Die Stadt Mainz weitet das Anwohnerparken in der Mainzer Neustadt weiter aus, als letzter Bereich ist nun die nördliche Mainzer Neustadt an der Reihe: Ab dem 2. Mai gilt auch im Bereich zwischen Kreyßigstraße, Goethestraße, Rheinallee und Kaiser-Karl-Ring ein „Bewohnerparkgebiet“, damit kann hier das Auto dann dauerhaft nur noch legal mit einem Anwohnerparkausweis abgestellt werden. Die Stadt informiert am heutigen Dienstag, den 29- März 2022, in einer Online-Videokonferenz über die Änderungen.

Parkraum in der Mainzer Neustadt ist knapp - und soll noch knapper werden, wenn es nach der Ampel-Koalition geht. - Foto: gik
Parkraum in der Mainzer Neustadt ist knapp – und soll noch knapper werden, wenn es nach der Ampel-Koalition geht. – Foto: gik

Der Parkdruck in der Mainzer Neustadt ist enorm, mit rund 28.500 Menschen ist die Neustadt der Stadtteil mit der dichtesten Wohnbebauung. Hier finden sich aber auch die meisten Wohngemeinschaften – und das hat Folgen: Wohl nirgends in Mainz ist Parkraum so knapp wie in der Mainzer Neustadt, die Altstadt ausgenommen.

Doch in der Altstadt stehen den Bewohnern immerhin mehrere Parkhäuser zur Verfügung, in denen Dauerparkplätze angeboten werden, die Neustadt hat das nicht – um den äußerst knappen Parkraum wird deshalb heftig gerungen, viele Bewohner trauen sich gar nicht mehr, ihr Auto noch zu bewegen vor Angst, keinen Stellplatz mehr zu bekommen.

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Die Politik der grün-rot-gelben Ampel-Koalition in Mainz und insbesondere der Grünen lautet derweil: Parkplätze abschaffen. Die Bewohner sollten möglichst ihr Auto ganz abschaffen und sich mit Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen, lautet die dezidierte Ansage der Grünen-Politiker, die auch von der SPD unterstützt wird. „Wir werden Straßenraum umverteilen und in Zukunft Fahrradtrassen haben, wo heute Autos parken“, hatte etwa der damalige Grünen-Kreischef Christian Viering im Februar 2020 bei der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages für die dritte Ampel-Koalition angekündigt.

Die Mainzer Boppstraße vor ihrer Umgestaltung. - Foto: gik
Die Mainzer Boppstraße vor ihrer Umgestaltung. – Foto: gik

Die Ampel macht seither Ernst: Ob Boppstraße oder Bonifaziusplatz, der Fokus bei Umbauarbeiten liegt beständig auf dem Abbau von Parkplätzen in der Innenstadt, Alternativen zum Abstellen der Pkws werden indes nicht geschaffen. Als CDU-Stadtrat Karsten Lange 2020 im Mainzer Stadtrat ein Parkhaus auf dem Parkplatz am Stadtwerke-Hochhaus vorschlug, wurde er regelrecht niedergemacht – das sei eine „rückständige“ Politik, beschieden ihn SPD und Grüne verächtlich. Lange hatte hingegen argumentiert, ein solches Parkhaus für die Anwohner könne gerade dazu dienen, um mehr Autos von den Straßen zu holen – dass ein erheblicher Teil der Neustadt-Anwohner in Zukunft ihr Auto abschaffe, sei schlicht unrealistisch.

Um den Parkdruck zu verringern, wurde inzwischen praktisch die gesamte Mainzer Neustadt zum Anwohner-Parkgebiet umgewandelt – der letzte Schritt folgt nun im Mai: Ab 2. Mai wird nun auch der nordöstliche Teil der Mainzer Neustadt zum „Bewohnerparkgebiet“, wie das bei der Stadt Mainz heißt. Zum 1. Februar war bereits das Bewohnerparkgebiet N5 in Kraft getreten, das zwischen dem Barbarossaring, der Goethestraße und der Kreyßigstraße liegt.

 

Nun sind die angrenzenden Straßen an der Reihe: Ab dem 2. Mai wird der Bereich zwischen Kreyßigstraße und Rheinallee, Goethestraße und Kaiser-Karl-Ring zum Bewohnerparkgebiet N6. Damit können hier über längere Zeit nur noch Bewohner mit Berechtigungsausweis ihr Auto abstellen, der Ausweis kostet 60,- Euro für zwei Jahre, Anspruch auf einen Parkplatz erwerbe man damit aber nicht, betont die Stadt ausdrücklich. Besuchern und Kunden stünden zudem die vorhandenen öffentlichen Stellplätze „ganz überwiegend mittels Parkscheibe für 1,5 Stunden zum Beparken zur Verfügung“, heißt es weiter. Besucher, die länger bleiben, sind im Wohngebiet nicht vorgesehen.

Bereiche des Bewohnerparkens in Mainz. - Karte: Interaktiver Stadtplan, Stadt Mainz
Bereiche des Bewohnerparkens in Mainz. – Karte: Interaktiver Stadtplan, Stadt Mainz

Ein Sonderbereich ist die Goethestraße, auf dem Grünstreifen finden sich viele, für die Neustadt wichtige Parkplätze, die auch für das Polizeipräsidium am Goetheplatz benötigt werden. Hier könne auf knapp 70 Stellplätzen entlang der Goethestraße sowie der Nahestraße an Parkscheinautomaten bis zu 10 Stunden Parkzeit das Fahrzeug abgestellt werden, teilte die Stadt weiter mit. Über alle neuen Regeln will die Stadt zudem am Abend in einer Video-Schaltkonferenz informieren: Um 18.30 Uhr sind alle Anwohner und Interessierten zu einer Video-Konferenz eingeladen. Nach einer Vorstellung der ab 2. Mai geltenden Parkregelungen sowie über die Möglichkeiten zur Beantragung eines Bewohnerparkausweises bestehe auch die Möglichkeit zu Fragen.

Info& auf Mainz&: Anwohner-Informationsveranstaltung zum neuen Anwohner-Parken in der Mainzer Neustadt (N6) am Dienstag, 29. März 2022 ab 18.30 Uhr. Den Meeting-Link zur Teilnahme an dieser Informationsveranstaltung findet Ihr auf der Homepage des Stadt Mainz genau hier. Informationen zum Bewohnerparken in Mainz samt Link zum Antrag für einen Bewohnerparkausweis findet Ihr auch hier im Internet.