Die Streikwelle im öffentlichen Dienst rollt, kommende Woche trifft das auch die Müllabfuhr in Mainz und Mainz-Bingen. Wegen eines Warnstreiks im öffentlichen Dienst fällt am Dienstag, den 11. März 2025, die Müllabfuhr im Stadtgebiet Mainz und im Landkreis Mainz-Bingen aus, das teilte die Stadt Mainz am Freitag mit. Das Problem dabei: Es wird keine Nachleerung der nicht geleerten Tonnen und Behälter geben. Zu den nächsten regulären Leerungsterminen könne aber Beimüll dazugestellt werden, die Mehrmengen würden mitgenommen. Am Montag wird zudem der Frankfurter Flughafen bestreikt.

Die Kommunale Abfallwirtschaft Mainz und Mainz-Bingen teilt mit, dass die Streikmaßnahmen nicht in der Hand der Verwaltung liegen und bittet die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis. Auch bei der Abholung von Sperrmüll kann es aufgrund des Streiks zu Verzögerungen kommen. Außerdem kann es zu Einschränkungen in der Erreichbarkeit der Verwaltung sowie bei allen Serviceleistungen wie Containerdienst, Entsorgungszentren, Wertstoffhöfen, Schadstoffmobil und Weiteren kommen.
Hintergrund sind die Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen, die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di kritisiert, dass die Arbeitgeber noch kein Angebot vorgelegt haben. Die Arbeitgeber wiederum kritisieren, die Forderungen von Ver.di in Höhe von acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro, seien viel zu hoch und schlicht unbezahlbar.
Streik an Flughäfen: Kein Flugbetrieb in Frankfurt möglich
Auch Wissenschaftler wieder Sozialexperte Stefan Sell halten diese Forderungen für überzogen, wie er am Donnerstagabend in SWR aktuell sagte. Zudem haben Statistiker in den vergangenen Monaten immer wieder darauf hingewiesen, dass gerade die hohen Lohnabschlüsse im öffentlichen Dienst im vergangene Jahr ein Preistreiber für die Inflation sowie steigende Preise gewesen sind. Dazu sind die Kassen der Kommunen leer, auf sie kommen weitere Belastungen bei Kita-Plätzen und Ganztagsangeboten in Grundschulen zu.

Verdi ficht das nicht an, die Gewerkschaft verstärkt derzeit ihre Warnstreiks massiv. Bereits am Freitag fand ein bundesweiter Streiktag statt, in Mainz etwa bei der Straßenreinigung sowie in Kitas. Am Montag ruft Ver.di zu einem Streik an den Flughäfen im Land auf, am Frankfurter Flughafen warnt man, es sei mit „massiven Beeinträchtigungen“ zu rechnen. „Alle Aufgaben, die einen vollumfänglichen Flugbetrieb ermöglichen, sind aufgrund des Streiks ausgesetzt“, warnte Flughafen-Betreiber Fraport am Freitag: „Ein Beginn der Reise in Frankfurt wird nicht möglich sein.“
Fraport bittet Passagiere daher dringend, von einer Anreise zum Flughafen abzusehen. Auch Umsteigeverkehre seien „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von den Auswirkungen betroffen und können nicht stattfinden.“ Transferpassagiere sollen den Flugstatus auf der Internetseite ihrer jeweiligen Airline prüfen. Im Rahmen von Notdienstvereinbarungen werden nur notwendige Tätigkeiten, beispielsweise zur Abwehr von Gefahren oder zur Sicherung technischer Anlagen, sichergestellt. Für Montag, den 10. März 2025, waren etwa 1.170 Flugbewegungen und mehr als 150.000 Passagiere geplant.
Info& auf Mainz&: Infos zu Streikmaßnahmen entnehmt Ihr bitte den Homepages der jeweiligen Flughäfen.