Die Verhandlungen zwischen der Universitätsmedizin Mainz und der Gewerkschaft Ver.di sind auch in der 4. Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geblieben. Die Folge: Ver.di ruft die Bediensteten an der Mainzer Uniklinik für Donnerstag und Freitag zu einem zweitägigen Warnstreik auf. Die Klinik werde „quasi in den Sonntagsmodus versetzt“, kündigte die Gewerkschaft an. Von der Unimedizin hieß es, aufschiebbare Operationen oder Behandlungen könnten nicht stattfinden. Der Notdienst sei aber gewährleistet.

Die Warnstreiks der Gewerkschaft Ver.di erreichen jetzt auch die Mainzer Unimedizin. - Foto: Ver.di
Die Warnstreiks der Gewerkschaft Ver.di erreichen jetzt auch die Mainzer Unimedizin. – Foto: Ver.di

Am Mittwoch hatte die vierte Verhandlungsrunde zwischen der Universitätsmedizin Mainz und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zur Anpassung des Haustarifvertrags stattgefunden, doch die beiden Parteien konnten sich nicht einigen. Die Arbeitgeberseite habe kein neues Angebot vorgelegt, sondern lediglich das Angebot der dritten Verhandlungsrunde wiederholt, klagte die Gewerkschaft Ver.di – das sei aber schon damals als nicht verhandlungsfähig abgelehnt worden.

Demnach biete die Unimedizin weiter lediglich eine Tarifanhebung von drei Mal 2 Prozent in drei Stufen, und zwar rückwirkend ab dem 1. Januar 2023, weitere 2 Prozent zum 01.06.2023 sowie noch einmal 2 Prozent zum 01.01.2024. Damit aber bleibe die Arbeitgeberseite um rund die Hälfte unter der von der Gewerkschaft geforderten Steigerung von 550 Euro für eine Vollzeitkraft, kritisierte Ver.di weiter. Zudem fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung des Zuschlags für Nachtarbeit von 25 Prozent auf 40 Prozent, einen Einstieg in die Verhandlungen zur Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit sowie die Übernahme des 49 Euro-Tickets exklusiv für alle Ver.di-Mitglieder.

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Ver.di: Angebot der Arbeitgeber bedeutet Reallohnverlust

„Es bleibt dabei: Dieses Angebot würde für alle Beschäftigten der Universitätsmedizin einen nicht tragbaren Reallohnverlust bedeuten“, betonte Ver.di-Verhandlungsführer Frank Hutmacher mit Blick auf die Kern-Tarifsteigerung. Man habe am Mittwoch „sehr auf ein besseres Angebot gehofft, aber die Arbeitgeberseite hat sich keinen Schritt auf die Beschäftigten zubewegt“, kritisierte Hutmacher zudem. Damit sei der angekündigte Warnstreik „nicht mehr abzuwenden.“

Die Mainzer Unimedizin wird nun am Donnerstag und Freitag bestreikt- Foto: Unimedizin
Die Mainzer Unimedizin wird nun am Donnerstag und Freitag bestreikt- Foto: Unimedizin

Gestreikt werden soll nun von Donnerstag, dem 4. Mai 2023 ab 6.00 Uhr, bis Samstag, den 6. Mai 2023 um 6.00 Uhr. „Mit dem Warnstreik wird es am Donnerstag und Freitag zu großen Einschränkungen des regulären Klinikbetriebs kommen“, betonte Ver.di, die Klinik werde damit „quasi in den Sonntagsmodus versetzt.“ Einige zusätzliche Stationen und Bereiche sollten Betten reduzieren oder würden ganz geschlossen.

Von Seiten der Universitätsmedizin hieß es, man sei auf die Streiksituation vorbereitet. Die Tarifpartner hätten bereits vor einigen Tagen eine Notdienstvereinbarung unterzeichnet, teilten beide Seiten übereinstimmend mit. Damit solle die Versorgung aller dringenden Behandlungen, onkologischen Behandlungen, drohenden Organverluste, Dialysen und anderer Akut- und Notfälle sichergestellt werden. „Aufschiebbare Behandlungen oder Operationen können jedoch nicht stattfinden“, hieß es von Seiten der Klinikleitung.

„Wir bedauern sehr, dass wir heute keine tarifliche Einigung erreicht haben und somit auch die negativen Auswirkungen auf die Versorgung unserer Patienten nicht abwenden konnten“, sagte der Kaufmännische Vorstand und Verhandlungsführer der Universitätsmedizin Mainz, Christian Elsner. Man setze jedoch „weiterhin auf einen vertrauensvollen und konstruktiven Dialog mit unserem Tarifpartner, und stehen zu unserem Wort, dass wir uns gegenüber den Mitarbeitenden verpflichtet sehen, die Reallöhne zu sichern und die Inflation soweit wie möglich auszugleichen.“ Ein Termin für eine weitere Verhandlungsrunde der Tarifpartner steht noch nicht fest.

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