Zahnspangen sind vielen Menschen ein Gräuel, doch medizinisch sind sie nun einmal notwendig – doch wer kennt nicht den Horror vor den metallenen Zahnspangen? Das aber muss heutzutage nicht mehr sein: Transparente Zahnschienen wurden für vergleichbare Anwendungszwecke wie konventionelle Zahnspangen entwickelt, etwa um schiefe Zähne zu richten. Doch im Gegensatz zu den herkömmlichen Spangen sind die sogenannten „Aligner“ durchsichtig, komfortabel und können einfach über die Zahnreihen geschoben werden. In diesem Artikel beleuchten wir die Vorteile der neuen Technik und erklären, was man beachten muss.

Was ist eigentlich … ein Aligner ?

Transparente Zahnspangen, sogenannte "Aligner" haben viele Vorteile. - Foto: Dr. Smile
Transparente Zahnspangen, sogenannte „Aligner“ haben viele Vorteile. – Foto: Dr. Smile

Bei einem Aligner handelt es sich um eine transparente Zahnschiene, die im Rahmen einer Korrektur von Zahnfehlstellungen über eine Zahnreihe geschoben wird und Druck auf die Zähne ausübt. Meist kommt die Zahnschiene bei ästhetisch-kosmetischen Behandlungen zum Einsatz, kann unter Umständen aber auch bei medizinisch notwendigen Korrekturen sinnvoll sein. Grund genug, sich mit dem Thema Aligner etwas genauer auseinanderzusetzen. In diesem Zuge sollen der Unterschied zu klassischen losen und festen Zahnspangen, die potenzielle Eignung für bestimmte Patientengruppen, der Ablauf der Behandlung und die mögliche Kostenübernahme durch Dritte beleuchtet werden.

Zwar wird sowohl bei der Aligner-Therapie als auch bei der Anwendung von losen und festen Zahnspangen wie einer Multiband-Apparatur mit Druck auf die Zähne gearbeitet. Der Aligner kommt allerdings ohne einen Draht aus, was ihm einerseits die Bezeichnung „unsichtbare Zahnspange“ eingebracht hat, ihn im Gegenzug jedoch nicht zur Korrektur von schweren Zahnfehlstellungen wie einer Kieferfehlstellung oder einer Zahnretention befähigt.

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Dennoch ist festzuhalten, dass das Prinzip für die Anwendung bei leichteren bis mittelschweren Fällen durchaus geeignet erscheint. Dabei korreliert die individuelle Anwendungsdauer wie bei den anderen Zahnspangen-Typen mit dem Schweregrad der Zahnfehlstellung, was wiederum mitbestimmend für die unsichtbare Zahnspange ist. Genau wie lose Zahnspangen lassen sich Aligner  jederzeit aus dem Mund nehmen, sodass sie – im Gegensatz zu festen Zahnspangen –  ohne eine Fixation auf den Zähnen auskommen.

Wer kann eine Aligner-Behandlung in Anspruch nehmen?

In der Regel eignet sich eine Aligner-Therapie für Jugendliche und Erwachsene, deren Gebiss keine Milchzähne mehr enthält. Anschließend hängt es vom individuellen Anbieter und dem mit ihm verbundenen Zahnschienen-System ab, ob nur Erwachsene oder auch Jugendliche behandelt werden.

Eine transparente Zahnspange in ihrer Aufbewahrungsbox. - Foto: Dr. Smile
Eine transparente Zahnspange in ihrer Aufbewahrungsbox. – Foto: Dr. Smile

Darüber hinaus sind eine Voruntersuchung und ein Beratungsgespräch bei einem Dentisten zwingend notwendig. Bei diesem Termin wird festgestellt, welchem Schweregrad der kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG) sich die konkret vorliegende Zahnfehlstellung zuordnen lässt, und ob diese Therapieform für den Patienten überhaupt geeignet ist.

Mittels einer unsichtbaren Zahnschiene lassen sich in den meisten Fällen Zahnkorrekturen im Bereich der KIG 1 und 2, zuweilen auch KIG 3 vornehmen. Dabei ist anzumerken, dass die Korrekturen von Zahnfehlstellungen aus beiden erstgenannten Gruppen von den gesetzlichen wie privaten Krankenkassen als kosmetisch-ästhetische Behandlungen eingestuft werden, was sich auf die Kostenübernahme auswirkt. Dazu im vorletzten Abschnitt aber auch noch etwas mehr.

Welche Schritte umfasst eine Aligner-Behandlung?

Das Beratungsgespräch bildet mit der Voruntersuchung den Auftakt der Aligner-Therapie. Sollte die transparente Schiene für die Behandlung infrage kommen, wird im nächsten Schritt ein Röntgenbild beziehungsweise ein Gebissabdruck angefertigt. Unter Einsatz von 3D-Computertechnologie und 3D-Druck entstehen sowohl ein Behandlungsplan als auch die einzelnen, für die Therapie benötigten Zahnschienen.

