Es ist eine knallbunte Welt, die Kletterwelt von Clip’n Climb, und sie macht Lust auf Bewegen, Strecken, Losklettern. „Das Klettern steckt in unseren Genen“, sagt Thorsten Held, Kletterexperte und Geschäftsführer der neuen Indoor-Attraktion in Mainz. Am Mittwoch feiert das Clip’n Climb im Hechtsheimer Gewerbepark Eröffnung, Mainz& durfte vorher schon mal einen Blick in die ungewöhnliche Halle werfen. 25 verschiedene Module stehen hier: Ein Turm von Bällen oder Balken, und viele lange Bahnen mit den unterschiedlichsten Griffmulden – Clip’n Climb ist ein Kletterparadies.
„Es geht weniger um das klassische Klettern“, sagt Thorsten Held, „es geht mehr um Erlebnis und Spaß.“ Eine Kletterhalle mag der Geschäftsführer seine neue Halle denn auch nicht nennen – das ist reserviert für die klassischen Kletterwände mit Griffstrecken, Felsnachbildungen und Boulderwänden. Bei Clip’n Climb hingegen ist der Name Programm: Mit wenigen Handgriffen klickt man sich in ein Sicherheitssystem ein, das einen nicht mehr loslässt, bis man wieder sicher auf dem Boden steht.“Das ist einfach und unkompliziert, man kann einfach keinen Fehler machen“, erklärt Held.
Ein zweiter „Mann“ zum Sichern ist nicht nötig, sobald man im Element die Griffe los lässt, seilt einen das System automatisch nach unten ab. „Es ist wirklich sicher, und auch erprobt“, sagt Held. Clip’n Climb wurde in Neuseeland erfunden, über 60 Hallen gibt es weltweit bereits, vor allem auch in Frankreich sind sie verbreitet. In Deutschland gab es bislang erst eine Clip’n Climb-Location – in Viersen am Niederrhein. Nun eröffnen Held und sein Partner David Kossak die erste Halle in der Mitte Deutschlands.
Mainz sei perfekt, weil es hier noch keinen Kletterwald gibt, aber natürlich viele Familien mit Kindern und ein großes Einzugsgebiet, sagt Held. Der Mann ist Experte: Held betreibt seit zehn Jahren den Kletterwald auf dem Neroberg in Wiesbaden, es war einer der ersten Kletterwälder in Deutschland. Selbstständiges Klettern für die breite Masse in Baumgipfeln, in Deutschland war das damals noch wenig verbreitet.
Held brachte die Idee aus Frankreich mit, auf dem Neroberg führen heute 17 verschiedene Parcours kreuz und quer durch die Gipfel der 200 Jahre alten Baumriesen – mit Brücken, Stegen oder auch über einfache Seile. „In unserer spannungsarmen Gesellschaft gibt es diese Sehnsucht nach Herausforderung und Nervenkitzel“, sagt Held. Die Auseinandersetzung mit der Höhe, der sportliche Aspekt, dazu die Natur – das ist die Faszination Kletterwald.
Die Clip’n Climb-Halle ist anders, hier geht es nur in eine Richtung: aufwärts. 12 Meter hoch ist das Hallendach, und alle Wege führen nach oben. Da gibt es Bahnen mit klassischen Klettergriffen, aber auch welche mit Rissen, Balken, Löchern oder Seilen. An den meisten Elementen kann man nach Farben klettern, etwa nur die orangenen Rauten benutzen, um in die Höhe zu kommen. „Twister“ heißt der Turm aus bunten Balken, „Astroball“ der aus riesigen Bällen, die mit Griffen versehen sind.
An zwei Speed-Kletterwänden kann man gegen einen Partner um die Wette klettern oder einfach gegen die Uhr. Und im Dark Tower klettert man fast bei kompletter Dunkelheit hinauf, nur die Griffe leuchten weiß in Schwarzlicht – eine völlig neue Erfahrung. Und es gibt nicht nur Elemente zum Klettern: Beim Stairway to Heaven balanciert man auf grünen Säulen freischwebend hinauf bis (fast) unters Hallendach. Und beim Sprungturm gilt es, über viel Luft an eine Triangel zu Springen oder an einen Boxsack – und das gut zehn Meter hoch über dem Boden.
Eine echte Mutprobe – so, wie die große, harmlos aussehende Rutsche in der Hallenmitte, die Held „Vertical Drop“ nennt: Eine Seilwinde zieht den Benutzer dabei die Rutsche bis in die Senkrechte hinauf, dann muss man loslassen – und schießt in die Rinne hinunter. „Das ist wirklich anspruchsvoll für den Kopf“, sagt Held, ein Rennanzug und ein Helm schützen den Benutzer dabei vor der Reibung. Herausforderung, Überwindung, an die Grenzen gehen, auch das kann man bei Clip’n Climb finden.
„Meine Kinder haben hier Spaß, ich habe hier aber genauso Spaß“, sagt Held und grinst, denn bei Clip’n Climb geht es vor allem um Erlebnis und Spaßfaktor. Anstrengend sei die Kletterei aber schon auch, versichert Held, 90 Minuten beträgt deshalb eine Kletterzeit, das sei völlig ausreichend. Etwa 30 verschiedene Kletterstrecken bieten die 25 Module in der Halle, 40 Menschen können hier gleichzeitig auf 640 Quadratmetern Klettern und Toben. Vielfalt ist das Motto – und die Suche nach dem möglichst spannendsten Weg nach oben.
Entstanden ist der überdimensionale Kletter-Spielplatz in einer neu gebauten Halle im gerade entstehenden Teil des Hechtsheimer Gewerbeparks an der Athener Allee – direkt gegenüber des Möbelhauses Martin. Von außen wirkt die graue Halle mit den blauen Rändern völlig unscheinbar, rund zwei Millionen Euro haben Held und Kossak hier investiert. Innen zieht sich eine Empore über die Breite der Halle, drei Gruppenräume werden hier einmal zur Verfügung stehen. Gerade entsteht der Restaurantbereich, hier soll es demnächst Pizza, Burger, Getränke und Eis geben – und einen tollen Blick ins bunte Kletterparadies von Clip’n Climb.
Info& auf Mainz&: Clip’n Climb öffnet am Mittwoch, den 25. Mai 2016 seine Tore, um 14.00 Uhr findet die offizielle Feier statt, um 16.00 Uhr wird die Halle frei gegeben. Künftig soll die Halle mittwochs bis freitags ab 14.00 Uhr öffnen, samstags und sonntags um 10.30 Uhr. Schluss ist in der Woche um 20.30 Uhr, freitags und samstags könnt Ihr bis 22.00 Uhr klettern, sonntags ist um 19.30 Uhr Schluss. Tickets kosten 15,- Euro für Erwachsene, 12,- Euro für Kinder bis 18 Jahren, es gibt Gruppen- und Familientickets, Zehnerkarten und Angebote für Schulklassen und Kindergeburtstage. Klettern können hier übrigens Kinder schon ab vier Jahren. Infos und Anfahrt unter www.clipnclimb-mainz.de.