Der Mainzer Einzelhandel leidet weiter unter der Coronakrise, die Kunden strömen bei Weitem nicht so zurück in die City wie vor dem Lockdown, nun wollen Handel und Stadt Mainz mit einer kleinen Rabattaktion in die Stadt locken: Im September wird die Aktion „Parken und Kaffee aufs Haus“ gestartet, ab einem Einkaufswert von 10,- Euro können die Kunden dann in mitmachenden Geschäften eine Stunde kostenlos parken oder einen Kaffee aufs Haus genießen.
Die Idee sei bei einem „Creative Lab“ geboren worden, einer kreativen Austauschrunde zwischen Händlern und anderen Wirtschaftsakteuren, sagte Citymanager Dominique Liggins. Die Frage sei gewesen, „wie man Kunden aktivieren könne den Handel aktiv aufzusuchen“ und Nützliches mit Angenehmem zu verbinden. „Einkaufen und profitieren, ganz einfach und ganz unkompliziert – Parken und Kaffee aufs Haus war geboren“, berichtete Liggins. Auch in Mainz sei der Einzelhandel „von der Krise gezeichnet, und die Umsatzeinbußen machen sich zunehmend bemerkbar“, deshalb gelte es „Impulse zu setzen, Ideen zu entwickeln und Kampagnen aufzulegen, um den Trends entgegenzuwirken.“
Im September soll deshalb nun die kleine Kampagne „Parken und Kaffee aufs Haus“ starten, wobei in den Geschäften eher entweder oder gilt: Ab einem Einkaufswert von 10,- Euro erhalten Kunden dann in den mitmachenden Geschäften einen Gutschein für eine Stunde kostenfreies Parken oder für eine kleine Tasse Kaffee oder Espresso. 10.000 Parkgutscheine und 5.000 Kaffeegutscheine könnten an den Mainzer Handel gegeben werden, sagte Liggins weiter. Das Geld dafür kommt mit 10.000 Euro aus dem Corona-Hilfsfonds „Mainz hilft sofort“ der Stadt, 8.000 Euro steuert die städtische Tochter „Parken in Mainz“ (PMG) bei. Kampagnenplakate sollen den Kunden anzeigen, welche Geschäfte mitmachen.
Liggins betonte zudem, auch langjährige Aktion „Parken aufs Haus“ solle „mit neuen Impulsen wiederbelebt werde“, er befinde sich dazu bereits in Gesprächen mit der PMG. „Es wäre schön, wenn der Handel den Kunden auch weiterhin subventioniertes Parken anbietet“, sagte Liggins, und betonte: „Dafür brauchen wir die Händler und Gastronomen, die mitmachen und ihren Kunden diesen Service anbieten. Wir sorgen dann für die Umsetzung und das Marketing.“ Die hohen Parkgebühren in den Parkhäusern der Mainzer Innenstadt sorgen immer wieder für Kritik, viele Kunden aus dem rheinhessischen Umland nennen gerade die Parkgebühren als einen wichtigen Grund, nicht nach Mainz zum Einkaufen zu fahren.
Liggins verriet weiter, es gebe bereits auch Gespräche mit der Mainzer Mobilität über eine ähnliche Aktion, er hoffe, auch hier zu einem positiven Ergebnis kommen zu können. „Die entsprechenden Signale wurden bereits gesendet“, sagte der Citymanager. Das seien „erste Aktionen“, weitere würden folgen, betonte Liggins: „Wir brauchen alle Akteure, jeden Impuls und jede Initiative, um Mainz als Stadt durch diese schwierige Zeit zu bringen und uns auch fit für die Zukunft zu machen.“
Info& auf Mainz&: Wie man die Innenstädte nach der Coronakrise beleben kann, darüber haben wir im Juli hier bei Mainz& berichtet, der Deutsche Städtetag forderte da unter anderem „mehr Gehirnschmalz“. Was die Stadt Mainz gegen das sogenannte „Downgrading“ beim Einzelhandel tun will, insbesondere im Problembereich große Bleiche, könnt Ihr hier bei Mainz& nachlesen.