Die Bundestagswahl ist bereits in vollem Gange, viele Mainzer stimmen in diesen Tagen schon ab – die Briefwahl macht es möglich. Die Zweitstimme gehört dabei einer Partei, doch wer sind eigentlich die Herren und Damen, die um die Erststimmen buhlen? Denn neben den Kandidaten der etablierten Parteien sind auch eine ganze Reihe Kämpfer weiterer Parteien dabei – Mainz& hat auch drei von Ihnen gefragt: Was motiviert Sie, wofür wollen Sie kämpfen? Wir stellen Euch Gerhard Trabert (Linke), Stephan Falk (BSW) und Luca Loreen Kraft (Volt) näher vor.

Elf Direktkandidaten finden die Mainzer bei der Bundestagswahl 2025 auf ihrem Stimmzettel, die Kandidaten der etablierteren Parteien haben wir Euch bereits im November 2024 vorgestellt. 2021 holte das Direktmandat im Wahlkreis Mainz überraschend der Lehrer und Newcomer Daniel Baldy für die SPD, in diesem Jahr werden eher seiner schärfsten Konkurrentin die größten Chancen eingeräumt: Ursula Groden-Kranich (CDU) will nach vier Jahren Pause zurück in den Bundestag.
Ihr hart auf den Fersen: Der neue Grünen-Kandidat Thorsten Becherer. Und auch der FDP-Mann David Dietz kämpft mit voller Kraft als Gesicht seiner Partei, auch wenn der Gewinn des Direktmandats für die Liberalen in weiter Ferne liegt – und sie sogar um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen müssen. Diese vier Direktkandidaten haben wir Euch bereits in diesem Artikel im November 2024 vorgestellt.
Doch neben den Etablierten und den Profis engagieren sich noch sieben weitere Politiker als Direktkandidaten im Wahlkreis: Das sind der Fachinformatiker Patric Berges für die AfD, Thomas Müller für die Freien Wähler, der Bäcker Dirk Augstein für „Die PARTEI“ und der Ingenieur Lukas Leinen für die ÖDP. Obwohl sie auf den Sieg im Wahlkreis keine Chancen haben, geben sie ihren Parteien dennoch Gesicht und Stimme – die Kandidaten von Linke, VOLT und BSW wollen wir Euch hier noch einmal mit Hilfe unseres kleinen Fragebogens näher vorstellen.
Wir dokumentieren die Antworten im Wortlaut und ohne Änderung, wie sie die Kandidaten selbst gegeben haben. Wir haben die Kandidaten gefragt, deren Parteien am ehesten eine Chance haben, in den Bundestag einzuziehen – und die deshalb für Mainz in Berlin tätig werden könnten.
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Gerhard Trabert (68): Der Obdachlosen-Doc
Der Bekannteste ist dabei sicher Gerhard Trabert: Der Sozialmediziner ist vor allem als „Straßen-Doc“ bekannt, engagiert sich seit mehr als 25 Jahren mit einer „rollenden Ambulanz“ für die medizinische Versorgung Obdachloser und gilt als engagierter Kämpfer gegen Armut und für eine Gesundheitsversorgung für alle. Trabert ist kein Parteimitglied, ist aber bereits wiederholt für die Linke angetreten – die kämpft mit derzeit 6 Prozent in den Umfragen womöglich erfolgreich um ihren Wiedereinzug in den Bundestag.

Trabert tritt erneut für die Linke als Direktkandidat in Mainz an und steht auch weiter zur Wahl – obwohl der parteilose Mediziner schwer erkrankt ist: Trabert erlitt Ende 2024 mehrere Schlaganfälle, seine gesundheitliche Lage gilt weiterhin als Ernst. Die Linke beschloss dennoch, an ihrem Kandidaten festzuhalten, schließlich ist Trabert auch Spitzenkandidat der rheinland-pfälzischen Linken – und als Persönlichkeit so bekannt, dass er der Partei auch in Abwesenheit helfen kann.
