Die Stadt Wiesbaden verlässt die Plattform X und will wichtige Informationen künftig über einen eigenen Kanal auf dem Messengerdienst WhatsApp verbreiten. Seit Anfang des Jahres informiere man nun auch über einen eigenen Whatsapp-Kanal über Neuigkeiten aus der Verwaltung, teilte die Stadt nun mit – die Plattform X (ehemals Twitter) werde man am am Freitag, den 31. Januar 2025, verlassen. Der Wechsel kommt in einer Zeit, in der massenhaft Institutionen den Dienst X von Elon Musk verlassen – darunter zuletzt auch die Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität. Die Stadt Mainz ist bisher noch auf X vertreten und bespielt ihren X-Kanal auch aktiv.
Die einst als schnelle Nachrichtenplattform gegründete Plattform Twitter war zuletzt unter dem neuen Eigentümer Elon Musk unter dem Namen „X“ immer mehr in die Kritik geraten. Musk hatte Faktenchecks abgeschafft und dämmt Hassreden nicht mehr ein, das führte zu praktisch ungebremsten Wutkommentaren und einer Schwemme von Fakenews und Bot-Konten. Besonders in Deutschland hatten sich deshalb zuletzt immer mehr Institutionen und Prominente von X zurückgezogen.
Gerade erst hatten 60 deutsche Universitäten und Forschungseinrichtungen ihren Abschied von X angekündigt: Die Plattform sei „kein Umfeld mehr für einen demokratischen Diskurs.“ Dazu gehört auch die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz: Man ziehe sich wegen „der fehlenden Vereinbarkeit der aktuellen Ausrichtung der Plattform mit den Grundwerten Weltoffenheit, wissenschaftliche Integrität, Transparenz und demokratischer Diskurs“ zurück, teilte die JGU auf ihrer Homepage mit. Man wolle mit dem Austritt ein Zeichen setzen „für eine faktenbasierte Kommunikation und gegen antidemokratische Kräfte.“ Die Werte, die Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft förderten, seien auf der Plattform mit den jüngsten Veränderungen der Algorithmen nicht mehr gegeben.
Wiesbaden verlässt X, Stadt Mainz ist dort weiter vertreten
Nun verlässt also auch Wiesbaden Musks Messengerdienst und setzt dafür in Zukunft auf die neuen Nachrichtenkanäle des Meta-Messengers Whatsapp. Zur Begründung hieß es von der Stadt Wiesbaden, die Beiträge der Stadt auf X würden „im Schnitt nur noch von etwas mehr als 650 Personen“ pro Beitrag gesehen. Das seien deutlich weniger Personen als die Stadt mit Beiträgen auf ihren Profilen bei Facebook oder Instagram erreiche. Wiesbaden hat derzeit auf X noch mehr als 9.100 Follower.
In Wiesbaden beruft man sich nun zudem auf eine ARD/ZDF-Medienstudie aus dem Jahr 2024, in der es heißt: „Das Angebot der WhatsApp-Kanäle hat insbesondere in den jüngeren Altersgruppen innerhalb von wenigen Monaten eine durchaus nennenswerte Nutzerschaft erreicht.“ Das zeige, dass Nutzer von Whatsapp-Kanälen „vor allem ein starkes oder sehr starkes Interesse an Nachrichten und regionalen Themen“ hätten. Die Stadt kündigte an, künftig auf diesem Nachrichtenkanal Aktuelle Mitteilungen, Verkehrshinweise oder Warnungen in Krisensituationen zu verbreiten.
Die Nachrichtenkanäle von Whatsapp sind kostenlos, aber nicht immer leicht zu finden: Der Kanal heißt „stadt.wiesbaden“ und kann über die Whatsapp-Kanalsuche gefunden werden. Dazu genügt es, Whatsapp auf dem Handy zu öffnen und zum Reiter „Aktuelles“ zu navigieren – der findet sich in der Regel unten links. Dann tippt man auf die Lupe im oberen Bereich, sucht nach „stadt.wiesbaden“ und klickt auf „abonnieren“. Wenn Ihr gerade dabei seid, könnt Ihr auch gleich den Mainz&-Kanal auf Whattsapp abonnieren, den Ihr natürlich unter „Mainz& findet“.
Die Stadt Mainz ist übrigens bislang nicht mit einem eigenen Kanal auf Whatsapp vertreten, die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt nutzt bisher noch immer regelmäßig ihren X-Kanal – und hat dort mehr als 13.000 Follower. Sehr aktiv ist die Stadt Mainz zudem auf Instagram und bei Facebook – auch Wiesbaden hat auf diesen Plattformen weiter eigene Kanäle. Dazu ist Wiesbaden auch auf dem Messengerdienst Threads sowie beim Netzwerk LinkedIn vertreten.
Info& auf Mainz&: Alle Social Media-Präsenzen der Stadt Wiesbaden könnt Ihr auch auf der Homepage von Wiesbaden nachschauen. Den Whatsapp-Kanal der Stadt Wiesbaden findet Ihr auch, indem Ihr diesen Link hier aufruft.