Das Jahr 2025 wird in Rheinhessen ja zu Ehren des Schriftstellers und Humanisten Carl Zuckmayer gefeiert, Anlass ist das 100. Jubiläum der Uraufführung des legendären „Fröhlichen Weinbergs“ im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin. Nach „Alles Carl?“ kommen dann die Römer: 2026 soll in Rheinhessen zum Römerjahr werden. Dafür sucht das Regionale Kulturmanagement Rheinhessen nun Veranstaltungen, die sich mit dem Erbe und Wirken der Römer in Rheinhessen befassen.

Carl Zuckmayer im Jahr 1920. - Foto: Bundesarchiv
Carl Zuckmayer im Jahr 1920. – Foto: Bundesarchiv

Carl Zuckmayer gehört zu den Großen der deutschen Literatur, der Schriftsteller schuf so legendäre Werke wie „Der Hauptmann von Köpenick“ – und schrieb übrigens auch das Drehbuch zum Film „Der Blaue Engel“, der mit Marlene Dietrich verfilmt wurde. Zuckmayer wurde in Nackenheim bei Mainz geboren. Doch weil seine Großeltern assimilierte Juden waren, galt Zuckmayer in der Rassenklassifizierung der Nationalsozialisten als „Halbjude“, 1933 ging er ins Exil, erst nach Österreich, von wo er 1938 in letzter Sekunde in die USA floh.

In seinem 1945 erschienenen Drama „Des Teufels General“ rechnete Zuckmayer mit der Rassenideologie der Nazis ab – und setzte dem rheinischen Schmelztiegel, der „Völkermühle Europas“ ein literarisches Denkmal. Seinen literarischen Durchbruch feierte Zuckmayer aber bereits 1925 mit der Komödie „Der fröhliche Weinberg“, die im Dezember 1925 im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin uraufgeführt wurde. Zum 100. Geburtstag dieses legendären Stückes hat das Regionale Kulturmanagement Rheinhessen gemeinsam mit der Nackenheimer Carl-Zuckmayer-Gesellschaft das Zuckmayer-Jahr „Alles Carl?“ ausgerufen.

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Nach „Alles Carl?“ wird 2026 zum Römerjahr in Rheinhessen

Unter dieser Dachmarke haben rheinhessische Kunst- und Kulturschaffende ein Programm
mit mehr als 30 Veranstaltungen zusammengestellt, die Zuckmayers Leben und Schaffen beleuchten: Von Musik, Theater und Film über Kunst und Literatur bis hin zu Wein und
Genuss ist alles dabei. Und ein solches Themenjahr soll es auch 2026 geben – und zwar zum Thema Römer. Das Themenjahr „Alles Carl?“ zeige, wie regionales Kulturgut erlebbar gemacht werden könne, daran wolle man anknüpfen, hieß es nun vom Regionalen Kulturmanagement Rheinhessen – 2026 soll zum „Römerjahr“ werden.

Römische Musik im antiken Römischen Theater zu Mainz: Das gab es bereits 2023. - Foto: gik
Römische Musik im antiken Römischen Theater zu Mainz: Das gab es bereits 2023. – Foto: gik

Dafür werden nun Veranstaltungen gesucht, die sich mit dem Erbe und Wirken der Römer in Rheinhessen befassen. Projektleitung Valerie Reiter hofft wie im Carl-Jahr auf eine bunte Mischung: „Ob in Literatur, Kunst, Theater, Musik, Heimatgeschichte – das Thema Römer in Rheinhessen bietet viele Ansatzpunkte – beispielsweise um Alltagsdarstellungen, Mythologie und Götterwelten oder römische Instrumentenkunde.“ Sie freue sich insbesondere über inklusive Angebote für Kinder und Jugendliche, für Menschen mit Sprachbarrieren, Mobilitätseinschränkungen und besonderen Bedürfnissen.

Angesprochen sind (Kultur-)Akteure aus den Städten Mainz und Worms sowie den Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms. Vorschläge für Veranstaltungen können bis zum 15. Oktober 2025 eingereicht werden. Aus den eingereichten Projekten und Veranstaltungen soll ein regionales Jahresprogramm entstehen, das bereits bestehende Initiativen sowie neue, frische Formate präsentiert und sichtbar macht. Wir sagen mal so: Da dürfte es in Mainz so einiges geben…

Info& auf Mainz&: Mehr zum Themenjahr „Alles Carl?“ und seinen Veranstaltungen findet Ihr hier bei der Stadt Mainz mit einer Broschüre zum Download – eine Internetseite haben wir nicht gefunden. Fragen und Eingaben zum „Römerjahr 2026“ nimmt Kulturmanagerin Valerie Reiter unter reiter.valerie@mainz-bingen.de oder telefonisch unter (06132) 787-1093 entgegen.