Mainz& hatte unseren kleinen Fragebogen Gerhard Trabert noch vor seiner Erkrankung zugeschickt, hier sind die Antworten des 68 Jahre alten Sozialmediziners:
1. Frage Mainz&: Herr Trabert, warum wollen Sie in den Bundestag?
Trabert: Ich beobachte die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland und Europa mit großer Sorge. Täglich arbeite ich mit Menschen zusammen, die vom bestehenden Sozial- und Gesundheitssystem an den Rand gedrängt werden oder komplett durchs Netz fallen. Immer mehr Menschen sind von Armut betroffen oder bedroht. Arme Menschen sind kränker und sterben früher, ein Skandal. Krankheit ist mittlerweile die häufigste Ursache für eine Überschuldung in Deutschland.

Ich glaube, es reicht nicht mehr aus, dass ich praktisch arbeite, die Menschen behandele und mich für sie in den unterschiedlichsten Bereichen und Kontexten einsetze. Die Strukturen müssen sich ändern. Es kann nicht sein, dass auf der einen Seite die Vermögen der Milliardäre sich von selbst vervielfachen, während die Durchschnittsgesellschaft nicht mehr weiß, wie sie ihre Mieten zahlen sollen, während Sozialleistungsbeziehende sich keine Brille leisten können oder viele andere gar keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung bekommen.
2. Frage Mainz&: Was sind Ihre Ziele, wofür wollen Sie sich einsetzen?
Ich möchte mich einsetzen für eine sozial gerechte Gesundheitspolitik statt Zwei-Klassen-Medizin, für Umverteilung von oben nach unten, für eine anständige Mietenpolitik, eine Chancengleichheit in der Bildungspolitik, eine Wahrung der Menschenrechte in der Asylpolitik und insbesondere auch eine wirklich emanzipatorisch und gleichberechtigte Politik Frauen gegenüber in einer immer noch patriarchalisch dominierten Gesellschaft. Auch die Rechte und die Gleichbehandlung von Menschen die dem Personenkreis der sogenannten LGBT-Gruppe angehören wird ein Ziel meiner Kandidatur sein!
3. Frage Mainz&: Was wollen Sie für Mainz erreichen?
Meine Ziele werden auch weitreichenden Einfluss auf Mainz haben: Günstige Mieten, günstiger Nahverkehr, das Recht auf ein Dach über dem Kopf, Bekämpfung defensiver Architektur, gute Gesundheitsversorgung für alle, keine Kinderarmut mehr und Stärkung der Schulsozialarbeit.
4. Frage Mainz&: Stellen Sie sich bitte kurz ein wenig vor: Wen würden die Mainzer da in den Bundestag wählen, und warum sollten sie das tun?
Mein Name ist Gerhard Trabert, ich bin 68 Jahre alt und komme aus Mainz. Meine Kindheit im Waisenhaus, wo mein Vater als Erzieher arbeitete, hat mein Bewusstsein für soziale Ungleichheit geschärft – eine Erfahrung, die mich bis heute prägt. Auch die Erlebnisberichte meines Vaters bezüglich meines Groß-Onkels der im KZ-Osthofen war, prägten meine antifaschistische Einstellung.

Seit meinem Studium der Sozialen Arbeit und Medizin setze ich mich aktiv für Menschen ein, die sonst oft übersehen werden. Seit mehr als 30 Jahren behandle ich wohnungslose bzw. nicht krankenversicherte Menschen mit dem Arztmobil sowie in unserer Ambulanz ohne Grenzen. Den Verein Armut und Gesundheit in Deutschland e. V. habe ich 1997 gegründet, um die Versorgung von sozial benachteiligten, erkrankten Menschen zu verbessern. Als 1. Vorsitzender des Vereins setze ich mich bis heute für diese Ziele ein.
