Eine kräftige Geldspritze für die Stadt Mainz: 380.000 Euro gab es am Montag für die Stadt Mainz aus dem Mainzer Innenministerium, das Geld stammt aus dem Topf der sogenannten „Innenstadt-Impulse“, und soll genau dafür dienen: Fünf Projekte will die Stadt damit zur Stärkung der Mainzer Innenstadt auf den Weg bringen. Dazu gehören Konzepte rund um Digitalisierung und Smart City, die Stärkung von Pop-up-Kreativräumen, die Wiederbelebung von Leerständen sowie eine Neukonzeptionierung der Weihnachtsbeleuchtung. Der neue Fördermitteldezernent Karsten Lange (CDU) sagte erfreut: „Das war leichtes Geld für Mainz.“

Die roten Buchstaben der Mainz-Image-Kampagne sind zurück - und mit ihnen Fördermittel des Landes Rheinland-Pfalz. - Foto: Stadt Mainz
Die roten Buchstaben der Mainz-Image-Kampagne sind zurück – und mit ihnen Fördermittel des Landes Rheinland-Pfalz. – Foto: Stadt Mainz

Bereits im Jahr 2023 hatte die Landeshauptstadt Mainz erste Projekte im Zuge der „Innenstadt-Impulse“ aufgelegt – es war eine Konsequenz aus den Krisen der Corona-Pandemiejahre, als die Innenstädte bundesweit unter Besuchermangel litten. Das Ziel: „frische und attraktive Angebote in der Innenstadt bereit zu halten, und Bürgern wieder den Weg ins Stadtzentrum näher zu bringen“, wie man bei der Stadt Mainr formuliert. Mit den Fördergeldern wurden damals unter anderem die digitale Leerstandsplattform „LeAn“ beschafft, die jetzt an den Start ging.

2023 wurde zudem die Mainz-Kampagne mit den groß dimensionierten „MA_NZ“-Lettern als wanderndem Blickfang finanziert, die zu einem Lieblings-Fotomotiv der Mainzer wurde – das fehlende „I“ war nämlich eigens ausgespart, damit es die Bürger selbst bilden und so ein Teil des Mainz-Gefühls werden. Nun sind die Buchstaben zurück – als Fotomotiv für den zweiten Schub der „Innenstadt-Impulse“.

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380.000 Euro vom Land für fünf Innenstadtprojekte

Dafür gab es am Montag  ein kräftige Finanzspritze von einem guten bekannten: Innenminister und Ex-OB Michael Ebling (SPD), aktuell Landtagskandidat der SPD für den Wahlkreis in der Mainzer Innenstadt, überbrachte einen neuen Förderbescheid des Landes in Höhe von rund 380.000 Euro. Damit sollen nun fünf neue Projekte realisiert werden, die Stadt Mainz schießt dabei übrigens ergänzend 10 Prozent Eigenanteil hinzu. Bei den Projekten werde es „um Digitalisierung und Smart-City-Elemente gehen sowie die Stärkung von Pop-up-Kreativräumen, um Leerstände zu beleben“, teilte die Stadt nun mit.

Pressekonferenz für die neuen Innenstadt-Impulse mit (on links) OB NIno Haase (Parteilos), Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz und Fördermitteldezernent Karsten Lange (beide CDU). - Fotos: Stadt Mainz, Collage: Mainz&
Pressekonferenz für die neuen Innenstadt-Impulse mit (on links) OB NIno Haase (Parteilos), Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz und Fördermitteldezernent Karsten Lange (beide CDU). – Fotos: Stadt Mainz, Collage: Mainz&

Man wolle überhaupt Quartiere der Innenstadt „neu denken“, sagte Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU): „Die Förderung ist wichtig, um gezielt Maßnahmen voranzutreiben, damit unsere Innenstadt für die Bürger, Gäste und Kunden attraktiv, liebens- und lebenswert bleibt und eine Zukunft hat.“ Dabei hätten die einzelnen Quartiere eine Bedeutung, „weil diese mit ihrem besonderen Flair und ihren Angeboten maßgeblich zur Attraktivität unserer Innenstadt beitragen.“

