Am späten Mittwochabend meldete die Stadt Mainz den Fund einer Weltkriegsbombe am Europakreisel, nun stehen die Details rund um die Entschärfung fest: Die Entschärfung soll am Freitag um 12.00 Uhr stattfinden, dafür müssen bis spätestens 10.,00 Uhr rund 3.500 Personen im Umfeld ihre Wohnungen oder Büros verlassen haben. Betroffen sind unter anderem mehrere Firmen in zwei Gewerbegebieten, drei Kindergärten, ein Altenwohnheim sowie eine Flüchtlingsunterkunft. Auch mehrere wichtige Straßen in Mainz werden gesperrt, es kommt ebenso zu Ausfällen im ÖPNV.

Ungefähr auf diesem Areal am Europakreisel wurde die Weltkriegsbombe gefunden. - Foto: gik
Ungefähr auf diesem Areal am Europakreisel wurde die Weltkriegsbombe gefunden. – Foto: gik

Am Mittwochnachmittag wurde in der Nähe des Europakreisels bei Sondierungsarbeiten eine 500 Kilogramm schwere amerikanische Weltkriegsbombe gefunden, wie die Stadt Mainz am späten Mittwochabend mitteilte. Der Fund wurde offenbar auf einem Grundstück in unmittelbarer Nähe von Europakreisel und Saarstraße gemacht, auf dem Areal entstehen derzeit die ersten Bauten für einen neuen Biotechnologie-Campus.

Zum Glück für die Stadt besteht das direkte Umfeld der Baugrube vorwiegend aus Feldern, dadurch sind die Auswirkungen der anstehenden Entschärfung nicht ganz so groß. Die Bombe liege in einer Tiefe von etwa drei bis vier Metern, teilte ein Sprecher der Mainzer Feuerwehr auf Mainz&-Anfrage mit. Es handele sich aber um einen 500 Kilo schweren Blindgänger, der im Zweiten Weltkrieg von den Amerikaner über Mainz abgeworfen wurde und nicht detonierte.

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Evakuierung im Umkreis von 750 Metern: Kitas, Altenheim, Firmen

Damit gehört die Bombe zu den großen Überresten der Angriffe auf Mainz, der Blindgänger verfüge über zwei intakte Aufschlagzünder, die entschärft werden müssen, heißt es weiter. Die Entschärfung soll nun am Freitag, dem 26. April 2024, um 12.00 Uhr beginnen, dafür wurde ein Evakuierungsgebiet im Radius von rund 750 Metern rund um den Bombenfund ausgewiesen. Für Mainz wird das erhebliche Auswirkungen haben: Bis Freitagmorgen 10.00 Uhr müssen rund 3.500 Personen die Evakuierungszone verlassen haben.

Grafische Darstellung der voraussichtlichen Evakuierungsradius - Grafik: Feuerwehr Mainz
Grafische Darstellung der voraussichtlichen Evakuierungsradius – Grafik: Feuerwehr Mainz

Betroffen sind unter anderem mehrere Firmen in den Gewerbegebieten „Am Sägewerk“  und vor allem am Kisselberg, dazu drei Kindergärten, ein Altenwohnheim sowie eine Flüchtlingsunterkunft. Auch das westliche Campus-Gelände der Johannes-Gutenberg-Universität sowie Teile des Stadtteils Münchfeld fallen in den Evakuierungsbereich. Die Betroffenen würden durch die Einsatzleitung informiert.

Die Entschärfung könne erst dann erfolgen, wenn mit Sicherheit feststehe, dass sich im Evakuierungsbereich keine Personen mehr aufhielten, betonten Stadt und Feuerwehr – der Bereich werde deshalb vor der Entschärfung gründlich kontrolliert. Am Donnerstagmittag wurde zudem eine Warnung über die Warn-App Nina verschickt. Die Stadt bittet zudem Anwohner mitzuhelfen und sicher zu stellen, dass Nachbarn und Freunde informiert sind.

Bürgertelefon, Betreuungsstelle, Straßensperrungen

Für Personen, die ihre Wohnung nicht eigenständig verlassen können, ist ein Bürgertelefon unter 06131 – 12 4634 geschaltet. Für Menschen, die nicht wissen, wohin sie am Freitag gehen sollen, gibt es in der Sporthalle Mainz-Drais (Hesslerweg 30) eine Betreuungsstelle, in die auch Haustiere mitgenommen werden können. Eine Grafik des Evakuierungsbereichs sowie eine Liste der betroffenen Straßen/Hausnummern findet Ihr genau hier auf der Sonderseite der Stadt Mainz zur Evakuierung.

Ab Freitag, 10.00 Uhr, werden zudem mehrere Straßen im Gefahrenbereich gesperrt, davon betroffen sind vor allem die Saarstraße sowie die Koblenzer Straße zwischen Gonsenheim und Bretzenheim. Durch die Straßensperrungen müssen diverse Buslinien umgeleitet werden, der Straßenbahnverkehr muss im Bereich Universität-Hochschule-Stadion unterbrochen werden. Nicht betroffen sei hingegen das Heimspiel des Fußball-Bundesligisten Mainz 05 am Sonntag, heiße es ausdrücklich.

Seit Mittwochabend sind rund 30 Behörden und Organisationen in engem Austausch mit der Vorbereitung von Evakuierung und Entschärfung beschäftigt. Die Einsatzleitung der Feuerwehr Mainz hat eigens einen Führungsstab eingerichtet. Wie lange die Entschärfung dauere, sei aktuell nicht abzuschätzen.

Info& auf Mainz&: Alle Infos rund um die Weltkriegsbombe sowie die Evakuierung am Freitag. den 26. April 20924, findet Ihr genau hier auf der Sonderseite der Stadt Mainz zur Evakuierung. Ein Bürgertelefon für Fragen erreicht Ihr unter 06131 – 12 46 34.