Zudem habe ich den Verein Flüsterpost mitgegründet und bin dessen 1. Vorsitzender – ein Verein in Mainz, der sich um eine sensible, authentische und ehrliche Kommunikation mit Kindern an Krebs erkrankter Eltern kümmert, und dabei sowohl die Kinder als auch die Eltern psychosozial betreut. Zusätzlich habe ich bis vor Kurzem als Professor für Sozialmedizin gearbeitet und wurde im Jahre 2019 zum Hochschullehrer des Jahres in Deutschland gewählt. 2022 trat ich, auf Vorschlag und Bitten der Partei Die Linken, zur Bundespräsidentschaftswahl an. International bin ich immer wieder als Arzt in Katastrophengebieten, in Kriegsregionen und als Seenotretter tätig.
Wer mich wählt, wählt jemanden, der sich seit Jahrzehnten leidenschaftlich, ehrlich und tatkräftig für arme und kranke Menschen einsetzt; der unermüdlich für eine gerechte Gesundheitsversorgung und soziale Absicherung streitet; der für universell gültige Menschenrechte steht und darauf beharrt, dass Solidarität und soziale Gerechtigkeit über wirtschaftlichen Interessen stehen – sowohl in Deutschland als auch weltweit.
Info& auf Mainz&:Mehr zu Gerhard Trabert und seinen politischen Zielen lest Ihr hier im Internet.
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Stephan Falk (61), BSW: Der Newcomer
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) spaltete sich erst im Januar 2024 von der Linken ab, benannt ist die Neugründung nach der Bundestagsabgeordneten und Publizistin Sahra Wagenknecht. Das Programm der neuen Partei ist vielfach noch im Werden, es vereint Positionen aus linker Sozialpolitik, eher konservativer Migrationspolitik und einem dezidierten Ruf nach Frieden in der Ukraine und gegen weitere Waffenlieferungen – was vor allem Parteigründerin Wagenknecht wiederholt den Vorwurf großer Russlandnähe eingebracht hat.

In Rheinland-Pfalz gründete sich der Landesverband erst im September 2024, die Landesvorsitzenden sind der altgediente Politikprofi Alexander Ulrich – Bundestagabgeordneter, bis zu seinem Übertritt zum BSW für die Linke – sowie die Winzerstochter und Journalistin Sina Listmann. In Mainz tritt für das BSW Stephan Falk an, der auch stellvertretender Landesvorsitzender ist, und auf Platz 3 der Landesliste für den Bundestag kandidiert. Das BSW liegt in den Umfragen derzeit bei 4,5 Prozent und könnte damit den Einzug in den Bundestag verpassen. Falk ist gebürtiger Mainzer, selbstständiger Drehbuchautor und studierte einst hier unter anderem Geschichte und Archäologie.
1. Frage Mainz&: Herr Falk, warum wollen Sie (überhaupt) in den Bundestag?

Falk: Eines der treffendsten Bonmots von George Bernhard Shaw lautet: „Der Weg in die Hölle ist mit guten Absichten gepflastert.“ Dieser Satz trifft ziemlich genau den Zustand unserer gegenwärtigen Politik. Man scheint das Gute zu wollen und schafft seit Jahren doch immer nur mehr und größere Probleme. Krieg und Waffen werden zu Friedensbringern, trotz knapper Kassen gilt Aufrüstung für dreistellige Milliardenbeträge als bezahlbar und unvermeidbar. Seit Jahren bestimmen Gefühl und Gesinnung den politischen Alltag statt Vernunft und das Bemühen um (soziale) Gerechtigkeit. Mit Sahra Wagenknecht und dem BSW ist für mich eine neue Partei in die politische Landschaft getreten, die nun wieder die Prämissen einer vernünftigen (Außen)Politik verfolgt.
