Niemand spricht so viel und so ausführlich über „Wetter“, wie die Deutschen – zumindest sagte uns das vor vielen Jahren einmal eine amerikanische Freundin. Vielleicht stimmt es ja: Wetter, Klima, Wolken und Regen haben für die Deutschen eine hohe Bedeutung. Das gilt auch für die Forschung, und Forschung made in Mainz könnt Ihr am Samstag, den 25. März 2023 live und vor Ort erleben: Das Institut für Physik der Atmosphäre der Johannes Gutenberg-Universität Mainz lädt zum „Mainzer Tag der Meteorologie“. Dabei könnt Ihr auch eine Wolke anfassen und einen Wetterballon starten sehen.
Wie funktionieren Wetter- und Klimaforschung – und: kann man das studieren? Die Antwort lautet natürlich: man kann, und so geben am „Mainzer Tag der Meteorologie“ die Mitarbeiter des Instituts für Physik der Atmosphäre Einblicke zu genau diesen Fragen. Erforscht werden an dem Institut in sechs Arbeitsgruppen Themen wie theoretische Meteorologie, theoretische Wolkenphysik, Erdsystemmodellierungen oder eben atmosphärische Spurengase – hier gehen sie mit Hilfe von Partikelchemie der Entstehung von Wolken und Wetter und der Zusammensetzung der Atmosphäre auf den Grund.
Da geht es um die Dynamik der Erdatmosphäre, um die Entstehung und Zusammensetzung von Wolken, um die Erforschung von Aerosolen und die Entwicklung von Umgebungsmodellen im Klimasystem – von Mainz aus schicken sie auch schon mal das Forschungsflugzeug HALO zur Erkundung von Luftschadstoffen hinauf an den Himmel. Und die betreiben auch die Wetterstation der Uni Mainz, die auf dem Unicampus Wetterdaten sammelt, auswertet und aufbereitet – 2017 haben wir die Wetterstation und ihre Macher in diesem Mainz&-Artikel vorgestellt.
Eine Wolke anfassen und einen Wetterballon starten sehen
Nun also laden die Wetter- und Atmosphärenforscher zum Tag der Offenen Tür, am 25. März könnt Ihr die Faszination der Meteorologie selbst erleben. Von 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr werden im Foyer der Naturwissenschaftlichen Fakultät auf dem Mainzer Uni-Campus Teilbereiche von Klima, Wetter und Atmosphärenforschung an verschiedenen Stationen vorgestellt. „Anschauungsmaterialien und Experimente zeigen, wie sich das Klima in Mainz entwickelt, welche Computermodelle hinter den Zukunftsszenarien stecken und wie künstliche Intelligenz in Klimamodellen eingesetzt werden kann“, heißt es in der Ankündigung.
Ganz praktisch können die Besucher erfahren, wie die Form von Regentropfen erforscht wird und mit welchen Methoden Treibhausgase gemessen werden. Sie können die Simulation von Wettersystemen in einem rotierenden Wassertank beobachten und eine Wolke anfassen. Außerdem ist der Start eines Wetterballons geplant, bei dem die Messdaten live mitverfolgt werden können – solche Wetterballons hatten zuletzt im amerikanischen Luftraum für erhebliche Aufregung gesorgt, nachdem dort russische Spionageballons entdeckt und abgeschossen worden waren.
In Mainz jedenfalls arbeiten sie daran zu verstehen, wie Wetter und Klima funktionieren – und im Zusammenspiel zwischen theoretischen Modellen und experimentellen Methoden das Verständnis für die Atmosphäre zu verbessern.
Info& auf Mainz&: Mehr zum Tag der Mainzer Meteorologie findet Ihr auch hier im Internet, unsere Reportage über die Wetterstation der Uni Mainz findet Ihr hier – und die Wetterstation selbst hier im Internet.