Der Shutdown zur Eindämmung der Coronakrise hat den Verkehr auf den Autobahnen rund um Mainz nahezu halbiert:  So waren Ende März auf der Weisenauer Rheinbrücke nur noch rund 68.000 Fahrzeuge am letzten Freitag im Monat unterwegs – drei Wochen zuvor waren es noch mehr als 115.000 gewesen. Zurückgegangen ist dabei vor allem die Zahl der Pkw, die Anzahl der Lkw blieb so gut wie unverändert, auf der Weisenauer Rheinbrücke bei rund 15.000 pro Tag. Damit machen sich Homeoffice und die reduzierte Anzahl der Pendler deutlich auf den Autobahnen bemerkbar – die Mainzer merken es an der gestiegenen Ruhe.

Auf der A60 Richtung Frankfurt ist derzeit wegen der Coronakrise bei Weisenau deutlich weniger Verkehrs als sonst. - Foto: gik
Auf der A60 Richtung Frankfurt ist derzeit wegen der Coronakrise bei Weisenau deutlich weniger Verkehrs als sonst. – Foto: gik

Keine Staus mehr, flüssiger Verkehr auf entspannt leeren Autobahnen – der Verkehr um Mainz ist kaum noch wiederzuerkennen. Seit Bund und Länder seit dem 13. März Schritt für Schritt das öffentliche Leben reduzierten und die Republik in den Shutdown schickten, hat sich das Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen nahezu halbiert. In Hessen zählt der Landesbetrieb Hessen Mobil je nach Autobahn einen Rückgang von 30 bis 50 Prozent, an manchen Sonntagen sogar von bis zu 70 Prozent. „Weniger Pkw-Verkehr, aber stabiler LKW-Verkehr – das zeigt, dass die Versorgung mit Waren und Gütern gesichert ist“, sagte der Präsident von Hessen Mobil, Gerd Riegelhuth.

Tatsächlich ist die Zahl der Lkws auf den Strecken praktisch unverändert geblieben, die Zahl der Pkws jedoch massiv zurückgegangen. So waren etwa am Freitag, den 6. März, auf der Weisenauer Brücke der A60 noch mehr als 115.000 Fahrzeuge unterwegs, davon 15.000 Lkws und rund 100.000 Pkws. Das zeigen die Statistiken des Landesbetriebs Mobilität, die Mainz& exklusiv vorliegen. Zwei Wochen später, nach Beginn des Shutdowns waren auf der Weisenauer Brücke nur noch knapp 80.000 Fahrzeuge unterwegs, noch eine Woche später nur noch knapp 70.000 – die Zahl der Pkws war da auf rund 55.000 Fahrzeuge gesunken, nahezu eine Halbierung.

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Blick vom Großen Sand auf die Schiersteiner Brücke Richtung Wiesbaden. - Foto: gik
Blick vom Großen Sand auf die Schiersteiner Brücke Richtung Wiesbaden. – Foto: gik

Als sich Montagvormittag auf der Schiersteiner Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden ein Anhänger in der Mittelschutzplanke verkeilte, war das eine der wenigen Staumeldungen, die in den vergangenen zwei Wochen im Radio überhaupt noch auftauchten – Staus gibt es fast gar keine mehr. Allerdings reduzierte sich der Verkehr auf den Autobahnen im Rhein-Main-Gebiet weniger stark als im Norden des Landes: Auf der Moseltalbrücke der A61 waren etwa am Freitag, den 27. März, nur noch 11.000 Pkw unterwegs – drei Wochen vorher waren es noch 36.000 Pkws gewesen.

Auf der A60 zwischen Bingen und Mainz sank die Zahl der Pkws hingegen von rund 80.000 Fahrzeugen am 6. März nur auf rund 55.000 zwei Wochen später. Noch immer fahren viele Pendler aus Mainz und Rheinhessen nach Frankfurt oder in andere Bereiche des Rhein-Main-Gebiets zum Arbeiten, Umfragen besagen, dass weiterhin etwa 50 Prozent der deutschen Arbeitnehmer ins Büro fahren. Doch viele fahren nicht mehr jeden Tag, sondern nur noch einmal oder zweimal pro Woche zur Arbeit. So wurden Ende März auf der A60 bei Heidesheim noch rund 48.000 Fahrzeuge gezählt, davon rund 38.000 Pkws – trotz inzwischen vollzogenem Shutdown.

Die Baustellen des Landesbetriebs Mobilität wie hier am Autobahnkreuz Mainz-Süd gehen weiter. - Foto: gik
Die Baustellen des Landesbetriebs Mobilität wie hier am Autobahnkreuz Mainz-Süd gehen weiter. – Foto: gik

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) kündigte inzwischen an, die leeren Autobahnen und das gute Wetter nutzen zu wollen, um Baustellen weiter voran zu treiben. „Wir können gerade auf hochbelasteten Strecken einfacher bauen, da aktuell deutlich weniger Verkehr unterwegs ist“, sagte LBM-Geschäftsführer Arno Trauden. Gerade auf den Baustellen könne der erforderliche Abstand zwischen den arbeitenden Menschen gut eingehalten werden.

Die Arbeitsgruppen in den Meistereien wurden hälftig aufgeteilt, teilte der LBM mit: Eine der Gruppen sei weiter im Dienst und sorge für die Verkehrssicherheit auf der Strecke, die andere Gruppe sei in Arbeitsbereitschaft. Für Mitarbeiter im Innendienst seien weitreichende Homeoffice- Regelungen eingeführt, für die vor Ort Einzel- und Ausweichbüros eingerichtet worden. Sogar in der Rhein-Mainz-Region kehrt damit eine ganz ungewöhnliche Ruhe ein: Das Rauschen der Autobahnen ist zuzeiten fast ganz verschwunden – und es dröhnen nur noch wenige Flugzeuge am Himmel.

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