2. Frage Mainz&: Was sind Ihre Ziele, wofür wollen Sie sich einsetzen?
Falk: Es gilt heute, sich gegen eine schleichende Militarisierung, gegen die zunehmende und sehr beunruhigende Bereitschaft in Politik und Medien zu engagieren, Deutschland gesellschaftlich wieder einmal „kriegstüchtig“ statt „friedenstüchtig“ zu machen. Ich habe als Wehrpflichtiger noch den sogenannten „Kalten Krieg“ erlebt und weiß um den Wert und den Erfolg einer deeskalierenden und diplomatischen Entspannungspolitik (à la Willy Brandt). Frieden, soziale Gerechtigkeit inklusive fairer Aufstiegschancen, aber auch eine freie Meinungs- und Debattenkultur in Politik und Medien sind die Werte und Ziele, die mich motivieren.
3. Frage Mainz&: Was wollen Sie für Mainz erreichen?

Falk: Als ein gebürtiger Mainzer kenne und schätze ich das lebendige Leben in Mainz, die Menschen aus der Region. Hier lebt(e) „the normal one“, es gibt es eine vielfältige Kultur mit Theater, Musik, Sport, auch Kino und Film, es herrscht ein gutes und friedliches Zusammenleben. Doch vieles davon ist nicht mehr selbstverständlich und als Freiberufler weiß ich sehr gut um die Probleme der Selbstständigkeit. Knappe kommunale Kassen, die Verteuerung des Lebens für den Durchschnittsbürger bedrohen ähnlich wie in der Coronazeit das (kulturelle) Leben. Sichtbar auch in der deutlichen Zunahme des Leerstandes vieler Geschäfte gerade in der Innenstadt. Für mich heißt es daher, diese so reiche und lebendige Stadtkultur unbedingt zu erhalten.
4. Frage Mainz&: Stellen Sie sich bitte kurz ein wenig vor: Wen würden die Mainzer da in den Bundestag wählen, und warum sollten sie das tun?
Falk: Stephan Falk, 61, ledig & gebürtiger Mainzer. Lebt in der Mainzer Altstadt. Nach dem Studium der Publizistik, Geschichte und Klassischen Archäologie an der Johannes Gutenberg Universität hier in Mainz seit Jahrzehnten als selbständiger Drehbuchautor tätig, u.a. für Tatort, aber auch historische Stoffen. Zudem Gastprofessor und Lehrbeauftragter für Drehbuch und Dramaturgie, engagiert für die Filmkultur in Rheinland-Pfalz.
Info& auf Mainz&: Mehr zu den Kandidaten des BSW in Rheinland-Pfalz sowie zu den Zielen der Partei findet Ihr hier im Internet.
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Luca Loreen Kraft, VOLT: Psychologin mit grüner Ader
Die Europapartei VOLT gründet sich erst im März 2017 zur Europawahl, damals steckte Europa in einer tiefen Krise. Die von Studierenden gegründete Partei errang aus dem Stand Achtungserfolge, bei der Kommunalwahl 2019 holte VOLT aus dem Stand heraus 1,2 Prozent und ist seither im Mainzer Stadtrat vertreten. Bei der Europawahl im Mai 2024 holte VOLT in Mainz völlig überraschend 7,3 Prozent und segelte mit diesem Schwung im Rücken auch gleich mit 5,2 Prozent in den Mainzer Stadtrat. Nicht völlig auszuschließen deshalb, dass die junge Partei auch bei der Bundestagswahl eine Überraschung schafft.

In Mainz geht für VOLT die 26 Jahre alte Psychologin Luca Loreen Kraft ins Rennen, sie ist seit dieser Legislatur auch Geschäftsführerin der Volt-Fraktion im Mainzer Stadtrat. Als ihre Schwerpunkte nennt Kraft die Themen Gleichstellung, Tierschutz und Klimagerechtigkeit: „Klimaschutz muss auf allen Ebenen Pflicht werden“, sagte sie etwa bei ihrer Nominierung im Dezember 2024, alle Entscheidungen müssten „auf ihre Klimawirkung geprüft werden – in Mainz genauso wie im Bundestag.“ Hier sind ihre Antworten auf den Mainz&-Fragebogen:
