Es ist eines der Spiele-Klassiker schlechthin: Monopoly, das Spiel um Grundstücke, Häuser und das große Geld. Entwickelt mitten in der Wirtschaftskrise im Jahr 1930 in den USA, hat es bis heute nichts von seiner Faszination verloren. Nun bekommt Mainz eine eigene Version, es ist bereits die zweite Monopoly-Mainz-Edition. Nun gaben die neuen Entwickler bekannt: Die Straßennamen für das Mainz-Monopoly stehen fest, Spielfeld und Verpackung sollen zudem mit Fotos von Sehenswürdigkeiten und Highlights versehen werden.

Monopoly Edition Mainz: Das Maskottchen des Spiels mit Spielepackung auf dem Mainzer Markt. - Foto:  Polar 1
Monopoly Edition Mainz: Das Maskottchen des Spiels mit Spielepackung auf dem Mainzer Markt. – Foto: Polar 1

Rund 250 Millionen mal wurde Monopoly bisher weltweit verkauft, die erste deutsche Version gab es im Jahr 1936, wie man beim Monopoly Wiki weiß – Grundlage war damals natürlich die deutsche Hauptstadt Berlin. Kern des Spiels ist es, ein Imperium von Grundbesitz und Immobilien aufzubauen und die anderen Spieler in die Insolvenz zu treiben – Monopoly wurde deshalb oft auch als Kapitalismus-Verherrlichung kritisiert. In der sozialistischen DDR war das Spiel deshalb auch nicht zu haben.

Tatsächlich hat es seinen Ursprung in den USA in der Zeit der großen Weltwirtschaftskrise: 1930 entwickelte es der arbeitslose Heizgeräte-Vertreter Charles Darrow in Philadelphia, gemeinsam mit ein paar Freunden und auf der Vorlage des „Landlord’s Game“, das die Quäkerin Elizabeth Magie 1904 erfunden hatte. „Monopoly“ wurde ein Riesenerfolg, Charles Darrow als erster Spielautor der Geschichte Millionär, berichtet Wikipedia. „Monopoly“ wurde denn auch zum Synonym für das hemmungslose Zocken mit Immobilien und Grundbesitz – und für das rücksichtslose Hochtreiben von Preisen auf Kosten von Mietern und Gesellschaft. Als Vorbild für das mit einem Zylinder ausgestattete Monopoly-Maskottchen diente der aus Mannheim stammende deutsch-amerikanische Bankier Otto Hermann Kahn, ein Mäzen der Metropolitan Opera in New York.

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Regionalausgaben von Monopoly boomen: Neue Version für Mainz

Dem Erfolg des Spiels tat das keinen Abbruch: Heute gibt es Hunderte verschiedene Ausgaben und Auflagen von „Monopoly“, und gerade Regionalausgaben boomen. So gibt es etwa ein Monopoly „Deutsche Weinstraße“, ein Monopoly Hessen, und sogar der Mainzer Fußballclub Mainz 05 hat seine eigene Monopoly-Version. Nun bekommt auch die Landeshauptstadt Mainz erneut eine eigene Version – tatsächlich gab es schon einmal im Jahr 2010 eine solche Spielversion.

Erste Monopoly-Mainz-Version aus dem Jahr 2010, angeboten auf Ebay. - Screenshot: gik
Erste Monopoly-Mainz-Version aus dem Jahr 2010, angeboten auf Ebay. – Screenshot: gik

Die Neuauflage entsteht nun in Zusammenarbeit zwischen der Zwickauer „Polar 1 GmbH“ und dem Düsseldorfer Spieleverlag Winning Moves, dem nach eigenen Angaben weltweit größten Lizenznehmer des Monopoly-Herstellers Hasbro. Das Besondere dieses Mal: Die Mainzer konnten mitbestimmen, welche Straßen auf dem Mainz-Spielbrett zu sehen sein werden, und welche Sehenswürdigkeiten das Spiel zieren.

Fast 300 Straßen seien dabei von den Mainzern vorgeschlagen worden, mehr als 35.000 Stimmen seien beim Voting abgegeben worden, staunte Florian Freitag von der Agentur Polar 1: „So eine hohe Resonanz hätten wir nie erwartet.“ Auf dem Spielfeld ist indes nur Platz für 22 Straßen – welche am Ende also beim Mainz-Monopoly gehandelt werden können, bleibt aber vorerst ein Geheimnis: Das wolle man erst zur Präsentation des Spiels im Frühjahr 2024 lüften, sagte Freitag weiter: „So lange müssen sich die Mainzerinnen und Mainzer noch gedulden.“

Ludwigsstraße, Kirschgarten, Brand oder Zollhafen?

Spekuliert werden darf so lange aber ja schon mal: Wir tippen auf jeden Fall auf die Augustinerstraße in der Altstadt und auf Ludwigsstraße als Top-Boulevard – das real existierende Mainzer Monopoly um Einkaufstempel und Wohnungsmangel spielt sich schließlich rund um den Mainzer Innenstadt-Boulevard ab. Aber womöglich schafft es ja auch der Zollhafen als jüngstes Beispiel teurer Immobilien-Hypes auf das Spielfeld, oder das Brand-Zentrum als altes Kaufmannszentrum von Mainz.

Wer würfelt sich zum Millionär? Das Monopoly-Maskottchen am Brandzentrum in Mainz. - Foto: Polar 1
Wer würfelt sich zum Millionär? Das Monopoly-Maskottchen am Brandzentrum in Mainz. – Foto: Polar 1

Man verrate nur so viel: „Der Spitzenreiter der Abstimmung kommt auf mehr als 800 Stimmen“, sagte Freitag. Sicher annehmen darf man auch, dass der Mainzer Dom als Wahrzeichen der Stadt in irgendeiner Form auf dem Spiel auftauchen wird. Denn neben den 22 Straßen sollen auch viele Details des Spiels individualisiert und an die Medienstadt Mainz angepasst werden, versprechen die Macher. So würden auch bei den Ereignis- und Gemeinschaftskarten sämtliche Texte verändert, sowie Verpackung und Spielfeld mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten aus der Stadt am Rhein versehen. Auch ein umfangreiches Begleitheft mit Hintergrundinformationen zu Mainz ist geplant.

Dazu sollen auch bekannte Institutionen und Unternehmen aus Mainz auf dem Spielfeld vertreten sein, und zwar in Form von Patenschaften: „Für jedes Straßenfeld wird es einen Paten geben, also ein Unternehmen, das in der jeweiligen Straße seinen Sitz hat und diese auch auf dem Spielfeld repräsentieren wird“, erklärte Freitag: „Ein paar Straßen gibt es noch, die keinen Paten haben.“ Aktuell führe man intensiv Gespräche mit Unternehmen, die sich am Monopoly Mainz aktiv beteiligen wollten.

„Alles, was Mainz ausmacht, soll aufs Spielfeld kommen“, betonte Freitag – das Interesse sei bereits jetzt riesig: „Wir haben mehr als 4000 Vormerkungen vorliegen und bereits viele Anfragen von Buch- und Spielwarenhändlern aus der Universitätsstadt, die das Spiel verkaufen wollen“, fügte Freitag hinzu.

Info& auf Mainz&: Alle Informationen zum Mainz-Monopoly gibt es hier im Internet. Mehr Wer Interesse an einer Straßen-Patenschaft hat, kann sich bei den Machern des Monopoly Mainz melden – Infos dazu hier im Internet.