Schock am Donnerstag in Wiesbaden: Bau- und Stadtplanungsdezernent Hans-Martin Kessler ist tot. Der CDU-Politiker verstarb völlig überraschend am Mittwoch im Alter von nur 55 Jahren, wie jetzt die Stadt Wiesbaden bestätigte. „Die Nachricht über seinen Tod kam für uns alle plötzlich und unerwartet und erschüttert uns“, sagte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) und Bürgermeister Oliver Franz (CDU): „Wir verlieren einen langjährigen Weggefährten und Kollegen.“ Kessler war erst seit 2017 Bau- und Stadtentwicklungsdezernent, er entwickelte zahlreiche Bauprojekte für die Stadt, darunter auch die umstrittenen Pläne für die Ostfeld-Bebauung.

Der Wiesbadener Stadtplanungsdezernent Hans-Martin Kessler (CDU) ist tot. - Foto: Stadt Wiesbaden
Der Wiesbadener Stadtplanungsdezernent Hans-Martin Kessler (CDU) ist tot. – Foto: Stadt Wiesbaden

Die Nachricht vom plötzlichen Tod des Dezernenten verbreitete sich bereits am Donnerstag durch die Wiesbadener Medienlandschaft, bei der Landeshauptstadt Wiesbaden gab es dazu jedoch den gesamten Donnerstag keinerlei Auskunft: „Wir können das nicht bestätigen“, hieß es bei der Pressestelle noch am Donnerstagabend – da verbreitete sich die Nachricht längst durch die sozialen Netzwerke. Erst am Freitagmittag äußerte sich die Stadt offiziell: Der Tod von Hans-Martin Kessler sei seit Donnerstag bekannt gewesen, auf Wunsch der Familie äußere man sich aber erst heute. Woran Kessler starb, teilte die Stadt nicht mit.

Der 55 Jahre alte CDU-Politiker starb bereits am Mittwoch, der Wiesbadener Kurier berichtet, Kessler habe seit seiner Kindheit an Diabetes gelitten, was nur wenige gewusst hätten. Ob es hier einen Zusammenhang mit dem Tod Kesslers gibt, sagte die Zeitung nicht. Die Bestürzung in Wiesbaden ist derweil groß: Kessler galt als hochengagierter Dezernent, der seine Themen mit Verve und Überzeugung vorantrieb – auch umstrittene Bauprojekte wie die Bebauung des Ostfelds. Kessler nahm die langfristige Entwicklung Wiesbadens in den Blick und setzte sich vehement auch für eine weitere Rheinbrücke zwischen Mainz und Wiesbaden ein.

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„Antrieb und Ziel seiner politischen Arbeit als profilierter, kenntnisreicher und visionärer Bau- und Planungspolitiker waren immer die zukunftsweisende Gestaltung der Landeshauptstadt Wiesbaden“, würdigten Mende und Franz am Freitag Kessler: Mit seinem Namen seien „wegweisende Projekte“ für den Wohnungsbau und die Stadtentwicklung verbunden. „Ganz persönlich möchten wir den sachlichen und kollegialen Umgang würdigen, den wir in der Zusammenarbeit mit Hans-Martin Kessler erfahren durften. Wir sind alle tief betroffen und traurig“, betonten Mende und Franz im Namen des gesamten Magistrats zudem.

Hans-Martin Kessler im Mai 2019 bei einer Veranstaltung der CDU Mainz zum Thema Rheinbrücken, hier zusammen mit OB-Kandidat Nino Haase. - Foto: gik
Hans-Martin Kessler im Mai 2019 bei einer Veranstaltung der CDU Mainz zum Thema Rheinbrücken, hier zusammen mit OB-Kandidat Nino Haase. – Foto: gik

Kessler habe auch in aufgeregten Zeiten „stets den richtigen, sachlichen Ton getroffen“, so die Stadtoberen weiter. Er sei bei Kollegen sowie bei städtischen Partnern und Politikern geschätzt gewesen. „In unzähligen Debatten und wegweisenden Entscheidungsprozessen hat er als angesehener Fachmann maßgeblich zur Entwicklung der Stadt beigetragen“, so Mende und Franz weiter: „In Gedanken sind wir bei seiner Familie und seinen Angehörigen und wünschen ihnen viel Kraft in diesen schweren Stunden.“

Kessler war gelernter Bankkaufmann und hatte an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und der Wirtschaftsuniversität Wien studiert. Danach arbeitete er lange in verschiedenen Kommunikations- und Werbeagenturen, darunter auch in leitender Funktion als Geschäftsführer. Seit 1989 war Kessler zudem Stadtverordneter in der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung und langjähriger Leiter des städtischen Ausschusses für Planung, Bau und Verkehr. Von 2015 bis 2017 war er als CDU-Kreisgeschäftsführer tätig, erst 2017 wurde er Baudezernent in Wiesbaden. Hans-Martin Kessler hinterlässt seine Ehefrau und zwei erwachsene Kinder.

Info& auf Mainz&: Die Stadt Wiesbaden richtete am Freitag Gedenktische im Rathaus sowie im Wiesbadener Stadtplanungsamt ein, dazu ein virtuelles Kondolenzbuch auf der städtischen Homepage,. wo man seine Erinnerungen und seine Trauerbekundungen hinterlassen kann – das Kondolenzbuch findet Ihr hier im Internet.

 

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