3D-Drucker kommen heute tatsächlich auch in Zahnarztlaboren bei der Fertigung von Zahnschienen zum Einsatz. - Foto: gik
3D-Drucker kommen heute tatsächlich auch in Zahnarztlaboren bei der Fertigung von Zahnschienen zum Einsatz. – Foto: gik

Die genaue Menge der Zahnschienen schwankt in Abhängigkeit vom Aufwand der Zahnkorrektur durchschnittlich zwischen zehn und 50 Alignern. Diese sollten mindestens 20, besser noch 22 Stunden pro Tag – mit Ausnahme der Sporttrainings- und Essenszeiten – getragen werden. Die Zahnpflege gestaltet sich dabei nicht wesentlich komplizierter als die normale, aufmerksame Zahnpflege, weil sich die transparente Schiene herausnehmen und separat putzen lässt.

Nach zehn bis 14 Tagen wird ein Foto des Gebisses nach vorher exakt definierter Art angefertigt und in der Behandlungsapp hochgeladen. Dies ermöglicht es dem behandelnden Dentisten, den Behandlungsfortschritt einzuschätzen und entweder die nächste Behandlungsstufe einzuleiten oder eine Korrektur vorzunehmen. Gut zu wissen: Naturgemäß kann ein Foto das Behandlungsgeschehen im Mund des Patienten nicht in allen Details abbilden. Ein regelmäßiger persönlicher Praxisbesuch ist daher grundsätzlich empfehlenswert.

Sobald die Zähne die gewünschte Position eingenommen haben, wird beim Abschluss-Kontrolltermin ein Retainer eingesetzt. Dieser an der Rückseite der Zahnreihe(n) angebrachte Draht fixiert die Zähne und verhindert ein erneutes Verschieben.

Wer übernimmt die Kosten für eine Aligner-Behandlung?

Da die Kosten für eine Aligner-Behandlung wesentlich vom Schweregrad der Zahnfehlstellung und der damit verbundenen Behandlungsdauer abhängen, ist es schwer, die individuellen Kosten genau zu beziffern. Die Angebote von privaten Anbietern starten meist bei Preisen von etwa 1.600 Euro; unter Umständen können sie sich auch auf bis zu 6.500 Euro belaufen. Umso wichtiger, vorab abzuklären, wer diese Kosten tragen muss.

  • Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die kieferorthopädischen Behandlungskosten von Erwachsenen – selbst bei den üblichen losen und festen Zahnspangen – nur in absoluten Ausnahmefällen wie etwa nach einem schwerwiegenden Unfall. Zudem schließen sie Aligner-Therapien in der Regel explizit aus dem Leistungsangebot aus.
  • Private Krankenkassen tragen die Kosten ebenfalls nur selten. So müssen unbedingt vor dem potenziellen Behandlungsbeginn die medizinische Notwendigkeit (KIG 3 oder mehr) nachgewiesen, die Ergebnisse der Voruntersuchung einsehbar gemacht und der zu ihnen gehörige Kostenvoranschlag eingereicht werden. Erst danach entscheidet sich, ob und in welchem eventuellen Maße ein Teil oder sogar die ganze Summe der Behandlungskosten erstattet wird.
  • Ähnliches wie für die privaten Krankenkassen gilt für die Zahnzusatzversicherungen. Auch bei ihnen sind die kieferorthopädischen Behandlungen für Erwachsene keine per se ausgemachte Sache; erst recht nicht, wenn keine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Es lohnt sich also, entsprechende Tarife diesbezüglich genau zu prüfen und eine Zahnzusatzversicherung bereits vor dem Start der Aligner-Therapie abzuschließen.

Worauf sollte man vor Antritt der Aligner-Behandlung achten?

Ein breites Lachen mit schönen Zähnen ist sehr attraktiv - wie hier bei den beiden Deutschen Weinköniginnen. - Foto: gik
Ein breites Lachen mit schönen Zähnen ist sehr attraktiv – wie hier bei den beiden Deutschen Weinköniginnen. – Foto: gik

Sowohl die Verbraucherschutzzentrale als auch die Bundeszahnärztekammer raten vor dem Vertragsabschluss und dem Antritt der Aligner-Behandlung dringend dazu, sich gründlich mit Haftungsfragen und der Gewährleistung der Patientensicherheit auseinanderzusetzen. So sollte beispielsweise unbedingt geklärt sein,

  • welcher konkrete Dentist für die Behandlung zuständig ist,
  • ob eine regelmäßige, detaillierte Behandlungsüberwachung in der Praxis vor Ort erfolgen kann und
  • wer im Zweifelsfall bei Behandlungsfehlern haftet.

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