Das Mainzer Rheinufer ist im Gegensatz zu anderen Städten eine überraschend Gastronomie-freie Zone – das wird in diesem Sommer noch schlimmer: Das beliebte Big Easy an der Mainzer Rheingoldhalle wird nach seiner Corona-Auszeit nicht wieder öffnen. Die Nachricht kam von den designierten Nachfolgern: In den Räumen soll eine Filiale von „Burgerheart“ öffnen, allerdings erst im Spätsommer 2022. Damit bleibt die wichtigste Mainzer Rheinterrasse für den Großteil des Sommers geschlossen.
2014 hatte das Big Easy mit amerikanischer Südstaaten-Küche die Mainzer Gastro-Szene und vor allem das Mainzer Rheinufer belebt: Mit Logenblick auf den Rhein gab es nicht nur herausragende Burger, sondern auch Essen aus der Cajun Küche der US-Südstaaten-Metropole New Orleans. Ein besonderes Highlight: Mit ihrer Terrasse direkt zur Rheinuferpromenade brachte das „Big Easy“ auch richtiges Südländer-Flair nach Mainz.
Doch in der Corona-Pandemie hatte das Restaurant zu kämpfen, nach dem letzten Lockdown des Winters 2021-2022 blieb das Lokal zu. „Wir bauen um – für Euch“, lautete der bis heute letzte Eintrag vom 4. Januar 2022 auf der Facebookseite: „Daher bleiben wir bis auf Weiteres erstmal geschlossen. Aber keine Sorge – wir kommen wieder“, versicherten die Macher noch – daraus wird aber nun nichts: Das „Big Easy“ bleibt dauerhaft zu.
Stattdessen soll hier nun eine Filiale des Würzburger Franchise-Unternehmens „Burgerheart“ entstehen. „Die Räumlichkeiten des Big Easy erhalten neuen Wind in Form eines Burgerheart Re-Modelling“, teilte Burgerheart am Freitag mit. Derzeit werde eifrig am Umbau des Objekts am Jockel-Fuchs-Platz geplant – öffnen soll das Franchise dann im Spätsommer 2022. Geboten werden sollen „ein florales Interieur und leckere Burger.“
Nach der Eröffnung sollen hier etwa 40-45 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit arbeiten, einige der Stellen seien noch offen, hieß es weiter: „Unsere Crew braucht auf jeden Fall noch Verstärkung, auch wenn wir viele Mitarbeiter des Big Easy weiterhin beschäftigen dürfen.“ Man suche noch Kollegen in den Bereichen Bar, Service und Küche, sagte Geschäftsführer Nick Schäfer, der neben Burgerheart auch das Wilma Wunder am Mainzer Marktplatz führt.
Das „Burgerheart“ ist somit auch Teil der Enchilada Gruppe, die in Mainz das Besitos, das Wilma Wunder und das Aposto betreiben oder betrieben haben. Im Burgerheart soll es künftig neben Burgern, „saftiges BBQ, crunchy Canadian Fries, frische Salad Bowls und homemade Lemonades“ geben, so die Ankündigung weiter. Besonders am Burgerheart ist ferner ein eigenes Sozial-Projekt: Mit der Initiative „beyondheart“ werde jedem verkauften Burger wird automatisch ein Essen an Menschen in Not gespendet. Aktuell unterstütze man Projekte in Kenia und Burundi, heißt es bei Burgerheart weiter.
Viele Nutzer der sozialen Netzwerke äußerten sich in ersten Reaktionen jedoch enttäuscht: Burgerläden gebe es in Mainz doch mehr als genug, kommentierten diverse Mainzer – das Südstaaten-Thema hingegen sei doch mal eine schöne Abwechslung gewesen. Den X-ten Burgerladen brauche Mainz nun wirklich nicht – schon gar nicht an der Rheinpromenade. Die bleibt durch den neuerlichen Umbau nun weiter eine gastronomische Einöde: Allein das Hilton-Hotel bietet nun noch einen Restaurantbetrieb an der Rheinuferpromenade auf Höhe der Innenstadt – bis zum Hyatt-Hotel am Fort Malakoff herrscht Gastro-Lücke.
In Richtung Zollhafen und Mainzer Norden hält – abgesehen vom Mainzstrand – allein die Caponniere mit Getränken und kleineren Speisen die Versorgung aufrecht. Essen gehen ist am Mainzer Rheinufer? Das bleibt weiter Mangelware.
Info& auf Mainz&: Mehr zur stagnierenden Entwicklung des Mainzer Rheinufers könnt Ihr auch hier bei Mainz& nachlesen: