Kommendes Wochenende ist es endlich so weit: Der Mainzer Rhein-Frühling startet. Die große Mainzer Traditions-Kirmes am Rheinufer ist ja eigentlich ein Frühjahrs-Event und der traditionelle Start in die Freiluft-Saison nach dem Winter – nicht so in diesem Jahr: Wegen der Rheinufer-Sanierung musste die Kirmes in den Hochsommer ausweichen. Nun warten neun Tage lang Riesenrad und Autoscooter, Fliegender Teppich, Zuckerwatte und andere Attraktionen auf die Besucher. Es gibt zwei Mal Feuerwerk – und ein Oldtimer-Treffen.

Der Mainzer Rhein-Frühling findet 2023 ausnahmsweise im Hochsommer statt. - Foto: gik
Der Mainzer Rhein-Frühling findet 2023 ausnahmsweise im Hochsommer statt. – Foto: gik

Der Termin im Sommer sei ein Kompromiss, sagte Marco Sottile, Sprecher der Interessengemeinschaft Mainzer Schausteller: Wegen der Sanierung des Mainzer Rheinufers just auf der Veranstaltungsfläche konnte der Mainzer Rhein-Frühling nicht, wie gewohnt, rund um Ostern stattfinden, sondern musste verlegt werden. „Der Frühjahrstermin ist nach der langen Winterpause an Ostern ja ganz wichtig“, bedauert Sottile die Verlegung, und das gelte nicht nur für die Schausteller: „Das ist eine Traditionsveranstaltung, die es seit mehr als 600 Jahren gibt, und eine bekannte Veranstaltung, weit über die Stadtgrenzen von Mainz hinaus.“

Nun startet der Mainzer Rhein-Frühling am Freitag, den 21. Juli in neun Tage Kirmes und Rummel, und die Schausteller hoffen am Beginn der rheinland-pfälzischen Sommerferien auf einen tollen Start in die Sommerwochen. „Es wird ein Erfolg“, zeigt sich Sottile im Gespräch mit Mainz& überzeugt: Es gebe elf Fahrgeschäfte entlang des Rheinufers, darunter natürlich das große Riesenrad und der Autoscooter, der Break-Dancer und eine Musikexpress-Berg-und-Tal-Bahn.

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Hollywoodstar, Familientag und Oldtimer-Treffen

Neu in Mainz seien der „Hollywoodstar“, ein großes Sessellift-artiges Fahrgeschäft, ebenso ein „Fliegender Teppich aus 1000 und einer Nacht“ – das wird ein eher unruhiger Ritt. Daneben gibt es natürlich Bratwurst und Crèpes, gebrannte Mandeln, Zuckerwatte und Softeis. An dem beiden Freitagabenden wartet auf die Zuschauer zudem jeweils ein Feuerwerk, und am 23. Juli findet ein großes Oldtimer-Treffen mit alten Traktoren, aber auch Auto-Oldtimern statt. Am Mittwoch wiederum ist Familientag mit ermäßigten Eintritt in alle Geschäfte.

Kirmes-Action gab es gerade schon bei der Mainzer Johannisnacht am Mainzer Rheinufer. - Foto: gik
Kirmes-Action gab es gerade schon bei der Mainzer Johannisnacht am Mainzer Rheinufer. – Foto: gik

„Wir haben leider nur neun Tage, sonst waren es 16 – da fehlt uns eine ganze Woche“, sagt Sottile bedauernd. Dennoch sind die Schausteller froh über den Ausweichtermin , und ebenso über die neu gestaltete Veranstaltungsfläche zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Mainzer Kaisertor. „Die Fläche, die jetzt fertig ist, ist optimal, um eine Veranstaltung durchzuführen“, sagt Sottile, Ausstattung und Technik seien „jetzt schon perfekt für uns.“

Mit Ärger und Sorge blicken die Schausteller dagegen auf die zunehmende Einschränkung ihrer Möglichkeiten: So fiel etwa bei der Mainzer Johannisnacht auf, dass die Kirmesfläche stellenweise unter weit auseinander gezogenen Bereichen litt. Der Grund: Die angehobenen Rasenflächen in Höhe des Kurfürstlichen Schlosses dürfen bei den Kirmes-Events  nicht mehr mitgenutzt werden. „Die Grünflächen durften wir in den ersten vier Rheinfrühlings benutzen und auch bestuhlen, um da Aufenthaltsqualität schaffen“, berichtet Sottile – dann habe das Grünamt das untersagt.

Ärger um Einschränkungen für Kirmes-Flächen am Rheinufer

Verständnis hat Sottile dafür nicht: „Diese Grünflächen haben für mich den Charme eines Kartoffelackers in Rheinhessen“, ärgert sich der Schausteller, und betont: „Selbstverständlich wollen wir ein schönes Rheinufer haben, ich bin selbst in Mainz geboren, ich lebe hier.“ Aber es sei doch sicher möglich, für die zwei Großveranstaltungen die Flächen bespielbar zu machen. „Wir haben immer angeboten, alle Schäden, die entstehen, in Eigenleistung und mit Manpower in Ordnung zu bringen“, betont Sottile, „das hätten wir auch unterschrieben und die Kosten dafür übernommen.“

Die Planungsphase für die Neugestaltung des Rheinufers in Höhe der Mainzer Neustadt läuft. - Foto: gik
Die Planungsphase für die Neugestaltung des Rheinufers in Höhe der Mainzer Neustadt läuft. – Foto: gik

Dazu kommt nun der Beginn der weiteren Rheinufer-Sanierung entlang der Mainzer Neustadt: Die Schausteller machen sich Sorgen, ob ihnen die Teilfläche vor dem Schloss weiter für die Kirmesevents zur Verfügung stehen wird. Für die Schausteller wäre das eine gravierende Einschränkung, betont Sottile: „Wenn man solch eine Fläche verliert, das macht das Ganze ja ein Stück weit unattraktiver“, warnt er. Der Rhein-Frühling seit nun mittlerweile 646 Jahre alt, die Stadt müsse sich überlegen, ob man eine solche Tradition sterben lasse, warnt er – schließlich seien gerade auch solche Feste ein echter Wirtschaftsfaktor für die Stadt.

Nun aber wird erst einmal gefeiert: Vom 21.7 bis 30.7. heißt es täglich ab 12.00 Uhr Rheinvergnügen und Rummel-Spaß am Rhein, unter Woche geht der Rummel bi 22.00 Uhr, am Wochenenden bis 24.00 Uhr. Im kommenden Jahr soll die Traditions-Kirmes dann wieder am angestammten Termin rund um Ostern stattfinden.

Info& auf Mainz&: Alle Infos zum Mainzer-Rhein-Frühling mit Öffnungszeiten und Hinkommen findet Ihr auch noch einmal hier im Internet bei der Stadt Mainz.