspielen des Jahres“, betonten die Himmelsexperten, dazu kommt in dieser Nacht zu einem ganz besonderen Rendezvous am Morgenhimmel: Jupiter und Venus kommen sich so nah wie selten. „Gegen 3.30 Uhr gehen Jupiter und Venus auf“, schreibt Carolin Liefke vom Bildungszentrum „Haus der Astronomie“: „Eine Stunde später stehen die beiden höher über dem Horizont und lassen sich trotz einsetzender Dämmerung noch eine Weile bequem beobachten.“

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Venus trifft Jupiter – Totale Mondfinsternis am 7. September

Das besondere: Die beiden Planeten nähern sich am 12. August auf weniger als zwei Vollmonddurchmesser einander an. „Die hellere Venus bewegt sich merklich von Nacht zu Nacht und man kann problemlos mit bloßem Auge verfolgen, wie sie bis zum 11. August von rechts dem Jupiter annähert und sich ab dem 13. August nach unten links entfernt“, schreibt Liefke. Am 20. August 2025 ist der Abstand der beiden bereits wieder auf 16 Vollmonddurchmesser angewachsen, dann gesellt sich die dann abnehmende schmale Mondsichel zu den beiden. Der besucht außerdem am 12. August Ringplanet Saturn, der zurzeit morgens im Süden steht.

"Blutmond" über Mainz bei einer totalen Mondfinsternis im Januar 2019. - Foto: gik
„Blutmond“ über Mainz bei einer totalen Mondfinsternis im Januar 2019. – Foto: gik

Viel los also am Himmel, wer davon jetzt aber nichts mitbekommt, muss sich nicht grämen: das große Highlight kommt erst noch. Am 7. September nämlich findet eine totale Mondfinsternis statt, die auch am Himmel über Mainz zu sehen sein wird. Am frühen Abendhimmel wird der Mond dann nämlich wahrscheinlich blutrot aufgehen – weil er sich bereits im Schatten der Erde befindet.

Die Mondfinsternis beginnt nämlich um 19.31 Uhr, und damit genau zum Mondaufgang. Um 20.12 Uhr wird das Maximum der Mondfinsternis erreicht, die bis 20.53 Uhr dauert – bis 22.55 Uhr wandert den Mond dann aber immer noch langsam aus dem Schatten heraus. Nur während der Kernschatten-Phase glüht der Mond allerdings in dunklem Rot, im Halbschatten ist nur noch ein Grauschleier über dem Erdtrabanten zu sehen. Zuletzt war das faszinierende Himmelsschauspiel gut im Januar 2019 über Mainz zu sehen.

Und wenn Ihr jetzt fragt: Hatten wir das nicht gerade schon mal? Stimmt: Bereits Mitte März gab es eine totale Mondfinsternis, die damals allerdings nicht gut zu sehen war. Am 7. September soll das laut Wetterexperten anders werden, in jedem Fall könnt Ihr das Himmelsschauspiel mit Hilfe von Experten und begleitet von vielen Infos verfolgen: Die Astronomische Arbeitsgemeinschaft Mainz (AAG) lädt zur Beobachtung der totalen Mondfinsternis in ihre Sternwarte bei Klein-Winternheim ein.

Info& auf Mainz&: Mehr zu den Perseiden, und warum die Sternschnuppenschauer nachlassen, lest Ihr hier bei Mainz&. Infos zur totalen Mondfinsternis mit wichtigen Zeitdaten (allerdings für München) findet Ihr hier bei BR Alpha.