Seit zwei Wochen ist die Boppstraße eine Großbaustelle, zwei Jahre lang wird die Stadt nun die wichtige Neustadt-Tangente in eine moderne, schönere Einkaufsmeile umgestalten. Die Umsetzung erfolgt in vier Bauabschnitten, im ersten Teil werden neue Leitungen durch die Mainzer Netze verlegt. Die Boppstraße wurde dazu zwischen Nackstraße und Josefsstraße halbseitig gesperrt, die Stadt richtete eine Einbahnstraße stadtauswärts ein. Der Verkehr stadteinwärts soll weiträumig über die Goethestraße, die Rheinallee und die Kaiserstraße umgeleitet werden. Das bedeutet noch mehr Verkehr auf der Rheintangente, wer kann, nutzt die Mombacher Straße als Umgehung.
Rund 16 Millionen Euro an Fördermitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“ will die Stadt Mainz in der Boppstraße verbauen, das Tor zur Neustadt soll deutlich attraktiver, der Verkehr neu geordnet werden. Schöner, breiter und mit mehr Grün soll die Straße quasi zur Flaniermeile werden, allerdings mit zweispuriger Fahrbahn in der Mitte. Den Autos soll künftig eine sechs Meter breite Fahrbahn zur Verfügung stehen, breiter als derzeit, erreicht wird das durch den Wegfall der parkenden Autos auf beiden Seiten.
Künftig sollen zwischen den Bäumen Parkbuchten entstehen, der Bürgersteig allein den Fußgängern vorbehalten bleiben und so deutlich breiter werden. Die Radfahrer fahren künftig auf der Straße, ein seitlicher Schutzstreifen mit gestrichelter Linie soll reichen. Dafür wird die gesamte Boppstraße Tempo 30, mehr noch: zwischen Bonifaziusplatz und Aspeltstraße soll die Boppstraße gar Tempo 20-Zone werden. Bei den Anwohnern sorgte das im Vorfeld für viel Kritik, zumal auch Lkws weiter durch die Boppstraße rollen sollen – und durchs Neubaugebiet Zollhafen deutlich mehr Verkehr erwartet wird.
Der Start der Bauarbeiten hatte sich mehrfach verzögert, die Stadt argumentierte mit Engpässen in der Bauwirtschaft. Kritiker argwöhnten unterdessen, die Verzögerung habe vielmehr mit den Ausbaubeiträgen zu tun – tatsächlich ist der Beitragssatz für die Mainzer Neustadt 2018 auf 0,3037 Euro pro Quadratmeter gestiegen. In anderen Stadtteilen liegt der Satz für die Straßenausbaubeiträge hingegen weiter bei 0,0837 Euro wie etwa in Mombach. Im Kommunalwahlkampf hatten CDU, FDP, Freie Wähler, Linke und AfD die Abschaffung der Ausbaubeiträge gefordert, eine Mehrheit bekamen sie dafür vom Wähler nicht: SPD und Grüne wollen die Umlage der Straßenausbaubeiträge auf die Bürger behalten. Schon 2018 hatte die Stadt Mainz so von den Bürgern der Mainzer Neustadt 862.043,04 Euro eingenommen, die Bürger zahlten so rund 65 Prozent der Baumaßnahmen, kritisiert etwa die Interessengemeinschaft Mombacher Bürger.
Nun hat der Umbau der Boppstraße begonnen, zwei Jahre lang wird die Durststrecke für Anwohner und Ladenbesitzer dauern – in der Großen Langgasse sorgt das immer wieder für erheblichen Unmut. Für die Boppstraße hat die Stadt eigens ein Baustellenmaskottchen kreiert: Die Eule „Eduard“ soll an den bedeutenden Mainzer Stadtbaumeister Eduard Kreyßig erinnern, der die Mainzer Neustadt und große Teile von Mainz maßgeblich plante.
Die Umsetzung erfolgt in vier Bauabschnitten, im ersten Teil werden neue Leitungen durch die Mainzer Netze verlegt. Die Boppstraße wurde dazu zwischen Nackstraße und Josefsstraße halbseitig gesperrt, die Stadt richtete eine Einbahnstraße stadtauswärts ein – die wird auch wohl die gesamten zwei Jahre bestehen bleiben. Der erste Bauabschnitt soll bis Freitag, 30. August 2019 dauern, die Aspeltstraße aber bis Mitte September zur Einbahnstraße und nur vom Kaiser-Wilhelm-Ring her zugänglich sein.
Der erste Bauabschnitt soll bis Mai 2020 die Boppstraße zwischen Osteinstraße und Josefsstraße umgestalten, von Mai 2020 bis April 2021 kommt dann der Bereich Osteinstraße bis Bonifaziusplatz dran. Dazwischen, im November 2019 bis Oktober 2020 wird auch noch der Bereich Josefsstraße – Kaiser-Wilhelm-Ring mitgemacht. Der letzte Abschnitt rund um die Bonifaziuskirche ist für die Zeit November 2020 bis September 2021 angesetzt.
Info& auf Mainz&: Einen ausführlichen Bericht zur Umgestaltung der Boppstraße findet Ihr hier bei Mainz&, sämtliche Informationen und Unterlagen ganz ausführlich hier bei der Stadt Mainz. Die hat für alle Fragen, Anregungen und andere Anliegen für die gesamte Bauzeit eine E-Mail Adresse eingerichtet: boppstrasse(at)stadt.mainzde, von dort werden die Anliegen an die zuständigen Mitarbeiter weitergeleitet. Man werde „eine zeitnahe Rückmeldung erhalten“, versichert die Stadt. Weitere direkte Ansprechpartner findet Ihr hier bei der Stadt Mainz.