1. Frage Mainz&: Warum wollen Sie überhaupt in den Bundestag?
Kraft: Ich möchte in den Bundestag, weil ich überzeugt bin, dass echte Veränderung nur durch mutige, entschlossene Politik von innen heraus möglich ist. Als Frau setze ich mich leidenschaftlich für Gleichstellung, Frauenrechte und den Schutz von Tieren und unserer Umwelt ein. Mir ist es wichtig, besonders denjenigen eine Stimme zu geben, die oft übersehen werden. Mit meinem europäischen Denken und meinem Einsatz für Gerechtigkeit möchte ich lokale und globale Perspektiven verbinden, um eine nachhaltige und zukunftsorientierte Politik zu gestalten.
2. Frage Mainz&: Was sind Ihre Ziele und wofür wollen Sie sich einsetzen?
Kraft: Schutz vor Gewalt: Niemand sollte Angst haben, Opfer von Gewalt zu werden – weder online noch offline. Ich möchte Maßnahmen vorantreiben, die Frauen besser vor Gewalt schützen. Ich fordere den flächendeckenden Ausbau von Frauenhäusern und Schutzeinrichtungen, besonders in ländlichen Gebieten, und die vollständige Umsetzung der Istanbul-Konvention. Diese Maßnahmen sollen ergänzt werden durch die Verschärfung von Strafen für Catcalling, Cybergewalt und das unaufgeforderte Zusenden sexueller Inhalte.

Gleichstellung: Ich möchte die Teilhabe aller Menschen in gesellschaftlichen Bereichen fördern – sei es in der Politik, der Wirtschaft oder im privaten Umfeld. Dazu gehört auch eine umfassende Reform des Elterngeldes, um Eltern echte Wahlmöglichkeiten zu geben, unabhängig von ihrem Einkommen. Konkret setze ich mich für 8 Wochen Vaterschaftsurlaub bei vollem Gehalt, eine verpflichtende Mindestelternzeit von drei Monaten für beide Elternteile sowie ein attraktiveres Teilzeit-Elterngeld und Elterngeld II für die ersten drei Lebensjahre des Kindes ein. Ich setze mich außerdem für die Einführung von Frauenquoten in Führungspositionen und paritätischen Wahllisten ein, um endlich eine faire Repräsentation zu gewährleisten. Darüber hinaus möchte ich mit der Abschaffung des Ehegattensplittings und einer stärkeren Anerkennung von Care-Arbeit durch zusätzliche Rentenpunkte insbesondere Frauen finanziell entlasten und unterstützen.
Nachhaltiger Tierschutz: Tiere verdienen es, mit Respekt behandelt zu werden – sowohl in ihrem natürlichen Lebensraum als auch in menschlicher Obhut. Deshalb setze ich mich für strengere Tierschutzgesetze und eine tierfreundlichere Landwirtschaft ein. Ein zentraler Punkt ist die Einführung eines bundesweiten Klagerechts für anerkannte Tierschutzorganisationen, sodass diese bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz effektiv eingreifen können. In einigen Bundesländern existiert dies bereits auf Landesebene – es muss jedoch flächendeckend umgesetzt werden.
Im Bereich der Landwirtschaft fordere ich eine bedürfnisorientierte Tierhaltung, bei der Transport und Schlachtung streng überwacht werden, um Leiden zu minimieren und eine schmerzlose Betäubung und Tötung zu gewährleisten. Zusätzlich ist eine erweiterte Kennzeichnungspflicht der Haltungsformen unerlässlich, damit Verbraucher klar erkennen können, unter welchen Bedingungen Tiere gehalten wurden. Gleichzeitig möchte ich Aufklärungskampagnen fördern, die die Bevölkerung über die realen Haltungsbedingungen und deren Auswirkungen informieren.
