Sie sind die Insignien des Amtes, das Zeichen für höchsten Weinadel: die Kronen der rheinhessischen Weinkönigin und ihrer Prinzessinnen. Nach 23 Jahren bekommen die Weinmajestätinnen nun neuen Glanz auf ihre Häupter: Der Mainzer Juwelier Richard Sebastian Wagner hat neue Kronen für die rheinhessische Weinkönigin und ihr Gefolge entworfen. Entstanden ist jeweils ein vergoldeter Messingreif, der reich mit Weinblättern dekoriert ist. Fünf Kronen erstellt Wagner für die Weinkönigin und ihre vier Prinzessinnen, der Mainzer Traditionsjuwelier Wagner-Madler sponsort die neuen Schmuckstücke zudem auch noch. Zum Einsatz kommen sollen sie beim neuen Majestätinnen-Quintett: die neue rheinhessische Weinkönigin wird am 14. September gewählt.
Die bisherige Krone der rheinhessischen Weinkönigin stammt aus dem Jahr 1996 und hat Tausende von Einsätzen auf den Häuptern von nicht weniger als 23 Weinköniginnen hinter sich. Nach ungezählten Reparaturen, Anpassungen und Polituren wartet auf die Häupter des rheinhessischen Weinadels nun neuer Glanz: Der Mainzer Juwelier Wagner fand, es sei Zeit für neue Kronen.
“Wagner-Madler begleitet die Majestätenkrone schon seit ewigen Zeiten”, sagte der Geschäftsführer der Gebietsweinwerbung Rheinhessenwein, Bernd Kern, dieser Zeitung. Der Mainzer Juwelier fertigte auch die alten Kronen für die Königin und ihre vier Prinzessinnen – und bekam sie jedes Jahr zu Anpassungen, Politur und vor allem Reparaturen auf den Tisch. Und die wurden zuletzt immer mehr: “Da waren zum Teil Brüche drin”, berichtet Kern, da habe Wagner gesagt, nun sei es Zeit für neue Kronen.
Die neuen Insignien sind nun ein Gebilde aus Messing, das reich mit Weinblättern dekoriert ist. Die Krone der Weinkönigin wird zusätzlich an der Stirn von einer einzelnen Weintraube geziert, ansonsten sind die Kronen alle gleich. Der Basisreif aus Messing wird dabei mit modernster Wasserstrahltechnik aus einem Blech geschnitten, die einzelnen Blattelemente im Vakuumgussverfahren aus Messing gegossen, teilte Kern mit.
Das Biegen des Reifes erfolgt dann von Hand mit Hilfe von formgebenden Hölzern und Zangen. Das Weinblattarrangement wird in Handarbeit bei offener Flamme – 650 bis 700 Grad heiß – auf den Reif gelötet, der Prozess mehrfach wiederholt. 18 Stunden, drei Arbeitstage, dauert die Fertigung einer Krone, im fertig montierten Arrangement wird der Reif mattiert, die Blätter hingegen poliert, um den Kontrast zwischen den Elementen zu intensivieren.
Zum Schluss wird die Krone der Majestäten galvanisch vergoldet und damit die Oberfläche versiegelt. Wagner habe auch darauf geachtet, dass der Tragekomfort höher werde und weniger Punktdruck für die Trägerinnen entstehe, berichtete Kern zudem. Dass Wagner die fünf Kronen sponsore, sei eine “sehr großzügige Geste”, bedankte sich Kern.
Die amtierende rheinhessische Weinkönigin Anna Göhring war die erste Weinmajestät, die die neue Kone in den Händen hielt. Zum Einsatz werden die neuen Kronen aber erst beim neuen Majestätinnenteam kommen: am 14. September wird die neue rheinhessische Weinkönigin und ihr Team aus vier Prinzessinnen gewählt. Was mit den alten Kronen geschehe, sei noch unklar, sagte Kern: Man überlege, eine der Kronen dem Deutschen Weinbaumuseum in Oppenheim zu geben.
Info& auf Mainz&: Mehr zur rheinhessischen Weinkönigin und ihren Prinzessinnen findet Ihr hier im Internet. Was Weinköniginnen so können müssen, und wie sie ausgewählt werden, könnt Ihr hier nachlesen: Mainz& ist jedes Jahr bei der Wahl der Deutschen Weinkönigin dabei.