Ausgerechnet am Fastnachtswochenende ruft die Gewerkschaft Verdi nun auch in Mainz und Wiesbaden zu Streiks im öffentlichen Dienst auf. In Wiesbaden trifft es ESWE Verkehr, mit erheblichen Auswirkungen: Man gehe davon aus, dass ein Busbetrieb von ESWE Verkehr während des Streikzeitraums nicht stattfinden könne, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. In Mainz sollen am Freitag und Samstag Stadtwerke, Wirtschaftsbetrieb und Stadtverwaltung bestreikt werden, betroffen vor allem: die Müllentsorgung.
Hintergrund der Streiks sind die laufenden Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften im öffentlichen Dienst. Erst im Januar hatten die Verhandlungen begonnen, am 22. und 23. Februar 2023 soll die zweite Tarifrunde stattfinden – es ist noch früh im Tarifstreit. Trotzdem fährt die Gewerkschaft Ver.di einen hoch aggressiven Kurs und hat bereits zu mehreren Warnstreiks in verschiedenen Städten aufgerufen. Kritik daran gibt es derzeit aus Hessen: Ver.di bestreikt am Freitag auch den Frankfurter Flughafen, die Hessischen Unternehmen sprechen von einer „exzessiven“ und unverhältnismäßigen Ausübung des Streikrechts.
Am Fastnachtsfreitag und am Fastnachtssamstag soll das nun auch Mainz und Wiesbaden treffen: Am Freitag werde die ESWE Verkehr in Wiesbaden bestreikt, teilte das Unternehmen mit, und zwar von Betriebsbeginn um Mitternacht bis Samstagfrüh um 3.00 Uhr morgens. Damit dürften Tausende feiernde Narren mitten in der Nacht an leeren Haltestellen stehen und sich fragen, wie sie nachhause kommen. Man gehe davon aus, dass ein Busbetrieb während des Streikzeitraums nicht stattfinden könne, teilte ESWE Verkehr mit.
Streik bei ESWE Verkehr auch Auswirkungen auf Busse in Mainz
Der Streik wird auch Auswirkungen auf den Mainzer Busverkehr haben: Die Buslinien 6, 9 und 33 enden von Mainz kommend an der Haltestelle Wiesbaden-Ost und drehen dann um. Die Linien 28 und N7 entfallen komplett. Nach dem bisherigen Stand sollten aber S-Bahn, Rheingaulinie und Ländchesbahn innerhalb Wiesbadens beziehungsweise zwischen Mainz und Wiesbaden sowie der Bus-Regionalverkehr planmäßig verkehren.
Doch Mainz wird auch noch auf einer anderen Ebene bestreikt: Verdi ruft am Freitag auch Beschäftigte der Mainzer Stadtwerke, des Wirtschaftsbetriebs und des Entsorgungsbetriebs der Stadt Mainz zum Streik auf – ausgenommen ist nur das pädagogische Personal der Kitas. Eigentlich hatte Verdi eine entsprechende Mitteilung an die Medien mit einer Sperrfrist versandt, nachdem aber andere Medien über entsprechende Streikaufrufe berichteten, sind die Informationen frei verwendbar.
Ziel von Verdi in Mainz ist offenbar vor allem die Straßenreinigung und die Müllentsorgung: Am Freitag, aber auch am Fastnachtssamstag sollen die Straßen nicht gereinigt und der Müll nicht entsorgt werden, damit will man auf die Bedeutung der Müllwerker gerade am Fastnachtswochenende hinweisen. Ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber kritisieren diese Forderung als nicht finanzierbar – gerade für finanziell schwache Kommunen.
Info& auf Mainz&: Mehr zum Streik am Frankfurter Flughafen, der alle Passierflüge stoppen wird, lest Ihr hier bei Mainz&. Informationen zum Busverkehr am Fastnachtsfreitag gibt es hier im Internet bei ESWE Verkehr.