100.000 Euro stehen dafür bereit, damit sollen Projekte zum „kreativen Umgang mit urbanem Raum“ sowie andere Innenstadtprojekte gefördert werden, die vorrangig von den Akteuren aus den Quartieren in der Innenstadt und der Mainzer Stadtteile selbst kommen. Rund 120.000 Euro stehen für Pop-up Kreativräume zur Verfügung, dabei sollen leerstehende Flächen der Innenstadt durch die Wirtschaftsförderung angemietet und für Projekten der Kreativbranche zu günstigen Konditionen weiter gegeben werden. Ziel ist aber auch mehr Transparenz im Umgang mit Leerständen sowie eine Revitalisierung lange leer stehender Objekte durch die dauerhafte Ansiedlung von attraktiven Geschäften in der Innenstadt.

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Popup-Räume, KI in der Tourist Info und neue Christmas Lights

Zudem soll eine Machbarkeitsstudie (Budget: 35.000 Euro) erstellt werden, die „Potenziale der digitalen Transformation der Mainzer Innenstadt sowie die Erarbeitung geeigneter Smart City-Elemente“ aufzeigen soll. Die Mainzer Innenstadt besteche „durch eine Mixtur aus Attraktivität, Gemütlichkeit und einem vielfältigen Angebot“, sagte Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos), damit sie aber ihre hohe Anziehungskraft behaupten könne, „müssen wir investieren“, betonte er: „Die Rekordzahlen beim Tourismus im letzten Jahr und die niedrige Leerstandsquote mit Blick auf vergleichbare Städte spornen uns an. Es gilt, stets hellwach zu bleiben, Quartiere zu stärken und immer wieder neue Wege zu beschreiten.“

Scheckübergabe mit Innenminister Michael Ebling (SPD, 2. von links). - Foto: Stadt Mainz
Scheckübergabe mit Innenminister Michael Ebling (SPD, 2. von links). – Foto: Stadt Mainz

Zum Thema „neue Wege“ passen auch die Projekte 4 und 5: Mit einem Budget von rund 100.000 Euro soll die Marketinggesellschaft Mainzplus eine Neukonzeption von „Christmas Lights: Mainz leuchtet im Winter“ auf den Weg bringen – also ein neues Beleuchtungskonzept während der Weihnachtszeit in der Mainzer Innenstadt – sowie die Dachmarke „Weihnachtsstadt Mainz“ in Kombination mit Gastronomie, Kultur und Kunst weiterentwickeln. Und schließlich steht noch das Projekt „KI-gestützte, digitale Tourist Information“ (Budget: 70.000 Euro, mainzplus CITYMARKETING) auf der Liste, dabei soll „eine KI-Anwendung entwickelt werden, die das ‚Mainzgefühl‘ verkörpert“, so die Stadt weiter.

Ob das spezifische Mainz-Gefühl tatsächlich per Künstlicher Intelligenz geschaffen werden kann, könnte spannend werden, Ziel des Projektes sei es jedenfalls, „Informations- und Kommunikationsprozesse“ zu digitalisieren und eine größere Sichtbarkeit von Angeboten, Produkten und Betrieben im Bereich Tagestourismus zu erreichen. „Ich bin sehr froh, dass es uns als Stadt Mainz gelungen ist, diese Fördermittel zu sichern“, sagte jedenfalls Karsten Lange (CDU), der als Fördermitteldezernent einen Anteil daran gehabt haben dürfte: „Das war einfaches Geld für Mainz.“ Besonders das Gewerbe in der Innenstadt werde davon profitieren, betonte Lange, nun könne man „innovative Ideen umzusetzen und unsere Stadt nachhaltig zukunftsfähig zu gestalten.“

Info& auf Mainz&: Mehr zum Zustand der Mainzer Innenstadt und ihrer Attraktivität lest Ihr auch hier bei Mainz& – im Jahr 2024 hatten Händler und Gastronome bei einer Umfrage des Citymanagements der Innenstadt überhaupt keine guten Noten erteilt.

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