Eine ganze Serie von anonymen Bombendrohungen haben am Montag bundesweit Schulen erschreckt. Betroffen waren auch Schulen in Rheinland-Pfalz, darunter auch eine Schule im Kreis Mainz-Bingen. Bei ihnen gingen anonyme Drohschreiben ein, die laut Landeskriminalamt einen „Bezug zur Lage in Nahost“ haben. Konkreter wurde die Behörde nicht, von einer Ernsthaftigkeit der Drohungen sei aber nicht auszugehen. Ernst genommen werden sollten solche Drohungen trotzdem, bittet die Polizei.
Die Serie von Drohbriefen betraf laut Medienberichten vor allem die Bundesländer Brandenburg, Hamburg und eben Rheinland-Pfalz. Wie die FAZ online berichtete, wurde die Polizei im Westen Brandenburgs am Morgen von bislang 16 Schulen über inhaltlich identische E-Mails mit bedrohlichem Inhalt informiert. In der Stadt Brandenburg an der Havel etwa waren gleich 13 Schulen betroffen, zwei wurden vorsorglich ganz geschlossen. Auch an fünf Hamburger Schulen hätten Unbekannte Bedrohungsmails geschickt – „Tausende Schüler mussten deshalb am Morgen zunächst zu Hause bleiben“, schreibt die FAZ.
Am Nachmittag informierte dann das Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz, dass auch Schulen in Rheinland-Pfalz von der Serie betroffen gewesen seien. Um welche Schulen in welchen Regionen es sich dabei gehandelt hatte, sagte das LKA nicht. Mainzer Schulen seien aber nicht darunter gewesen, sagte der Mainzer Polizeisprecher Roberto Rinaldo auf Mainz&-Anfrage. Allerdings ging bei einer Schule im Kreis Mainz-Bingen ebenfalls ein solches Drohschreiben ein, die Lage habe aber gleich am frühen Morgen geklärt werden können, sagte Rinaldo weiter.
LKA: keine ernsthafte Gefahr, aber Drohungen ernst Nehmen
Tatsächlich betonte das LKA in seiner Mitteilung auch, es sei aktuell nicht „von einer Ernsthaftigkeit der Drohungen auszugehen.“ Offenbar stellten die Drohschreiben aber einen Bezug zum Gaza-Krieg her, wie genau der aussah, auch dazu gab es keinerlei Informationen. „Da die Ermittlungen derzeit noch laufen, können zum aktuellen Ermittlungsstand keine Angaben gemacht werden“, hieß es lediglich. Es werde aber „weiterhin jedem Sachverhalt mit der im Einzelfall gebotenen Sorgfalt und Intensität nachgegangen“, betonte das LKA weiter.
Überhaupt mahnte die Polizei, die Vielzahl der Drohungen in den vergangenen Stunden dürfe nun „nicht zur Abstumpfung gegenüber neuen, potenziell gefährlichen Situationen führen.“ Es sei weiter wichtig, mit Drohungen „sensibel und wohl überlegt“ umzugehen – und sie im Zweifelsfall lieber Ernst zu nehmen. Die Polizei bittet deshalb darum, nach Erhalt einer solchen Drohung umgehend die Polizei über die Notrufnummer 110 zu alarmieren, damit polizeiliche sowie eventuelle schulische Maßnahmen angestoßen und koordiniert werden könnten.
„Anonyme Drohungen sind grundsätzlich dazu geeignet, eine erhebliche Verunsicherung in der Bevölkerung hervorzurufen“, heißt es beim LKA weiter. Und dort weiß man auch darauf hin, dass dies kein Kavaliersdelikt und kein einfacher „Streich“ ist: „Bombendrohungen stellen eine Straftat dar und können somit entsprechend rechtlich geahndet werden“, warnt die Polizei. Auch könnten die Kosten für polizeiliche Einsatzmaßnahmen den Verursachern in Rechnung gestellt werden – einige Tausend Euro kommen da schnell zusammen.
Info& auf Mainz&: Mehr zu den Vorfällen in Brandenburg findet Ihr hier bei der Stadt Brandenburg im Internet.