UPDATE&: neue Details zur Brücke – Die Autobahnbrücke der A60 über das Gonsbachtal bei Mainz ist offenbar stärker beschädigt, als bislang bekannt: Die Fahrbahnübergangskonstruktion sei so alt und der Schaden so ausgeprägt, „dass zur Beseitigung nur eine neue Übergangskonstruktion in Frage kommt“, teilte die Autobahn West GmbH am Montag mit. Ein Provisorium müsse in der Zwischenzeit eingebaut werden, und das soll nun an diesem Donnerstag geschehen. Dafür muss die Autobahn A60 zwischen Mainz-Finthen und dem Autobahndreieck Mainz voll gesperrt werden – am helllichten Tag.

Die Autobahn A60 bei Mainz-Finthen. - Foto: Autobahn West GmbH
Die Autobahn A60 bei Mainz-Finthen. – Foto: Autobahn West GmbH

Vergangenen Donnerstag hatte die Gonsbachtalbrücke der Autobahn A60 überraschend zur Hälfte gesperrt werden müssen, nachdem bei einer Sonderprüfung des Bauwerkes offenbar gravierende Mängel aufgefallen waren. Bereits Ende September hatte die Autobahn-Gesellschaft des Bundes auf der Brücke eine reduzierte Geschwindigkeit von 60 km/h angeordnet, vergangene Woche wurden dann eine Fahrspur pro Richtung komplett gesperrt.

Zu den Gründen äußerte sich die Autobahn GmbH zunächst nur vage, von Mängeln an Verschleißteilen an dem Übergang zwischen Fahrbahn und Brücke war zunächst die Rede. Auf Mainz&-Anfrage teilte die Autobahn GmbH nun mit, es handele sich um ein  Brückenbauwerk aus dem Jahr 1966, zuletzt sei die Gonsbachtalbrücke in Sachen Bauzustand mit der Zustandsnote 3,0 bewertet worden – also noch nicht mit der schlechtesten Note. Die Brücke sei aktuell nicht einstürzgefährdet, es handele sich vielmehr um eine Art „Standard-Schaden“, wie ihn „nach jahrzehntelanger Nutzung und viel Verkehr zahlreiche unserer Bauwerke ereilt.“

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Provisorium muss eingebaut werden. Vollsperrung der A60

Am Montag hieß es nun: „Aufgrund des Alters der Konstruktion ist der Schaden so ausgeprägt, dass zur Beseitigung nur eine neue Übergangskonstruktion in Frage kommt.“ Repariert könne die Konstruktion nicht, allerdings müsse die Brücke nicht abgerissen und neu gebaut werden. Die schadhafte Fahrbahnübergangskonstruktion werde engmaschig kontrolliert, betonte ein Sprecher zudem. Derzeit gilt auf dem betroffenen Abschnitt eine Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde.

Der Autorbahnring rund um Mainz ist eine der wichtigsten Pendlerrouten, am Donnerstag wird die A60 zwischen dem Autobahndreieck bei Gonsenheim und Mainz-Finthen voll gesperrt. - Grafik: Autobahn West GmbH
Der Autorbahnring rund um Mainz ist eine der wichtigsten Pendlerrouten, am Donnerstag wird die A60 zwischen dem Autobahndreieck bei Gonsenheim und Mainz-Finthen voll gesperrt. – Grafik: Autobahn West GmbH

Für die Reparatur der Brücke muss nun eigens eine neue Fahrbahnübergangskonstruktion angefertigt werden, die voraussichtlich im Frühjahr 2025 eingebaut werden soll, so die Presseinformation weiter.  „Bis die neue Fahrbahnübergangskonstruktion angefertigt ist, muss der Verkehr mit Hilfe eines Provisoriums aufrechterhalten werden“, so die Autobahn GmbH – und der Einbau dieses Provisoriums soll bereits diese Woche erfolgen: Der defekte Übergang zwischen Fahrbahn und Brücke werde mit einer Stahlkonstruktion abgedeckt.

Für den Einbau dieser Stahlkonstruktion aber muss die A60 voll gesperrt werden, und das soll am kommenden Donnerstag, den 17.10.2024 im Zeitraum zwischen 8.00 Uhr und 20.00 Uhr erfolgen. Damit sind für diesen Donnerstag erhebliche Verkehrsbehinderungen in und um Mainz herum zu erwarten, trotz Herbstferien – immerhin wird hier eine der wichtigsten Pendlerrouten gesperrt, die zudem auch eine wichtige Umfahrung der von Baustellen weitgehend lahm gelegten Mainzer Innenstadt darstellt.

Im Stadtgebiet Mainz „steht keine Umleitung zur Verfügung“

Die Umleitung erfolge großräumig über die A60 mit der Weisenauer Brücke, und weiter über die A671, die A66 und die A643 via Schiersteiner Brücke, teilte die Autobahn West GmbH mit. Alternativen stünden zudem über das Autobahnkreuz Alzey zur Verfügung, man bitte die Autofahrer, den Bereich Mainz großräumig zu umfahren. Gesperrt sind zudem die Auffahrt der Anschlussstelle Mainz-Finthen auf die A60 in Fahrtrichtung Bingen und am Autobahndreieck Mainz die Überleitung der A 643 auf die A 60 Richtung Darmstadt.

In der Gegenrichtung wird die A60 von Bingen kommend auf die A643 in Richtung Wiesbaden abgeleitet. Mit das größte Problem für die Mainzer dürfte werden: „Innerstädtisch steht keine Umleitungsstrecke zur Verfügung“, heißt es von der Autobahn West GmbH nur lapidar – das wäre eigentlich die Aufgabe der Stadt Mainz. Nach Einbau der Stahlkonstruktion würden aber alle Fahrstreifen auf der A60 wieder zur Verfügung stehen, allerdings gilt bis auf Weiteres eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h.

Info& auf Mainz&: Mehr zu Verkehrslage, Staus und Umleitungen auf den Autobahnen findet ihr übrigens auch hier bei der Autobahn GmbH im Internet – modernes Dashboard inklusive.