Seit 1983 radelt jedes Jahr die „Tour der Hoffnung“ durch Deutschland auf der Suche nach Spendengeldern für den Kampf gegen Krebs bei Kindern. Denn jährlich erkranken etwa 2.000 Kinder in Deutschland an Krebs, und vollständige Heilung ist noch immer viel zu selten. 1,8 Millionen Euro sammelten die Radler 2015 für Forschung und Betreuung krebskranker Kinder – doch die große Tour hat auch noch eine kleine Schwester: Die Vor-Tour der Hoffnung. Rund 100 Prominente und Engagierte radeln jedes Jahr vor der Tour eine Vor-Tour und sammeln ebenfalls Spendengelder. Und in diesem Jahr rollte die Vor-Tour der Hoffnung durch Mainz und Rheinhessen.
Am 7. August geht es los mit dem Prolog, einer 30 Kilometer langen Rundfahrt, und die rollt kreuz und quer durch Mainz: Vom Headquarter, dem Atrium Hotel in Finthen, geht es zur Opel-Arena, nach Hechtsheim, zum Dom und über den Rhein und Heidesheim nach Gonsenheim und zurück nach Finthen.
1996 wurde die Vor-Tour geboren, von Jürgen Grünwald, damals Verkehrsdirektor der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und heute Geschäftsführer des „Hotel Zur Post“ in Waldbreitbach Grünwald wollte mit dem Rennrad zum Start der Tour der Hoffnung nach Gießen fahren, um dort einen ansehnlichen „Startscheck“ zu übergeben – es wurden 4.500 Euro. Seither ist die Vor-Tour fester Bestandteil der Tour der Hoffnung, aus den ersten zwei Radlern wurden inzwischen rund 100 Teilnehmer – und 2015 wurde die Spendensumme von 421.618,68 Euro überreicht.
Die Idee hinter dem allen: Krebs kranken Kindern besser zu helfen, die Forschung im Bereich Krebs voran zu treiben und ganz allgemein mitzuhelfen, dass Krebs endlich zu einer komplett besiegbaren Krankheit wird. Es war der Gießener Mediziner Professor Fritz Lampert, Leiter der Kinderkrebsstation „Peiper“ an der Uni-Klinik Gießen, der im Frühjahr 1983 einen Ausweg suchte: Lampert arbeitete in der Leukämie-Forschung, damals hatten an Blutkrebs erkrankte Kinder zwar schon eine durchschnittliche Heilungschance von rund 60 Prozent – aber es waren eben nur 60 Prozent.
Wenn doch nur ein Elternteil tagsüber ihrem Kind in der schweren Chemotherapie-Zeit Kinder Familienatmosphäre vermitteln könnte, wenn eine ständige ambulante Versorgung mit geschulten Kräften durchgeführt werden könnt, wenn doch nur ein spezielles Chromosomen-Labor eingerichtet werden könnte zur noch besseren Untersuchung – die Wunschliste des Fritz Lampert war lang. Und weil nie das Geld der öffentlichen Hand ausreichte, verfiel schließlich der Pressereferent der Uni Gießen auf die Idee, eine Radtour zum Spendensammeln zu organisieren.
Seither haben sich Hunderte für den guten zweck aufs Rad geschwungen, treten jedes Jahr Dutzende von Politikern und anderer Prominenz in die Pedale. Mehr als 30 Millionen Euro wurden an Kinderkliniken im In- und Ausland gespendet, allein 20156 kamen 1,8 Millionen Euro zusammen. Über die Verteilung der Gelder gibt die Tour der Hoffnung minutiös Auskunft: 5 Kliniken, 13 Forschungseinrichtungen und 20 Betreuungseinrichtungen profitierten 2015 von den Geldern. Denn längst unterstützt die Tour der Hoffnung auch Hospize und Elterninitiativen sowie die Kinderhilfe für Organtransplantationen. Das Geld komme wirklich eins zu eins den Kindern zugute, sämtliche Kosten würden von Sponsoren oder den Teilnehmern selbst getragen, heißt es.
Die Vor-Tour wiederum unterstützt das Vorhaben mit einer eigenen Runde, vom 7. bis 9. August treten nu schon zum 21. Mal namhafte Sportler, Politiker, Manager, Ärzte und idealistisch gesinnte Bürger in die Pedalen. Auf 260 Kilometern geht es in diesem Jahr durch Mainz und Rheinhessen – und am ersten großen Tag, am 8. August rollt der Tross über Zornheim nach Alzey und zurück via Osthofen nach Oppenheim und Nierstein. Und um 18.00 Uhr rollt die Vor-Tour in Mainz-Ebersheim ein, und dann könnt Ihr ein spektakuläres Event erleben: Ex-Rechweltmeister Eberhard Gienger nämlich wird mit dem Fallschirm direkt auf dem Festplatz landen.
Und überall, wo die Tour Station macht, wird natürlich auch gefeiert, gibt es Begrüßungen, Scheckübergaben und Kindergarten- und Schulkinder, die das Tour-eigene Lied aufführen. In Ebersheim versprechen die Organisatoren Aktionen der Feuerwehr und Kinderschminken sowie Spanferkel und Bratwurst, Weinstand, Bierstand… Ihr seht: Ein guter Grund für einen Ausflug nach Ebersheim. Und vergesst Eure Spendengroschen nicht… In Mainz unterstützte die Tour der Hoffnung übrigens zuletzt den Förderverein für Tumor- und leukämiekranke Kinder e.V..
Info& auf Mainz&: 21. Vor-Tour der Hoffnung vom 7. bis 9. August 2016 in Rheinhessen und Mainz. Prolog am 7. August durch Mainz, am 8. August macht die Vor-Tour um 18.00 Uhr in Mainz-Ebersheim Station. Alle Infos hier im Internet.