UPDATE& — Die CDU wird zur sehr kurzfristigen OB-Wahl in Mainz mit Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) antreten. Das erfuhr Mainz& am Abend. Der CDU-Kreisverband habe „mit großer Mehrheit entschieden, Manuela Matz zu nominieren“, teilte CDU-Kreischef Thomas Gerster gegenüber Mainz& mit. Damit tritt die CDU nach 2019 wieder mit einer Kandidatin aus den eigenen Reihen an – 2019 war die größte Oppositionspartei von Mainz mit dem parteilosen Nino Haase ins Rennen gegangen.
Die Oberbürgermeisterwahl wird nötig, weil der Mainzer OB Michael Ebling (SPD) vergangenen Donnerstag überraschend zum Innenminister von Rheinland-Pfalz berufen wurde und damit die Nachfolge des wegen des Krisenmanagements in der Ahrflut zurückgetretenen Innenminister Roger Lewentz (SPD) antrat. Ebling war damit mit sofortiger Wirkung nicht mehr Oberbürgermeister von Mainz, nun muss das Amt binnen drei Monaten neu besetzt werden – und zwar in direkter Wahl durch die Bürger von Mainz.
Die CDU war 2019 noch mit dem parteilosen Nino Haase angetreten, der Chemiker und Unternehmer hatte es mit einem unkonventionellen Wahlkampf bis in die Stichwahl gegen Amtsinhaber Ebling geschafft, wo er letztlich mit 44,8 Prozent Amtsinhaber Ebling nur vergleichsweise knapp unterlag – der SPD-OB kam auf 55,2 Prozent. Mit seinem plötzlichen Abgang beschert Ebling nun seiner eigenen Partei handfeste Probleme, denn ein profilierter Nachfolger aus den Reihen der Sozialdemokraten ist nicht in Sicht.
Die CDU entschied nun als größte Oppositionspartei im Mainzer Stadtrat, nach 2019 wieder auf einen eigenen Kandidaten zu setzen, oder besser: eine Kandidatin. Wie Mainz& am Montagabend erfuhr, entschied sich der kreisvorstand, mit der profiliertesten CDU-Frau anzutreten: Die Wirtschaftsjuristin und langjährige Unternehmerin ist seit Dezember 2018 Wirtschaftsdezernentin von Mainz.
Ins Amt kam sie nur, weil FDP-Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte im Dezember 2018 überraschend kurz vor seiner geplanten Wiederwahl hinschmiss. Seither hat sich Matz trotz heftigen Gegenwinds im mehrheitlich grün-rot besetzten Stadtvorstand ein gutes Standing gerade in Wirtschaftskreisen erarbeitet, sie gehört fraglos zu den bekanntesten Köpfen in Mainz – und zu den profiliertesten Politikern der Mainzer CDU.
Die CDU ist damit die erste Partei, die über ihre Kandidatenaufstellung zur neuen OB-Wahl entscheidet, die Nominierung dürfte Anfang November auf einem Parteitag der CDU-Mainz geschehen. Die Mainzer SPD will Ende dieser Woche über ihren Kandidaten entscheiden. Das Votum der CDU für Matz könnte aber weitere Auswirkungen haben: Damit dürfte die Frage spannend werden, ob Nino Haase selbst noch einmal antritt.
UPDATE&: Gerster begründete die Entscheidung der CDU am späten Abend so: „Die CDU hat unter der Erwägung, dass schwere Aufgaben auf die Stadt warten beschlossen, dass sie auf die größtmögliche Erfahrung setzte“, sagte Gerster gegenüber Mainz&. Die sehe man am ehesten durch die Wirtschaftsdezernentin verkörpert. „Wir freuen uns auf einen engagierten und konzentrierten Wahlkampf und sind überzeugt, dass wir den Wählern ein überzeugendes Angebot machen“, fügte Gerster hinzu.
Info& auf Mainz&: Mehr zur anstehenden Turbo-Wahl für das Amt des Mainzer Oberbürgermeisters lest Ihr hier bei Mainz&. Mehr zur Person Manuela Matz lest Ihr hier bei Mainz&.