An diesem Montag hat in Rheinland-Pfalz und Hessen die Schule nach den großen Sommerferien wieder begonnen, das heißt auch: Auf den Straßen sind jetzt wieder viele Erstklässler unterwegs, die sich zum ersten Mal auf dem Weg zur Schule im Straßenverkehr orientieren müssen. Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz appelliert deshalb eindringlich an die Verkehrsteilnehmer. Habt ein besonderes Auge auf die Kinder! Der Weg ins Klassenzimmer „birgt Gefahren“, warnen die Experten, gerade Autofahrer müssten jetzt besonders achtsam sein. Was hingegen gar nicht hilfreich ist: das Elterntaxi.

Für rund 440.000 Kinder hat an diesem Montag die Schule wieder begonnen, darunter sind auch rund 39.900 Erstklässler – und für sie ist der Schulstart besonders aufregend. Denn nicht nur die Schule selbst ist für sie ein neuer Lebensabschnitt, auch der Weg dahin ist eine aufregende Sache: Erstmals müssen sich die jungen Schüler weitgehend allein im Straßenverkehr behaupten. „Am kommenden Montag beginnt in Rheinland-Pfalz für viele Kinder ein neuer Lebensabschnitt – und für alle Verkehrsteilnehmer eine besondere Verantwortung“, mahnt deshalb nun das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz.
Die Experten der Abteilung Prävention weisen noch einmal darauf hin, dass mit dem ersten Schultag zahlreiche Erstklässler Neuland betreten: „Sie müssen den Weg zur Schule oft erstmals allein meistern – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Bus.“ Doch genau dieser „Weg ins Klassenzimmer birgt Gefahren“, warnen die Experten: „Kinder schätzen Verkehrssituationen anders ein als Erwachsene. Ihre Sicht ist eingeschränkt, sie reagieren oft spontan – und sind damit besonders gefährdet.“
Appell: Besonders vorsichtig fahren! – Bloß kein Elterntaxi
Die Polizei Rheinland-Pfalz appelliert deshalb eindringlich an alle Autofahrer, gerade im Umfeld von Schulen besonders vorsichtig zu fahren und stets bremsbereit zu sein. „Rechnen Sie jederzeit damit, dass ein Kind plötzlich auf die Straße läuft – auch an Ein- und Ausfahrten sowie auf Parkplätzen“, warnt die Polizei. Ein NoGo: Gehwege, Fußgängerampeln oder Zebrastreifen zu blockieren, „denn freie Sicht kann Leben retten!“

Klar sollte eigentlich sein, dass Eltern den Schulweg mit den Kindern einüben, gerade wenn er neu ist. „Das bewährte Prinzip lautet: Vormachen, erklären – vormachen lassen, erklären lassen“, so die Polizei. In den ersten Wochen könne es auch durchaus sinnvoll sein, das Kind noch zu begleiten und das Verhalten zu beobachten. Wichtig auch: Lieber den sichersten, anstatt den kürzesten Weg zu wählen, möglichst mit Fußgängerampeln oder Zebrastreifen. „Bringen Sie Ihrem Kind bei: Am Bordstein stehen bleiben, nach rechts und links schauen, erst losgehen, wenn alle Fahrzeuge wirklich halten – auch bei Grün“, so die Tipps.
Sinnvoll ist es natürlich auch, Kinder mit heller Kleidung oder Reflektoren auszustatten, damit sie besonders in der dunklen Jahreszeit gut sichtbar sind. Und Kinder, die mit dem Rad zur Schule fahren, sollten nur mit Helm auf den Weg geschickt werden. Ein striktes Nein senden die Polizeiexperten hingegen in Sachen „Elterntaxis“: „Wer Kinder direkt vor der Schule absetzt, schafft oft unübersichtliche und gefährliche Situationen“, warnen die Experten. Der Rat: Kinder wenn möglich zu Fuß gehen lassen, wenn es ohne das Auto nicht geht: eine sichere Haltemöglichkeit abseits des unmittelbaren Schulumfelds suchen.
Wichtig kann übrigens auch sein, das richtige Verhalten an Bushaltestellen zu üben, wenn das Kind mit dem ÖPNV zur Schule fährt. „Üben Sie dort gemeinsam das Warten: Was kann man Interessantes tun, ohne herumzulaufen?“, raten Experten von der Unfallforschung für Versicherer: „Besprechen Sie mit Ihrem Kind, dass es beim Warten Abstand zum Bordstein hält. Erklären Sie ihm, dass Drängeln, Schubsen und Raufen an der Haltestelle gefährlich sind.“ Und dass es besser ist, den Bus zu verpassen und zu spät zu kommen, anstatt riskant über die Fahrbahn zum Bus zu rennen.
Info& auf Mainz&: Viele gute weitere Tipps finden Eltern und Erzieher auf den Schulweg-Sonderseiten der Unfallforschung der Versicherer genau hier im Internet.