Der 50. Weihnachtsmarkt in Mainz ist Geschichte, und Beschicker und Polizei in Mainz ziehen ein zufriedenes Fazit. Rheinland-Pfalz habe „einmal mehr gezeigt: Wir können friedlich und fröhlich feiern, wir sind ein sicheres Bundesland“, betonte Innenminister Michael Ebling (SPD) am Dienstag. Auch in Mainz betonte die Polizei, es habe nur wenige Straftaten gegeben, bei den Standbetreibern auf dem Weihnachtsmarkt hieß es indes auch: Weniger Besucher als sonst – vermutlich machte der Dauerregen an den ersten Wochenenden weniger Lust auf Weihnachtsmarkt.
Seit 1975 gibt es nun schon das Budendorf zu Füßen des Mainzer Doms, sein 50-jähriges Bestehen feierte der Mainzer Weihnachtsmarkt deshalb in diesem Jahr. Es wurde ein ruhiges Jubiläum: Wegen hoher GEMA-Forderungen strich die Stadt Mainz außer zur Eröffnung das Musikprogramm, lediglich eine Jubiläumstasse machte auf den runden Geburtstag aufmerksam. Ansonsten blieb alles beim Alten: Wunderschöne Atmosphäre zu Füßen des Doms und unter dem Lichterhimmel, glückliche Besucher.
Die Glühweinpreise waren trotz gestiegener Standgebühren für die Beschicker des Marktes gleich geblieben, ein echter Bonus, der vermutlich auch dafür sorgte, dass der Andrang um die Glühweinstände erneut groß war. Die Qualität hätte nicht besser sein können: Beim großen Mainz&-Glühweintest staunte die Jury gewaltig über das hohe Niveau und die unglaubliche Vielfalt der Glühweine, die auf dem Markt ausschließlich von Winzerhand gemacht werden.
Großes Aromenkino beim Glühwein, enorme Vielfalt und Qualität
Von Dornfelder bis Merlot, von Sauvignon Blanc bis weißem Muskateller konnte man sich durch alle geschmacksvarianten probieren, auch Rosé-Glühweine in hoher Qualität waren zu finden. Gewinner waren am Ende vor allem die Besucher: Bei so viel Vielfalt und Aromenkino, „machen die Glühweine hier der Great Wine Capital Mainz wirklich alle Ehre“, bilanzierte Ordnungs- und Weindezernentin Manuela Matz (CDU), die in diesem Jahr Teil der Mainz&-Jury war. Den ganzen Test samt seiner Ergebnisse könnt Ihr noch einmal hier bei Mainz& nachlesen.
Weitgehend zufrieden zeigten sich auch die Winzer und Schausteller auf dem Weihnachtsmarkt – allerdings mit leichten Abstrichen: Der Besucherandrang sei an manchen Tagen doch deutlich geringer gewesen als in früheren Jahren, berichteten gleich mehrere Bundebetreiber gegenüber Mainz&. Stellenweise seien die Gassen ziemlich leer gewesen – als Grund machten die Beschicker das schlechte Wetter aus: Gerade an den ersten beiden Wochenenden sorgte heftige Regenfälle und ungemütliche Temperaturen für reduzierten Besuch auf dem Markt.
Eine weitgehend positive Bilanz zog am Dienstag auch die Mainzer Polizei: Mit 20 Straftaten auf dem großen Weihnachtsmarkt sowie den drei Winterzeit-Märkten im Stadtgebiet habe das Straftatenaufkommen weiter auf dem niedrigen Niveau der Vorjahre gelegen, teilte die Polizei mit. Insgesamt vermerkten die Beamten mehrere versuchte Einbrüche in Verkaufsstände auf dem Winterzeitmarkt am Schillerplatz sowie drei Taschendiebstähle. Darüber hinaus wurden drei Körperverletzungsdelikte, zwei Betrugsdelikte und zwei Verkehrsstraftaten erfasst.
Positive Bilanz der Polizei: Einbruchsversuche, Taschendiebstähle
Für Aufmerksamkeit habe am 17. Dezember eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen in der Nähe des Winterzeitmarkts auf dem Neubrunnenplatz gesorgt, so die Bilanz weiter. Die Beteiligten seien jedoch keine Besucher der Veranstaltung gewesen, zivile Einsatzkräfte hätten allerdings „zur Verhinderung einer weiteren Eskalation Pfefferspray ein setzen müssen“, heiß es weiter.
Kontrolliert wurde ebenfalls intensiv, und zwar vor allem auf Messerverbot, Jugendschutz sowie Verkehr. Insgesamt seien rund 160 Personen kontrolliert und teilweise auch durchsucht worden, 35 Personen wurden auf das Messerverbot hin an Haltestellen des ÖPNV überprüft. Verstöße gegen das Waffengesetz wurden dabei aber nicht festgestellt. Eine Person wurde in Gewahrsam genommen, 15 Personen erhielten einen Platzverweis, „da sie keine Gewähr für ein sicheres und angepasstes Verhalten auf dem Veranstaltungsgelände boten.“
Am 1. und 10. Dezember wurden zudem 30 Standbetreiber in Sachen Jugendschutz beim Alkoholausschank überprüft und zum verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol gegenüber Kindern und Jugendlichen sensibilisiert – Verstöße wurden nicht festgestellt. Bei 53 Verkehrskontrollen in unmittelbarer Nähe zum Weihnachtsmarkt am Dom wurden zudem 14 Verkehrsordnungswidrigkeiten festgestellt, überwiegend im Zusammenhang mit dem Durchfahrtsverbot in der Ludwigsstraße.
Haase dankt für gute Organisation und stimmungsvollen Markt
Innenminister Michael Ebling (SPD) betonte zudem, er freue sich „sehr, dass Rheinland-Pfalz einmal mehr gezeigt hat: Wir können friedlich und fröhlich feiern, wir sind ein sicheres Bundesland.“ Die Rückmeldungen aus allen Polizeipräsidien zeigten, dass die Weihnachts- und Wintermärkte überwiegend friedlich und störungsfrei verlaufen seien, größere sicherheitsrelevante Vorfälle blieben aus. Die Sicherheitskonzepte und Maßnahmen rund um die Weihnachtsmärkte hätten sich bewährt, die Menschen könnten sicher feiern.
Ebling hatte am Dienstag zum Abschluss einen Rundgang auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt gemeinsam mit Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) unternommen, Haase zeigte sich dabei ebenfalls erfreut über den positiven und friedlichen Verlauf. „Wir haben wieder einmal einen fröhlichen und stimmungsvollen Weihnachtsmarkt erlebt“, sagte Haase. Die Mainzer und viele Gäste aus aller Welt seien zahlreich gekommen und hätten „so friedlich gefeiert wie wir das in Mainz kennen und lieben.“ Haase dankte allen, die zur guten Organisation und zum Gelingen der Weihnachts- und Wintermärkte in Mainz beigetragen haben.
Info& auf Mainz&: Mehr zum 50. Mainzer Weihnachtsmarkt könnt Ihr noch einmal hier bei Mainz& nachlesen.
