Und wieder warnt das Landeskriminalamt (LKA) in Mainz vor einer neuen, perfiden Betrugsmasche: Dieses Mal nützen die Betrüger das Mitleid von Menschen aus, die scheinbar gestrandeten Reisenden aus einer Notlage helfen wollen. Bei der Masche „Stranded Traveller Scam“ geben sich britische und irische Betrüger als gestrandete Touristen aus und täuschen eine Notlage vor, warnt das LKA, und rät: Lasst Euch nicht emotional erpressen, und ruft die Polizei!

Ein gestrandeter Reisender in Not? Leider ist das in den meisten Fällen nur eine perfide Betrugsmasche, warnt das LKA Rheinland-Pfalz. - Symbolfoto : LKA RLP
SymbolbildEin gestrandeter Reisender in Not? Leider ist das in den meisten Fällen nur eine perfide Betrugsmasche, warnt das LKA Rheinland-Pfalz. – Symbolfoto: LKA RLP

Es passiert an belebten Orten wie Bahnhöfen, Innenstädten, Supermarktparkplätzen oder Raststätten: Scheinbar verzweifelte Touristen sprechen Passanten an und geben vor, in Not zu sein. Mal behaupten sie, durch Diebstahl ihre Dokumente und Geld verloren zu haben, mal berichten sie, ihre EC-Karte verloren zu haben, oder ihr Auto sei abgeschleppt worden. Das Ziel ist aber immer dasselbe: die angebliche Notlage soll die Hilfsbereitschaft der Passanten ausnutzen – die Betrüger wollen schlicht an Euer Geld.

Zur Täuschung wird dann etwa eine angebliche Banking-App benutzt, die den Anschein erwecken soll, dass der geforderte Geldbeitrag per Überweisung zurückgezahlt wird. Während das Opfer anwesend ist, wird eine Sofort-Überweisung vorgetäuscht. Doch tatsächlich wird die Transaktion entweder nie ausgeführt oder unmittelbar abgebrochen. Das Ergebnis: Das Opfer bleibt auf dem Schaden sitzen und sieht sein Geld nie wieder – während die Betrüger längst verschwunden sind.

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Vermeintlich gestrandete Reisende zucken Geld mit „Notlage“ ab

Das Landeskriminalamt und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnen nun: Diese europaweit gängige Betrugsmasche ist nun auch in Rheinland-Pfalz angekommen. Das ist besonders perfide, weil die Touristensaison gerade so richtig losgeht, und Mainzer traditionell sehr hilfsbereite Menschen sind. Doch bevor Ihr jemandem in einer scheinbaren finanziellen Notlage helft, solltet Ihr sehr misstrauisch werden. rät das LKA: „Seien Sie misstrauisch, wenn Fremde Sie um Bargeld bitten. Besonders, wenn diese behaupten, das Geld sofort per Überweisung zurückzahlen zu können, sollten Sie skeptisch sein.“

Bahnhöfe sind besonders beliebte orte für die Betrugsmasche "Gestrandeter Reisender". - Foto: gik
Bahnhöfe sind besonders beliebte orte für die Betrugsmasche „Gestrandeter Reisender“. – Foto: gik

Auch sollte man die angebliche Notlage sehr kritisch hinterfragen. Besonders wichtig: Lassen Euch nicht von dramatischen Erzählungen unter Druck setzen, denn genau das ist die Absicht – es geht darum, mit Emotionen zu manipulieren. „Betrüger nutzen gezielt Mitleid, um Ihre Hilfsbereitschaft auszunutzen“, warnt das LKA. Solltet Ihr doch auf eine Transaktion eingehen, solltet Ihr Überweisungen erst überprüfen, bevor Ihr Geld rausgebt: „Stellen Sie sicher, dass das Geld tatsächlich auf Ihrem Konto eingegangen ist“, rät das LKA. Da das aber oft ein paar Tage dauert, heißt es im Zweifel: Finger weg!

Die Polizei Rheinland-Pfalz bittet zudem die Bevölkerung um Wachsamkeit und rät, Verdachtsfälle umgehend zu melden. Wer Zeuge eines solchen Betrugsversuchs wird oder selbst betroffen ist, sollte sich unbedingt an die nächste Polizeidienststelle wenden oder den Notruf 110 wählen. Dann kann man die Situation schildern und auch gleich den „hilfebedürftigen“ Reisenden – wenn der dann noch echte Hilfe braucht – und nicht längst getürmt ist -, hilft die Polizei sicher gerne weiter.

Info& auf Mainz&: Aktuelle Informationen, welche Phishing-Betrugmails gerade im Umlauf sind, findet Ihr hier bei der Verbraucherzentrale im Internet. Anzeigen bei der Polizei könnt Ihr im Übrigen auch online erstatten, und zwar über die Online-Wache der Polizei in Deutschland.