Klimagerechte Transformation: Eine gerechte und nachhaltige Gesellschaft ist nur mit ambitionierten Klimazielen erreichbar. Als Mitglied von Volt setze ich auf europäische Lösungen, die lokal in Mainz und national in Deutschland Wirkung zeigen. Klimaschutz muss dabei als Pflichtaufgabe auf allen politischen Ebenen verankert werden. Ich fordere, dass politische Entscheidungen verpflichtend auf ihre Klimawirkung geprüft werden und Verbraucher durch transparente Informationen bewusste, nachhaltige Entscheidungen treffen können.
Eine Europäische Agentur für Klimaschutz könnte die Energiewende europaweit koordinieren und regionale Lösungen fördern, die spezifisch auf Branchen und lokale Bedürfnisse eingehen. Offene Kommunikation über die Herausforderungen und Chancen der Transformation ist essentiell, um Vertrauen und gesellschaftlichen Konsens zu stärken. Gemeinsam schaffen wir eine klimafreundliche Zukunft – durch innovative, europäisch abgestimmte Ansätze und lokales Handeln.
3. Frage Mainz&: Was wollen Sie für Mainz erreichen?
Kraft: Mehr Gleichstellung: Mainz soll eine Stadt werden, die Chancengerechtigkeit auf allen Ebenen aktiv fördert. Ich möchte Initiativen ins Leben rufen, die gezielt Frauen in Führungspositionen und Gründungsaktivitäten unterstützen. Dies umfasst unter anderem Programme zur Vernetzung von Gründerinnen, Mentoring-Angebote und die Förderung paritätischer Wahllisten in der Politik. Zudem setze ich mich dafür ein, dass Gleichstellung auch im Alltag spürbar wird – etwa durch flächendeckenden Zugang zu Frauenhäusern, Maßnahmen gegen Catcalling und mehr Schutz für alle, die von Gewalt betroffen sind.
Nachhaltige Stadtentwicklung: Ich möchte Mainz klimafreundlicher und lebenswerter gestalten. Urbane Begrünung ist dabei ein zentraler Punkt, ich setze mich für den Ausbau klimafreundlicher Mobilität ein wie ein verbessertes Angebot im öffentlichen Nahverkehr. Klimaschutz soll auf städtischer Ebene eine verbindliche Aufgabe werden.
Förderung von Tierschutz und Nachhaltigkeit: Mainz soll eine Vorreiterin für artgerechte Tierhaltung und den Schutz der Biodiversität werden. Ich setze mich für die Einführung erweiterter Kennzeichnungspflichten für Haltungsformen ein, um den Konsumenten nachhaltige Entscheidungen zu erleichtern. Gleichzeitig möchte ich Aufklärungsprojekte über die Bedingungen in der Tierhaltung und die Bedeutung von Tierschutz fördern.
4. Frage Mainz&: Stellen Sie sich kurz ein wenig vor: Wen würden die Mainzer da in den Bundestag wählen, und warum sollten Sie das tun?
Kraft: Die Mainzer würden mit mir eine 26-jährige Psychologin wählen, die sich leidenschaftlich für Gleichberechtigung, den Schutz von Frauen und den Tierschutz einsetzt. Ich bin Geschäftsführerin der Volt-Fraktion im Mainzer Stadtrat und bringe bereits Erfahrung in der politischen Arbeit mit – sowohl in der Entwicklung innovativer Konzepte als auch in der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteuren.
Ich lebe gemeinsam mit meinem Partner und unserem kleinen Hund, der unseren Alltag immer wieder aufs Neue bereichert, hier in Mainz. Mainz ist für mich ein Ort, der Vielfalt und Offenheit lebt und großes Potenzial hat, noch lebenswerter und nachhaltiger zu werden. Ich möchte Ihre Interessen im Bundestag vertreten und dazu beitragen, dass Mainz eine starke Stimme in Berlin hat.
Info& auf Mainz&: Die Antworten der Kandidaten von CDU, SPD, Grünen und FDP findet Ihr hier auf Mainz&. Alles rund um die Bundestagswahl 2025 findet Ihr in unserem großen Mainz&-Dossier genau hier.