Gerade wurde der erste Bauabschnitt für das neue Rheinufer in Mainz beendet, nun steht die Fortsetzung an: Noch in diesem Sommer startet die Planungsphase für den zweiten Bauabschnitt – und dabei sind nun die Bürger gefragt. Was wünschen sich die Mainzer an ihrem Rheinufer? Es geht um den Bauabschnitt vor der Mainzer Neustadt, zwischen Kurfürstlichem Schloss und Mainzer Zollhafen – dafür findet am Dienstagabend, den 4. Juli 2023 eine große Bürgerbeteiligung statt. Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) warb für die Beteiligung: Er freue sich auf die Ideen der Mainzer.

Das Rheinufer vor der Mainzer Neustadt soll neu gestaltet werden - was wünschen sich die Mainzer? - Foto: gik
Das Rheinufer vor der Mainzer Neustadt soll neu gestaltet werden – was wünschen sich die Mainzer? – Foto: gik

Das Mainzer Rheinufer ist ein wahres Stiefkind der Mainzer Stadtpolitik: 16 Kilometer weit erstreckt sich eine großzügige Rheinuferpromenade entlang der Uferfront der Landeshauptstadt, rund 4,5 Kilometer lang ist der Kernbereich vor der Neustadt und der Altstadt – doch ihre Gestaltung kommt seit Jahrzehnten nicht voran. Im Jahr 2000 beschloss der Stadtrat umfangreiche Änderungen, die einst von dem Rheinuferforum entwickelt wurden – umgesetzt wurde davon seitdem kaum etwas, wie der Ortsbeirat Mainz-Altstadt mehrfach frustriert anmahnte.

Dabei wünschen sich auch die Mainzer selbst seit Jahren mehr und schöneres Grün am Rheinufer, mehr Gastronomie und gemütliche Verweilflächen, Möglichkeiten zum Grillen, für Sport und Spiel. Dann rollten endlich doch die Bagger – für den ersten Bauabschnitt in zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Mainz Schloss. Die Umgestaltung wurde kurz vor der Mainzer Johannisnacht fertig, für die meisten Mainzer dürfte es eher eine Ernüchterung gewesen sein.

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Erster Bauabschnitt Höhe Schloss: weitgehend versiegelt

Die Fläche zwischen der Brücke und der Tiefgarage am Rheinufer ist nämlich weitgehend versiegelt oder mit Pflaster belegt – der Grund: Hier finden wichtige Mainzer Feste statt, gerade die Kirmes-Veranstaltungen der Mainzer Schausteller wie der Rhein-Frühling oder das Rheinvergnügen auf der Johannisnacht, aber auch die Mainzer Bierbörse, der Krempelmarkt oder Weinfeste. Die Fläche wurde für rund vier Millionen Euro neugestaltet, davon kamen rund 2.56 Millionen Euro vom Land Land Rheinland-Pfalz. Die Stadt versprach bei der Einweihung, mobile Grünelemente und großzügige Sitzgelegenheiten sollten die Fläche zwischen den Festen aufwerten.

Einweihung der neuen Veranstaltungsfläche am Mainzer Rheinufer vor der Theodor-Heuss-Brücke. - Foto: Stadt Mainz
Einweihung der neuen Veranstaltungsfläche am Mainzer Rheinufer vor der Theodor-Heuss-Brücke. – Foto: Stadt Mainz

Umso bedeutender wird nun die Frage: Was passiert auf dem zweiten Bauabschnitt? Der liegt zwischen dem gerade neu gestalteten Bereich und dem neuen Wohngebiet Mainzer Zollhafen, auf rund 700 Metern soll hier das Rheinufer nun ebenfalls neu gestaltet werden. „Mehr Grün“ versprach Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) bereits – dabei ist das Rheinufer gerade in diesem Bereich mit weiten Grasflächen bereits sehr ausgiebig grün.

Die Mainzer wünschten sich bisher auch mehr Möglichkeiten zur Nutzung des Rheinufers – gerade seitdem das Grillen auf den Wiesen untersagt wurde, fehlen Flächen für das gemütliche Abendpicknick. Ein zentraler Wunsch der Mainzer ist zudem mehr Gastronomie am Rheinufer – doch genau dem erteilte Steinkrüger erst kürzlich eine Absage: Man wolle das Rheinufer „mit Gastronomie nicht überfrachten“, sagte die Dezernentin zur Überraschung der Mainzer.

Was wollen die Mainzer am Rheinufer? Gastronomie, Spiel, Freizeit

Nun sind die Bürger selbst gefragt. Am Dienstagabend, den 4. Juli 2023, findet ab 18.00 Uhr im Kurfürstlichen Schloss die große Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung des Rheinufers auf dem zweiten Bauabschnitt statt. Zu Beginn der Veranstaltung werden auf einem Impulsvortrag die aktuellen Planungen vorgestellt, danach können sich die Bürger an versch9iedenen Thementischen  informieren und ihre Wünsche einbringen. „Die Mainzer Bürger und Bürgerinnen sind nun gefragt“, warb der neue Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) ausdrücklich für die Veranstaltung.

Auch das Rheinufer in Höhe der Caponniere gehört zum Bereich, der nun neu gestaltet werden soll. - Foto: gik
Auch das Rheinufer in Höhe der Caponniere gehört zum Bereich, der nun neu gestaltet werden soll. – Foto: gik

Haase hatte im Wahlkampf ausführlich mit mehr Bürgerbeteiligung geworben, nun betonte er: „Ich freue mich auf die Ideen, die wir dazu gemeinsam entwickeln können.“ Das Rheinufer sorge wie kaum ein anderer Bereich in Mainz dafür, dass hier Menschen zusammenkämen und vielfältige Möglichkeiten für ihre Freizeitgestaltung nutzten, betonte Haase weiter: „Darum liegt mir die weitere Gestaltung genauso am Herzen wie den Mainzerinnen und Mainzern.“

Während im ersten Bauabschnitt der Fokus auf dem Flächenangebot für die traditionsreichen Veranstaltungen gelegen habe, wolle er selbst für den kommenden zweiten Abschnitt „vor allem eine stärkere Begrünung und Aufenthaltsqualität stärker thematisieren“, sagte Haase weiter. In diesem Bereich solle es vor allem um neue Angebote für grüne, freiraumgebundene Erholung, für Freizeitsport und Spiel für alle Mainzer und ihre Gäste gehen. Am Dienstagabend nun haben die Mainzer die Chance: Sagen, was Ihre Wünsche sind!

Info& auf Mainz&: Die Bürgerbeteiligung zur Gestaltung des Mainzer Rheinufers findet am Dienstag, den 4. Juli 2023 ab 18.00 Uhr im Kurfürstlichen Schloss in Mainz statt. Die Veranstaltung ist für alle Interessierten geöffnet, es wird aber um Anmeldung gebeten, und zwar per Email unter rheinufer@stadt.mainz.de . Weitere Infos zur Neugestaltung des Mainzer Rheinufers findet Ihr hier unter www.mainz.de/rheinufergestaltung. Unseren Artikel zur Umgestaltung des ersten Rheinuferabschnitts mit den Aussagen von Dezernentin Steinkrüger könnt Ihr noch einmal hier bei Mainz& nachlesen.