Es gibt die Werbegemeinschaft Mainz und das Mainz City Management, den Verein „Unser Mainz in Rheinhessen“ und neuerdings noch das „Gastrogefühl“ – kein Wunder, dass sich da manch einer fragte: Wer spricht denn da jetzt für wen? Die Zeiten sind vorbei, denn künftig wollen alle vier Vereine gemeinsam an einem Strang ziehen und so noch schlagkräftiger werden – dafür wurde am Mittwoch die „Interessengemeinschaft Mainzer Innenstadtvereine“ gegründet. Ziel der neuen Allianz ist es, eine positive Entwicklung der
Mainzer Innenstadt gemeinschaftlich voran zu bringen – man hofft auf neuen Schwung mit
vereinten Kräften.

Gemeinsam stärker: Vier Vereine wollen mit der Interessengemeinschaft Mainzer Innenstadt künftig schlagkräftiger werden. Sprecherin ist City Managerin Sandra Klima (Mitte). - Foto: gik
Gemeinsam stärker: Vier Vereine wollen mit der Interessengemeinschaft Mainzer Innenstadt künftig schlagkräftiger werden. Sprecherin ist City Managerin Sandra Klima (Mitte). – Foto: gik

„Die schriftliche Kooperation ist das Ergebnis einer jahrelangen engen Zusammenarbeit“, betonte dabei Anja Obermann vom Mainz City Management, im Grunde besiegele man jetzt etwas, was seit Jahren bereits gewachsen sei. Besiegelt wurde am Mittwoch in den Räumen der Handwerkskammer Mainz eine neue Allianz, und die hat sich nichts weniger auf die Fahnen geschrieben, als eine neue starke Stimme für Handel und Gastronomie in der Mainzer Innenstadt zu sein.

Zusammengeschlossen haben sich dafür vier Vereine: das Mainz City Management, die Werbegemeinschaft der Einzelhändler in Mainz, der Verein „Unser Mainz in Rheinhessen “ sowie die Ende 2024 gegründete Initiative „Gastrogefühl“. „Wir wollen Kräfte bündeln, Synergien nutzen und gemeinsam sichtbar agieren“, sagte Sandra Klima, Mainzer Citymanagerin und künftig zentrale Ansprechpartnerin der neuen Interessengemeinschaft. Die Herausforderungen für die Innenstadt seien „komplex“ und reichten von Leerständen über Mobilitätsfragen bis hin zu Belebung und Aufenthaltsqualität, betonte Klima.

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Motto der neuen IG: „Gemeinsam stärker und effektiver“

Das Motto der neuen IG lautet deshalb auch: „Gemeinsam sind wir stärker und effektiver“, wie Klima betonte. „Wir schließen uns sowohl in den Ideen als auch im Austausch zusammen und wollen unsere Netzwerke bündeln“, sagte Jan Sebastian, Chef des Handelsverbandes Südwest, der die Geschäftsräume für die IG zur Verfügung stellt: „Man hat eine Adresse, einen Ansprechpartner, und das ist ein ganz großer Vorteil.“

Offizielle Unterzeichnung der Gründungsvereinbarung. - Foto: gik
Offizielle Unterzeichnung der Gründungsvereinbarung. – Foto: gik

Ziele seien eine bessere Sichtbarkeit der Innenstadt-Akteure, ein besserer Informationsfluss nach innen wie nach außen sowie die Realisierung gemeinsamer Projekte, etwa beim Baustellenmarketing, aber auch in der Kommunikation mit der Stadt bei Bauvorhaben allgemein. „Egal, ob Wirtschaftsförderung, Bauen oder Verkehr, wir wollen auch gegenüber der Stadt signalisieren: Ihr sprecht mit uns in der Gesamtheit“, erklärte Ulrich H. Drechsler vom Verein „Unser Mainz in Rheinhessen“: „Da wollen wir mehr Effektivität hinkriegen.“ Auch wolle die neue IG „ein bisschen Initialzünder“ für neue Ideen, sein, sagte Drechsler.

Rund 400 Betriebe gibt es nach Angaben des City Managements in der Mainzer Innenstadt zwischen Hauptbahnhof und Hopfengarten, rund 150 Einzelhändler sind bereits in der Werbegemeinschaft zusammengeschlossen. „Wir wollen die in der Innenstadt ansässigen Betriebe gemeinsam erreichen, und zwar einfacher, unkomplizierter und schneller“, betonte Anja Obermann vom Mainz City Management. Die Angebote der IG stünden allen Mitgliedern der angeschlossenen Vereine offen, weitere Innenstadtinitiativen lade man gerne zum Dialog und zur Beteiligung ein.

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„Gastrogefühl“ gibt Gastronomiebetrieben in Mainz eine Stimme

Seit Ende 2024 gibt es dazu auch noch das „Gastrogefühl“, der Verein gründete sich, um Gastronomiebetrieben in Mainz eine stärkere lokale Stimme zu geben. „Es gibt über 300 Gastrobetriebe in Mainz, über 60 haben sich uns bereits angeschlossen“, berichtete Jan Appeltrath – Tendenz steigend. „Die Gastronomie deutschlandweit hatte nie ein richtiges Sprachrohr“, sagte Appeltrath zur Begründung – im Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA sei die Mitgliederzahl der reinen Gastronomiebetriebe relativ gering. Die Homepage ist noch im Aufbau, „in herausfordernden Zeiten ist es wichtig, dass die Mainzer Gastronomieszene ein gemeinsames Sprachrohr gegenüber Politik und Ämtern hat, um unsere Interessen zu vertreten“, heißt es dort.

Jeder der vier Mitgliedsvereine der neuen IG habe sein eigenen Kompetenzen und Netzwerke, sagte Drechsler weiter, das wolle man nutzen – und mit der IG ein gemeinsames Sprachrohr nach außen haben. Sein Vorstandskollege Thomas Klann betonte zugleich, man sehe sich „als Partner der Stadt Mainz“, auf der neuen Homepage finden sich Stellungnahmen zu kommunalpolitischen Themen und Baustellen ebenso wie aktuelle Termine und Aktionen. Für Innenstadt-Akteure gibt es Informationen zu Regularien und Ansprechpartnern, für Besucher gibt es außerdem Informationen zu Geschäften und Gastronomie in der Innenstadt.

Info& auf Mainz&: Die neue Interessengemeinschaft Mainzer Innenstadtvereine findet Ihr samt Ansprechpartnerin und Adressen hier im Internet.