Seit Jahren werden in sozialen Netzwerken bestimmte Verschwörungstheorien ungehemmt verbreitet, die jeder Grundlage entbehren, nun warnt die Polizei Mainz vor genau so einem akuten Fall. Danach verbreitet der Betreiber eines Instagram-Accounts mit Bezug zu Mainz seit vergangenen Donnerstag Beiträge, in denen vor Personen gewarnt wird, die angeblich Kinder entführen und deren Organe verkaufen würden. Geteilt werden auch Fotos von Autos samt Kennzeichen. Die Polizei Mainz warnt eindringlich davor, solche Beiträge zu glauben oder weiterzuverbreiten: Gegen Verbreiter solcher Fakenews wird ermittelt.

Die Mainzer Polizei warnt aktuell vor einem akuten Fall perfider Fakenews. - Foto: Polizei Mainz
Die Mainzer Polizei warnt aktuell vor einem akuten Fall perfider Fakenews. – Foto: Polizei Mainz

Seit dem 09. November 2023 verbreite „der Betreiber eines Instagram-Accounts mit Bezug zu Mainz“ Beiträge, die bei vielen Menschen akut zur Verunsicherung führten, warnte die Polizei Mainz am Montag. In den Beiträgen werde vor Personen gewarnt, welche angeblich Kinder entführen und deren Organe verkaufen würden. „Diese Meldung kursiert jedoch seit Jahren durch soziale Netzwerke und wird zu den Verschwörungstheorien oder Fake News gezählt“, betont man bei der Polizei.

Die Verbreiter solcher Meldungen spielen dabei mit den Ängsten von Eltern, ihr Ziel sei es, „Menschen zu verunsichern, in Angst und Sorge zu versetzen und dem Verantwortlichen Genugtuung zu bringen“, betonen die Ermittler. In diesem besonderen Fall habe der Verantwortliche des Insta-Accounts sogar Fotos vermeintlicher Täter und mehrerer Autos inklusiver derer Kennzeichen veröffentlicht. Die Polizei betont der weil ausdrücklich: „Diese Schilderungen entbehren jeglicher Grundlage, und es liegen dem Polizeipräsidium Mainz keine Informationen vor, welche eine reale Grundlage haben.“

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Polizei ermittelt gegen Verbreiter von Fakenews über Entführungen

Die Polizei ermittelt mittlerweile gegen den Verbreiter dieser Fakenews. „Seine Handlungen können den Verdacht der falschen Verdächtigung, Verleumdung, übler Nachrede, vortäuschen einer Straftat sowie Verstöße gegen die Persönlichkeitsrechte abgebildeter Personen erfüllen“, heißt es ausdrücklich. Besonders das Teilen unverhüllter Autokennzeichen dürfte Ermittlungen wegen Verl3eumdung und übler Nachrede nach sich ziehen, denn wahrscheinlich stehen die Besitzer dieser Autos in keinem Zusammenhang zu den Fakenews – geschweige denn zu Kindesentführungen.

Gleichzeitig habe der Verantwortliche seine Veröffentlichungen aber „mindestens auch auf die Plattformen TicToc und Telegram ausgeweitet“, warnt die Polizei, und betont zugleich: Wer derartige Meldungen ungeprüft weiterverbreitet und sie in sozialen Netzwerken teilt oder sonst wie veröffentlicht, kann sich mitschuldig machen:  „Das Verbreiten kann strafrechtliche Ermittlungen zur Folge haben“, heißt es ausdrücklich.

Fakenews entlarven: Hinterfragen und Herkunft checken!

Wie aber kann man Fakenews erkennen und sich davor schützen? Das ist im Prinzip ganz einfach und folgt dem Grundprinzip: Alles hinterfragen! Also: Ist der Post plausibel? Von wem kommt die Info? Habe ich das schon mal gehört, wie wahrscheinlich ist das? Ist es eine reißerische Botschaft, die geeignet ist, Ängste und Emotionen zu wecken? Dann ist nämlich besondere Vorsicht geboten. Werden in der Botschaft bestimmte Personengruppen diffamiert oder angeschwärzt?

Kampagne #StopFakenews der Bundeszentrale für politische Bildung: Vier einfache Tips gegen Faklenews.  - Grafik: BpolB
Kampagne #StopFakenews der Bundeszentrale für politische Bildung: Vier einfache Tips gegen Faklenews. – Grafik: BpolB

Das wichtigste Grundprinzip dabei ist: Nicht alles glauben und nachprüfen, ob der Post von einer verlässlichen Quelle kommt, also von Medien, Polizei, Behörden oder offiziellen Stellen. Geraune oder Verschwörungstheorien lassen sich meist schnell erkennen und zuverlässig entlarven, also: Bloß nicht alles teilen, was einem so in die Timeline gespült wird! Gute Infos dazu gibt es auch hier bei der Bundeszentrale für politische Bildung.

Info& auf Mainz&: Wer sachdienliche Hinweise zu dem genannten Fall geben kann, wird gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Mainz 2 unter der Rufnummer 06131/65-4210 in Verbindung zu setzen. Hinweise können auch per E-Mail unter pimainz2@polizei.rlp.de an die Polizei übermittelt werden.