15 bis 20 Verkehrsschilder werden pro Woche in Mainz ausgemustert, sie sind veraltet, beschädigt oder ausgeblichen. Aufs Jahr gerechnet kommen so nach Angaben der Stadt rund 750 bis 1.000 ausgemusterte Verkehrsschilder zusammen. Bislang werden diese Altschilder einfach verschrottet, doch das soll nun anders werden: Der Mainzer Stadtrat beschloss am Mittwoch, einen Schilderflohmarkt einzuführen. Vorbild ist dabei die Stadt Karlsruhe: die verkauft bereits seit 1990 ihre ausgemusterten Verkehrsschilder auf einem Flohmarkt an Privatpersonen. Karlsruhe erziele damit wesentlich höhere Einnahmen als durch eine einfache Verschrottung, heißt es in dem Stadtratsantrag von SPD, Grünen und FDP. Und wie in Karlsruhe auch, sollen auch die Erlöse aus dem Mainzer Schilderflohmarkt an Kitas und Schulen gehen.
Ein Einbahnstraßenschild ins Wohnzimmer hängen, oder das Schild einer Straße, in der man früher mal gewohnt hat? Vielleicht gar eine Ampel in den Vorgarten stellen? Das könnte in Mainz bald Wirklichkeit werden: Die regierenden Fraktionen von SPD, Grünen und FDP beantragten am Mittwoch im Stadtrat, einen Schilderflohmarkt in Mainz einzuführen. Der Schrottpreis für Verkehrsschilder sei in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken, in Karlsruhe habe man durchs Verschrotten lediglich noch 6.000 Euro erzielt. Durch den Verkehrsschilderflohmarkt habe die Stadt Karlsruhe in den vergangenen Jahren hingegen 75.000 Euro einnehmen können. Auch seien weitere Einsparungen erzielt worden, denn durch den legalen Erwerb solcher Schilder habe die illegale Entwendung von Straßenschildern gesenkt werden können.
Der Flohmarkt existiere bereits seit dem Jahr 1990 und habe in diesem Jahr zum 13. Mal stattgefunden, berichtet etwa der Radiosender „Die neue Welle“. Im Juli dieses Jahres standen nach Angaben der Stadtverwaltung Karlsruhe mehr als 2.000 Originalverkehrszeichen zum Verkauf: Baustellenschilder, Radfahrzeichen, Einbahnstraßen- und Hinweisschilder, dazu auch Straßennamenschilder aus Emaille. Sogar Ampeln konnte man bei dem Flohmarkt erwerben. Laut „Neue Welle“ kamen binnen weniger Stunden 24.300 Euro an Erlös zusammen, ein neuer Rekord der Veranstaltung, die inzwischen bundesweit Beachtung findet.
In Karlsruhe kommen die Einnahmen aus dem Flohmarkt den städtischen Kindergärten zugute, die Ampel-Fraktionen beauftragten nun auch die Stadtverwaltung Mainz zu prüfen, ob das auch in Mainz gehe: Die generierten Einnahmen könnten doch städtischen Schulen und Kindergärten etwa für spezielle Anschaffungen zufließen, wünschten sich die Stadträte.
Info& auf Mainz&: Informationen zum Schilderflohmarkt beim Tiefbauamt der Stadt Karlsruhe findet man zum Beispiel hier im Internet.